Zur Karriere von Walter Kirnbauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Von 1969 bis 1972 besuchte ich die Handelsschule, anschließend war ich in Wien in einer Spedition tätig. Nach Ableisten des Präsenzdienstes arbeitete ich in der Logistik der Firma Schoeller-Bleckmann, wo ich die Verantwortung für die Länder Spanien, Schweden und die ehemalige DDR übernahm. Aufgrund meiner Heirat übersiedelte ich im Jahre 1975 wieder nach Deutschkreutz, wo ich in der Verwaltung der Gemeinde tätig war. Neben dieser Tätigkeit betrieb ich schon damals die Weinwirtschaft im Nebenerwerb, auf einer damals noch bescheidenen Grundlage. Sukzessive legten wir immer mehr Weingärten an, wobei wir die Pflanzen aus einer eigenen Rebschule bezogen. Den Großteil unserer heutigen Weingärten kauften wir mit der Zeit zu. Nach der Weinkrise Mitte der achtziger Jahre begann unser Aufstieg über Spitzenweine, und durch gute Mundpropaganda seitens unserer Kunden konnten wir interessante Käuferkreise erschließen, die bis dato stetig gewachsen sind. Seit 1988 bin ich Obmann des Weinbauvereins Deutschkreutz, wo ich Anfang der neunziger Jahre maßgeblich an der Umgestaltung von einer internen Weinverkostung zu einer wachsenden Großveranstaltung beteiligt war, welche seit einigen Jahren in Form eines Rotwein-Festivals stattfindet. Weiters wurde von mir auch die Idee einer Gebietsvinothek in Deutschkreutz in die Wege geleitet, wobei dort auch Winzer aus der ganzen Region Blaufränkischland vertreten sind. Diese wurde 1995 eröffnet und verzeichnet seitdem große Erfolge. Ich fungiere bis dato als Geschäftsführer. In den Jahren 2001 bis 2003 bauten wir unser Chateau K + K auf, wobei dieser neue Betriebsstandort in herrlicher Weingartenlage liegt und einen Weitblick bis hin zum Neusiedler See und der Stadt Sopron bietet.

Zum Erfolg von Walter Kirnbauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Der Reiz des Lebens ist es, Erfolg zu haben. Wenn man das Richtige macht, wenn dies zusätzlich auch noch ein gutes Geschäft ist, und wenn noch Fleiß hinzukommt, sollte es Erfolg ergeben. Ausdruck und Umgangsformen begleiten den Erfolg im positiven Sinne, man ist auch wirtschaftlich unabhängig. Erfolg sehe ich als einen Ausdruck der Zufriedenheit. Nachdem mich das Neue immer wieder reizt, sind einzelne Erfolge für mich Etappenziele, sozusagen Bausteine.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Obwohl ich gerne nach vorne schaue, sehe ich mich im Verhältnis zu meinen Anfängen als sehr erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Auf der Grundlage meiner persönliche Einstellung, Ausdauer und einer hohen Qualität der Weine baute ich meine Erfolge auf. Die Förderungen seitens der EU haben sich günstig ausgewirkt. Die günstige Situation, daß z. B. der Rotwein verstärkt vom Markt gewünscht wird, spielte auch eine Rolle. Jedoch muß man wissen, wie man dem Markt entgegenkommt. Wir verwenden z.B. Barrique-Fässer aus unserer eigenen heimischen Eiche, und die Weine, die in diesen Fässern reifen und lagern, haben einen einzigartigen Geschmack nach Rum, Kokos und Schokolade. Das ist einzigartig. Meiner Frau und mir ist es bisher gelungen, den Markt in unserem Sinne anzusprechen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis ich mit meinen Neuerungen und den Marktideen anerkannt wurde, aber diese Anerkennung - speziell die der reiferen Winzer - hat mir Genugtuung gebracht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit Ausdauer, Energie und Kompetenz lassen sich die meisten offenen Fragen lösen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von den Winzerkollegen erfahre ich sowohl positive als auch negative Anerkennung. Doch auch der Neid ist ein Gradmesser des Erfolges. Es wurde mir auch breite gesellschaftliche Anerkennung in der Region zuteil, nachdem doch wesentliche Neuerungen und Initiativen in der Weinwirtschaft des Gebietes auf meine Aktivitäten zurückzuführen sind. Unsere Weine wurden auch bei bedeutenden Wettbewerben prämiert. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der österreichische Qualitätswein ist im Ausland nicht so bekannt wie z.B. Mozartkugeln, was vielmehr eine Herausforderung denn ein Problem darstellt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeit der Familie und aller anderen Mitarbeiter ist für den Gesamterfolg wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Diese genießen Freiheiten, welche sie auch zur Leistung motivieren, und werden gut bezahlt. Unsere Mitarbeiter identifizieren sich mit unserem Betrieb.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Betrieb ist auf dem modernsten Stand der Technik, sowohl in der Produktion als auch im kaufmännischen Bereich. Der Verkauf und alle Kontakte mit dem Markt und den Medien werden von meiner Gattin und mir erfolgreich gemanagt. Bevor der Wein auf den Markt kommt, ist er zum Großteil schon verkauft, somit können wir uns mit hoher Sicherheit in die Zukunft bewegen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese Vereinbarung gelingt uns ausgezeichnet.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wir sind permanent am Laufenden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele liegen im Bereich der wirtschaftlichen Absicherung und im Export.