Zur Karriere von Günther Meier

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner schulischen Ausbildung mit dem Abschluß der mittleren Reife in Köln absolvierte ich von 1985 bis 1988 die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in der Kaufhof Warenhaus AG Köln und leistete anschließend den Grundwehrdienst in Hamburg ab. In der Folge war ich als Verkäufer im selben Unternehmen tätig, ehe ich firmenintern die Ausbildung zum Abteilungsleiter in Bonn absolvierte. Nachdem ich die Prüfung abgelegt hatte, war ich als Abteilungsleiter-Assistent in der Kaufhof Warenhaus AG in Koblenz tätig und wurde 1993 aufgrund meiner Leistungen zum Abteilungsleiter Einkauf/Verkauf in Chemnitz befördert. 1995 wurde ich Verkaufsleiter bei einer Textil Import/Export – Firma, ehe ich nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchte und 1996 als Floor-Manager in die Gerngross Kaufhaus AG in der Wiener Mariahilferstraße eintrat. Dort wurde ich 1998 zum stellvertretenden Kaufhausleiter ernannt. Ab 1999 führte ich zusätzlich als Kaufhaus- und Projektleiter das Gerngross Passage Kaufhaus Linz und übernahm später die Leitung von Gerngross Floridsdorf in Wien, wo ich Umstrukturierungen und Renovierungen in die Wege leitete. Im September 2001 erhielt ich schließlich das Angebot, das Kaufhaus Steffl in der Wiener Kärntner Straße zu übernehmen, das ich bis dato leite, während ich die Verantwortung über Gerngross Floridsdorf zurückgelegt habe. Mir unterstehen im Centermanagement fünf Mitarbeiter, im Kaufhaus sind insgesamt rund 300 Personen tätig. Das Kaufhaus Steffl verpachtet ca. 14.000 m an geeignete Pachtpartner, die in der Lage sind, das Kaufhaus gut zu bewirtschaften. Meine Aufgabe besteht darin, für einen guten Sortimentsmix und einen reibungslosen täglichen Ablauf im Kaufhaus zu sorgen und die bestehenden Shops und Verkaufsflächen permanent, gemeinsam mit den Pachtpartnern zu optimieren und das Kaufhaus nach außen hin zu vertreten.

