Zur Karriere von Albert Wörndl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich erlernte den Beruf des Kfz-Mechanikers, baute bereits mit einundzwanzig Jahren ein Haus, fuhr drei Jahre lang einen Lastzug und landete schließlich im Verkauf im Landwirtschaftsbereich. Dann war ich nebenbei im Versicherungsbereich beschäftigt und absolvierte im Zuge dessen sehr viele Schulungen. Ende 1992 bei einer Messe in Wien machte mir der Geschäftsführer von MTD das Angebot, ich sollte für ihn arbeiten. Drei Monate später errichtete ich die Niederlassung in Österreich, und begann nur mit einem Auto, Telefon und Fax ausgerüstet den Österreichischen Markt zu bearbeiten. MTD ist weltweit einer der größten Hersteller von Motormähern und motorbetriebenen Gartengeräten und wurde 1932 von drei deutschen Auswanderern in den USA gegründet.

Zum Erfolg von Albert Wörndl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein positives Lebensgefühl, Geld ist nicht alles.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe, wenn man meine Ausbildung betrachtet, sehr viel erreicht. Was ich in Österreich aufgebaut habe, haben nicht viele in meiner Branche geschafft.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der persönliche Einsatz von 60 bis 80 Stunden pro Woche, die Unterstützung durch meine Familie. Außerdem betrachte ich meine Handschlagqualität als Faktor meines Erfolges und durch meine Kollegen in der Firma.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man soll beim Auftauchen eines Problems nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern das Problem analysieren und immer nach vorne schauen. Die Erlebnisse von heute sind die Erfahrungen für morgen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit jedem neuen Kunden, der mit mir zusammenarbeitet, fühle ich mich ein Stück erfolgreicher.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich Mitarbeiter suchte, entschied ich immer aus dem Bauch heraus und traf damit immer die beste Wahl.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich halte Originalität für den besseren Weg, um erfolgreich zu sein, sie ist einer Imitation jederzeit vorzuziehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Die Art und Weise, wie ich Geschäfte mache, habe ich von meinem Vater gelernt. Meine Frau und meine Kinder stehen hinter mir und nehmen Anteil an meinem Berufsleben; meine Kinder haben sogar Poster von Rasentraktoren in ihrem Zimmer hängen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die geschäftlichen Zahlen sprechen für sich und ich bin ein MTD-Mann der ersten Stunde in Österreich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Vor etwa vier Jahren verfielen die Handelsspannen dramatisch, die früher fünf- bis sechsmal höher waren, was zu Folge hatte, daß immer mehr Händler zugrunde gingen. Unser Unternehmen kauft ein bis zwei Firmen pro Jahr auf. Die fünf größten Hersteller weltweit verzeichnen 80 Prozent des Gesamtumsatzes.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder Mitarbeiter spielt eine große Rolle in einem Unternehmen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Das funktioniert aus dem Bauch heraus. z.B. Eine meine Sekretärinnen war nach der Qualifikation als Nummer fünf gereiht und ich habe mich trotzdem für Sie entschieden. Heute betrachtet könnte ich keine bessere finden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin kein „ Befehlsmensch „ und kann mich für gute Leistungen meiner Mitarbeiter auch noch bedanken. Keiner meiner Mitarbeiter muß zum Kollektivvertragslohn arbeiten und jeder hat seinen eigenverantwortlichen Bereich.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Fragen Sie meine Mitarbeiter!
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere größte Stärke ist die Marktposition. Weil wir ein großes Lager haben, schaffen wir einen 24-Stunden-Lieferservice und sind langjähriger Ansprechpartner für Ersatzteile in Österreich. Der persönliche Kontakt zu den Händlern ist auch sehr wichtig. Der Ärger über die schlechte Qualität hält länger an als die Freude über den niedrigen Preis.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Durch die Veranstaltung einer eigenen Fachmesse seit vier Jahren habe ich mit vielen Wettbewerbern einen sehr guten persönlichen Kontakt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das geht nicht immer ganz leicht, ich versuche viel für meine Familie da zu sein, meine persönliche Freizeit ist daher praktisch nicht vorhanden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche bereits seit ein paar Jahren keine Kurse mehr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist egal, was jemand vorhat, solange er Freude an der Arbeit hat und überzeugt ist, daß man arbeiten darf und nicht muß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will das Unternehmen noch stärker am Markt positionieren und den Spagat zwischen modernen Vertriebsformen (Großmärkte) und den Fachhändlern die Beratung anbieten schaffen.