Zur Karriere von Peter Mauthner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Im Anschluß an meine Pflichtschulzeit absolvierte ich eine Lehre zum Tischler und besuchte die Berufsschule in Gleisdorf. Ich arbeitete dort noch ein weiteres Jahr als Geselle, ehe mich eine andere Tischlerei mit der Aussicht abwarb, nach kurzer Einarbeitungszeit die Leitung der Arbeitsvorbereitung übernehmen zu können. Nach drei Jahren entschloß ich mich dazu, die Meisterprüfung abzulegen und einen Kurs in den Bereichen Möbeldesign und Verkauf zu besuchen. Meine Heirat brachte mit sich, daß ich meiner Frau nach Graz folgte, wo ich für eine Fenster- und Türen-Erzeugerfirma, ebenfalls in den Bereichen Arbeitsvorbereitung und Kundenbetreuung, tätig wurde. In den folgenden sieben Jahren erarbeitete ich mir fundiertes Wissen im Bereich der Bautischlerei, auf das ich in meiner heutigen Selbständigkeit bauen kann. Ich beschloß im Jahr 1978, meinen eigenen - anfangs kleinen - Betrieb zu gründen. Ein Jahr später konnten meine vier Montagetischler und ich die Arbeit allein nicht mehr bewältigen. Ich stellte eine Sekretärin sowie einen Kommissionierungstechniker ein. In der Folge nahm ich auch zwei Lehrlinge auf. Im Jahr 1984 entschloß ich mich, eine Tischlerei in Weiz zu übernehmen. Wir arbeiteten verstärkt mit größeren Genossenschaften zusammen und etablierten uns in der Steiermark wie auch im Wiener Raum. Bis heute funktioniert das Unternehmen - bis auf zwei kleinere Tiefpunkte - sehr gut.

Zum Erfolg von Peter Mauthner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich über mein Tun zu einem Selbstwertgefühl gelange, das meiner Person voll und ganz entspricht. Das gilt auch für mein Familienleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mittlerweile bin ich mit meinem Leben rundherum zufrieden und empfinde mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Im Grunde genommen war für mein Tun immer mein Ehrgeiz verantwortlich. Ich möchte zum Beispiel meinen Betrieb in gesundem Zustand an meinen Sohn weitergeben können und entwickle aus diesem Wunsch viel Energie.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als der Betrieb erstmals positive Zahlen schrieb, wußte ich, daß ich den richtigen Weg gegangen war, daher war ich zufrieden mit meiner Arbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich beschloß, mich nicht einfach den üblichen Tätigkeiten eines Tischlers zu widmen, sondern spezialisierte mich von Anfang an. Dies erwies sich als glücklicher Entschluß, auf dem fortan mein weiteres berufliches Dasein beruhte.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich gebe Originalität und Authentizität stets den Vorzug.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Lehrherr brachte mir alle grundsätzlichen Fertigkeiten bei. Insofern war er ein prägender Mensch in meinem beruflichen Werdegang.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist mir eine große Anerkennung, wenn uns die Kunden bescheinigen, eine gut arbeitende Firma zu sein. Dieses Lob ist mir sehr wichtig.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem, das die Wirtschaft nicht selbst lösen kann, ist, daß der Preiskampf immer mehr eskaliert. Bei öffentlichen Aufträgen muß nicht mehr der Bestbieter eines Vergabeverfahrens genommen werden, sondern es werden die besten drei Bieter abermals in den Preisring geschickt. Im Endeffekt stellt diese Praxis eine Zerstörungskraft für die Wirtschaft dar. Wird ganz ohne Regeln gekämpft, kann nur einer überleben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als erfolgreicher Mensch wahrgenommen, der ohne Anfangskapital und nur aus eigener Kraft ein funktionierendes Unternehmen geschaffen hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind immer das wichtigste Kapital eines Betriebes. Man muß miteinander arbeiten und gemeinsam Lösungen finden. Gemeinsam wird man immer den besseren Weg finden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich entscheide stark nach Sympathie und stelle mir vor, ob ich mit jemandem viel Zeit gemeinsam verbringen kann. Das fachliche Wissen muß natürlich stimmen und wird von mir auch geprüft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein gutes Arbeitsklima und ein kollegiales Miteinander sind die beste Motivation. Dann wird jeder seinen spezifischen Wert für den Betrieb erkennen können und Sinn für die Zusammenarbeit entwickeln. Ich versuche meine Mitarbeiter einzubinden und ihnen alle relevanten Fragen bezüglich des Unternehmens zukommen zu lassen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, ich werde als positiver und freundlicher Chef wahrgenommen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben unserer bereits vorhandenen Kompetenz sind wir ständig lernbereit und stehen nie still. Dies transportieren wir auch nach außen. Verläßlichkeit ist uns ebenso wichtig.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich dachte lange Zeit, daß es gut sei, miteinander zu reden. Die Praxis lehrte mich leider, meinen Mitbewerb zu ignorieren und meinen eigenen Weg zu gehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In der ersten Zeit meiner Selbständigkeit widmete ich mich zu sehr der Arbeit und lernte erst allmählich, diese sinnvoll zu delegieren. Heute gelingt dies viel besser, sodaß auch Familienurlaube kein Problem mehr darstellen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Früher besuchte ich drei bis vier Kurse im Jahr. Heute konzentriere ich mich eher auf die innerbetriebliche Weiterbildung und die Anwendung des Gelernten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde dazu raten, sich mehr Zeit zu lassen als ich mir selbst gegeben habe. Ein Betrieb sollte langsam wachsen und überwiegend mit Eigenkapital arbeiten. Man muß sich seine Unabhängigkeit bewahren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Betrieb meinem Sohn in gutem Zustand übergeben können bzw. diesen eines Tages gut verkaufen können, sollte mein Sohn nicht an einer Übernahme interessiert sein.