Zum Erfolg von Günther Meier

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe. Im privaten Bereich spielt mein Sohn eine ganz wichtige Rolle. Ich beschäftige mich sehr intensiv mit diesem kleinen Menschen und erachte seine Entwicklung auch als einen wunderbaren Erfolg, der mich täglich zusätzlich motiviert und mir viel Kraft gibt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich, weil ich bisher für mich persönlich viel erreichen konnte und mich noch nicht am Ende meiner beruflichen Laufbahn befinde.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Entscheidend waren in meiner gesamten Laufbahn die Zielstrebigkeit, Konsequenz und Leistungsbereitschaft, vor allem aber auch Teamfähigkeit, Motivation und Begeisterungsfähigkeit. Ab einer bestimmten Position ist es wichtig, neben der fachlichen Grundlage eine gewisse Gelassenheit zu entwickeln um sein Team motivieren zu können und das sehr interessante aber auch umfangreiche Aufgabenfeld sicher und konsequent erfüllen zu können. Ich bin davon überzeugt, daß Teamfähigkeit einer der entscheidensten Erfolgsfaktoren ist. Probleme und neue Herausforderungen wird es immer geben, aber gemeinsam kann man sie auch wesentlich besser lösen. Wesentlich ist mir auch ein ausgezeichneter und persönlicher Kontakt zu den Pachtpartnern. Mitentscheidend für meinen Erfolg ist sicher nicht zuletzt die sehr anspruchsvolle und weithin anerkannte Ausbildung, die ich in der Kaufhof Warenhaus AG absolvierte. Da ich bereits mit jungen Jahren die Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in diesem Konzern nutzen konnte, wurde hier naturgemäß die Persönlichkeitsentwicklung sehr positiv unterstützt. Eine tragende Rolle spielt die Tatsache, daß mir meine Tätigkeit große Freude bereitet, weil sie vielseitig ist und mich ständig herausfordert.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Neben meiner guten und fundierten Ausbildung, die mich persönlich wie auch fachlich prägte, waren jene Personen wichtig für meinen beruflichen Lebensweg, die mein Potential erkannten und förderten. Ich hatte das Glück, daß ich fast immer Vorgesetzte hatte, von denen man etwas Lernen konnte. Wichtig ist, daß man dies persönlich auch erkennt. Mit Fehlern ist jeder Mensch behaftet aber von dem guten Potential im Menschen, kann und müssen wir lernen. Sei es für die berufliche oder persönliche Entwicklung. Ich habe zudem ein sehr großes Vorbild, Herr Paul Walter Tabellion, der inzwischen 61 Jahre alt ist und sich von ganz unten sehr weit hocharbeiten konnte. Auf meine Frage als noch Jugendlicher, warum er so erfolgreich sei, antwortete er mir: Ich bin erfolgreich, weil ich meine Aufgaben immer bestmöglich erledigte. Diese Einstellung, seine Menschlichkeit und Weitsicht, haben mich bis heute mitgeprägt, weil ich darin Erfolgsgaranten erkenne. Generell gab und gibt es in meiner Familie, in meinem Freundeskreis und in der Kirche Vorbilder für mich, die mich in unterschiedlichen Bereichen bereichern. Wichtige Personen sind für mich insbesondere die liebe Mutter (Fr. Daniela Merz) unseres gemeinsamen Sohnes Jonas – Paul – Nathanael und mein Bruder Norbert Meier, der ebenfalls in Wien lebt und mein Leben in vielen Situation mitunterstützt und teilweise gestaltet hat.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte von meinen Mitarbeitern in erster Linie Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit, da ich mit ihnen sehr eng zusammenarbeite. Fachkenntnisse sind natürlich Voraussetzung, können aber moralische Integrität nicht ersetzen. Ich setze voraus, daß jemand seine Aufgabe wahrnehmen kann, lege aber vor allem Wert auf eine gute persönliche Beziehung. Wenn einmal Dinge passieren, die man lieber vermeiden möchte, kann ich durchaus auch einmal sehr deutlich werden, aber wenn die Sache geklärt ist, ist das Thema auch wirklich erledigt. Eine Diskussion oder sachliche Auseinandersetzung muß immer fair sein und sollte nicht von Emotionen geleitet sein. Wichtig ist also die Fähigkeit zu einer offenen Form der Kommunikation, die Diskussionen zuläßt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Kaufhaus Steffl bietet seinen Kunden ein Höchstmaß an Vielseitigkeit und steht für eine große Marken- und Sortimentsvielfalt auf neun Etagen. In regelmäßig durchgeführten Marktanalysen wird das von unseren Kunden bestätigt. Die Flächenstrategie ist klar nach Themenwelten etagenweise gegliedert und zielt darauf ab, vom leistbaren Artikel zum hochpreisigen Designer zu führen und verschiedene Kundenschichten anzuziehen. Offene Flächen setzen eine genaue Kenntnis des Pächters und seines individuellen Ladenbaukonzeptes voraus, der auf die benachbarten Anbieter abgestimmt sein muß. Zu unserem Kundenkreis zählen unter anderem anspruchsvolle Businessfrauen und -männer, die sich Designermarken leisten aber auch Kunden, die sich diese gerne leisten möchten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite sehr viel aber auch sehr gerne. Die Arbeit muß erledigt werden, wenn sie anfällt. So ist es auch keine Seltenheit, daß man abends erst sehr spät aus dem Büro kommt und auch schon einmal an einem Sonntag arbeitet. Allerdings nehme ich mir aber dann auch ab und an Freiheiten, wenn andere arbeiten. Mein Privatleben ist für mich ein sehr wichtiger Bereich, in dem ich mich Dingen widmen kann, die nichts mit meiner beruflichen Aufgabe zu tun haben. Familie und Freundschaften sind für mich eine ebenso wichtige Rolle in meinem Leben und sollten auch bei einer eingeschränkt zu Verfügung stehenden Zeit, bewußt gepflegt werden. Für mich ist es wichtig, meine privaten Termine genauso ernst zu nehmen wie meine beruflichen. Man muß sich gut organisieren, damit man jedem Bereich gerecht werden kann.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es gilt zunächst, herauszufinden, was man von seinem Leben erwartet, um sich Ziele stecken zu können, die man in aller Konsequenz verfolgen muß, wenn man erfolgreich werden möchte. Ich denke, daß die Elterngeneration maßgeblichen Einfluß auf den späteren Erfolg ihrer Kinder ausüben - wer als Kind Unterstützung und Geborgenheit erlebt, gleichzeitig aber auch zur Leistungsbereitschaft erzogen wird, kann in der Folge auf einem Fundament aufbauen, das ungemein wertvoll und prägend ist. An Stelle der Eltern folgen in der weiteren Entwicklung Freunde und weitere Lehrmeister für den Beruf und der eigenen persönlichen Bereich die für die Entwicklung des vorhandenen Potentials entscheidend beitragen können. Als sehr wesentlich erachte ich eine fundierte Ausbildung in einem Bereich, für den man sich interessiert. Wichtig sind dabei Engagement und die Bereitschaft, sich weiterzubilden - die beste Kombination scheint mir eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis. Einerseits muß man als Führungspersönlichkeit über sein Verantwortungsbereich, gute Kenntnisse besitzen um zielgerichtete Entscheidungen treffen zu können und andererseits ist es wichtig, auf Menschen zuzugehen und zuzuhören, Potentiale zu erkennen und für sich und die Sache zu nutzen, in dem man diese Menschen fördert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe eine berufliche Position erreicht, in der ich großen Erfolg erzielen konnte und freue mich, mit 35 Jahren eine solche Aufgabe erfüllen zu dürfen. Ich möchte zunächst einmal diese schöne Aufgabe so erfolgreich wie bisher wahrnehmen.Es gibt darüber hinaus sicher noch viele interessante Herausforderungen in meinem Bereich, worüber ich mir aber momentan keine Gedanken mache. Im privaten Bereich möchte ich für meinen Sohn und für seine persönliche Entwicklung möglichst viel beitragen können und das die guten Früchte später sichtbar werden. Das ist mein Wunsch.