Zur Karriere von Erwin Galler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Grundschulausbildung in Eben im Pongau begann ich 1973 mit einer Lehre zum Maschinenschlosser und Werkzeugbauer in Großgmain, die ich 1977 erfolgreich abschloß. Nach der Lehre begann ein sehr bunter Lebensweg, und ich konnte in den unterschiedlichsten Sparten Erfahrungen sammeln. Ein Jahr lang fuhr ich für ein Reiseunternehmen einen Taxibus, im folgenden Jahr arbeitete ich als Türsteher und Barkeeper in einer Disco in Golling, und anschließend entschloß ich mich zum Schritt in die Selbständigkeit. Mir war es bereits als Kind ein großes Anliegen, frei entscheiden zu können, was ich tun möchte. 1980 übernahm ich mit 23 Jahren ein Transportunternehmen in Kuchl und begann mit nur einem Lastkraftwagen. Im Laufe der Jahre vergrößerte ich meinen Betrieb kontinuierlich, bis ich schließlich 1991 zehn Lastkraftwagen im Einsatz hatte. In diesem Jahr übernahm ich einen zweiten Betrieb, baute auch dieses Unternehmen stetig aus, übernahm schließlich 1997 eine Erdbaufirma und beschäftigte zum damaligen Zeitpunkt 26 Mitarbeiter. 1999 hatte ich einen lebensgefährlichen Betriebsunfall mit einer Baumaschine, im selben Jahr gingen auch zehn Firmen in Konkurs, an die ich noch Kundenforderungen zu stellen hatte, was in der Folge schwere finanzielle Einbußen für meine Betriebe bedeutete. Zur selben Zeit verstarb meine Frau im Alter von 39 Jahren an einem plötzlichen Gehirnschlag. Dieser Schicksalsschlag war ausschlaggebend für mich, mein Leben als Unternehmer neu zu überdenken. Ich faßte den Entschluß, meine Betriebe sukzessive abzubauen. Heute beschäftige ich sieben Angestellte, zusätzlich gründete ich eine neue Firma im Bereich Network-Marketing. Mit dieser Firma baue ich seit dem Jahr 2000 international ein Großhandelsnetz auf und könnte durch den Erfolg mit diesem Unternehmen bereits meine anderen Betriebe ruhend melden. Maschinen und Lastkraftwagen sind jedoch bereits seit meiner Jugend meine große Leidenschaft, und ich halte die Unternehmen, solange sie gewinnbringend arbeiten. Meine Firma Network Marketing arbeitet nach einem absoluten Win-Win-System. Mit diesem Direktvertrieb verkaufe ich kein Produkt, sondern die Geschäftsidee dahinter. Die Wirtschaftskammer bezeichnet diese Firma als Franchisesystem des kleinen Mannes, weil man ohne Kapitaleinsatz die Möglichkeit erhält, in wenigen Jahren ein Imperium aufzubauen.

Zum Erfolg von Erwin Galler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mit meinem Leben zufrieden zu sein. Erfolg drückt sich nicht in Geld, sondern in der Vielfalt des Lebens aus.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaubte immer an meine Ziele.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bereits mit zwölf Jahren hatte ich den Traum, einmal einen Mercedes 450 SL zu besitzen, damals lachten mich meine Freunde und Kollegen aus. Mit 23 Jahren konnte ich diesen Traum, an den ich immer glaubte realisieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich entschied immer intuitiv, aus dem Bauch heraus. Logisches Denken ist angebracht, aber man sollte immer auch auf das Gefühl hören.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Branche des Transportunternehmers hat keine Perspektive mehr. Wenn Steuern und Mineralölpreise dermaßen steigen, wie es in Deutschland bereits der Fall ist, hat man als Transportunternehmer in Österreich keine Chance mehr. Meiner Meinung nach wird zukünftig das Road-Pricing 40 bis 50 Prozent der Frächter ihre Existenz kosten. In den letzten zehn Jahren hat die Transportunternehmerbranche gewaltige Investitionen getätigt, um Umweltschutzauflagen zu erfüllen, was sehr viel Substanz und Kapital forderte. Kommen jetzt noch zusätzliche finanzielle Belastungen dazu, bringt das Faß zum Überlaufen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kann nur so erfolgreich sein, wie meine Mitarbeiter bereit sind, ihren Einsatz zu bringen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich verlange von meinen Mitarbeitern absolute Eigenverantwortung in ihrem Handeln und Denken sowie Loyalität. Ich gebe diese aber in jedem Fall an sie zurück.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sage meinen Mitarbeitern, daß es ihnen nur so gut gehen kann, wie es mir selbst geht, und ich suche mit allen das offene Gespräch. Ein Mitarbeiter leistet nur gute Arbeit, wenn er sich wohlfühlt, und diese Voraussetzung versuche ich stets zu schaffen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität. Ich bin Transportspezialist, ich lade Güter nicht nur auf und bringe sie von A nach B, sondern überlege auch, wie ich diese Güter am besten und günstigsten transportieren kann. Ich entwickle und baue beispielsweise Fahrzeuge, die genau die Anforderungen erfüllen, die an sie gestellt werden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder junge Mensch soll den Mut haben, seine Lebensträume zu verwirklichen. Mein Vater meinte, ich würde mir als Schlosser niemals einen Mercedes 450 kaufen können. Meine Antwort war: Wer sagt, daß ich immer Schlosser bleiben werde? Jeder muß sein Leben selbst in die Hand nehmen und gestalten. Man muß selbst entscheiden und sollte nicht auf andere hören, denn Meinungen bekommt man nachgeschmissen, Neid muß man sich erkämpfen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit meiner Firma Network Marketing noch tausenden Menschen helfen, erfolgreich, frei und unabhängig zu werden.
Ihr Lebensmotto?
Alles, was du gibst, kommt in gleicher Form zu dir zurück.