Zur Karriere von Astrid Steiner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die HBLA in Spittal an der Drau und verbrachte anschließend ein Jahr in Frankreich, wo ich als Au pair tätig war und gleichzeitig zu studieren begann. Nachdem ich wieder nach Österreich zurückgekehrt war, studierte ich Dolmetsch, um 1990 in die Exportabteilung eines Automobilherstellers einzutreten, wo ich einige Märkte betreute. Parallel dazu absolvierte ich einen viersemestrigen Lehrgang an der WU Wien, ehe ich zur designierten Einkaufsleiterin einer Tochtergesellschaft ernannt wurde. Zudem absolvierte ich ein einjähriges Kurzstudium im Bereich Jus in Krems, das ich mit dem Titel MAS abschloß, sowie die Prüfung zur Unternehmensberaterin. Anschließend war ich in diesem Bereich tätig, wechselte aber wieder in den Einkauf und trat 2001 in die Bundesbeschaffungs GmbH ein, wo ich die Bereichsleitung für die Bereiche Energie (Strom, Gas, Fernwärme), Maschinen, Werkstätteneinrichtung, Labor und Fachzeitschriften innehabe.

Zum Erfolg von Astrid Steiner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in der Akzeptanz, die ich durch das Erreichte und Bewegte erfahre, also in der Anerkennung seitens aller Beteiligten sowie der Außenwelt, die mir zuteil wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich bisher viel erreichen konnte und mich kontinuierlich weiterentwickle.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In meinem Tätigkeitsbereich sind Denken in großen Dimensionen, Flexibilität, Multitasking und großes Hintergrundwissen, also genaue Kenntnis des Marktes und der Player von großer Bedeutung. Ich zeichne mich durch Ehrgeiz im positiven Sinn, die Fähigkeit, durch gute Argumente zu überzeugen, und allgemeine Kommunikationsfähigkeit aus. Ich beherrsche die Kunst, vieles gleichzeitig erledigen zu können. Ich bin offen für neue Herausforderungen und beschäftige mich gern mit Neuem, um mich weiterzuentwickeln. Die Tatsache, daß mir meine Tätigkeit großen Spaß macht, ist ein wesentlicher Faktor meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es zu einem Problem kommt, analysiere ich es gründlich, um anschließend mit allen Betroffenen Gespräche zu führen. Ich verfolge den Grundsatz, konstruktiv zu arbeiten, Lösungsvorschläge vorzulegen und dabei nicht stur auf einem Standpunkt zu beharren, sondern einen tragfähigen Konsens zu finden. Generell löse ich Probleme rasch und treffe Entscheidungen im Endeffekt alleine, da ich auch die Verantwortung dafür übernehme.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich glaube grundsätzlich, daß es für Frauen schwieriger ist, erfolgreich zu sein. Ich persönlich war immer in klassischen Männerdomänen tätig, bin aber als Frau nicht direkt als Bedrohung wahrgenommen worden und konnte mich so kontinuierlich weiterentwickeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich setze Loyalität, Interesse und Freude an der Arbeit sowie Verläßlichkeit, Umsetzungsstärke, Kommunikationstalent und Engagement voraus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche und nehme mir Zeit für mein Privatleben, was natürlich bewußte Planung und gute Organisation voraussetzt. Trotz meines beruflichen Engagements ist mein Privatleben für mich eine wichtige Quelle der Entspannung, weil ich mich dabei mit Dingen beschäftige, die nichts mit meinem Berufsleben zu tun haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate einem jungen Menschen, seinen Interessen zu folgen und in einem Bereich, der seinen Stärken, Talenten und Neigungen entspricht, eine fundierte Ausbildung zu absolvieren. Permanente Weiterbildung, Sprachkenntnisse und Flexibilität sind unerläßlich, um erfolgreich zu werden. Vor allem die Einstellung, nicht sofort nach den Sternen zu greifen, sondern unten zu beginnen und immer neue Zusatzqualifikationen zu erwerben, ist von großer Bedeutung. Wichtig ist auch, nicht zu oft den Arbeitgeber zu wechseln, sondern in seiner Tätigkeit eine gewisse Stabilität zu erlangen, um im richtigen Moment eine neue Herausforderung anzunehmen - was auch bedeuten kann, sich unternehmensintern zu melden, wenn es eine schwierige Aufgabe zu lösen gilt. Ich denke, daß zum Erfolg prinzipiell sowohl Ehrgeiz als auch soziale Intelligenz, Kommunikationstalent, Überzeugung und die Fähigkeit, andere zu begeistern, gehören. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, daß emotionale Intelligenz eine typisch weibliche Stärke ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In privater Hinsicht habe ich sehr viele Ziele erreicht und bin mit meinem derzeitigen Leben sehr zufrieden. Beruflich möchte ich meine fachliche Kompetenz ausbauen und weiterhin ein kompetenter Ansprechpartner sein.