Zur Karriere von Markus Sandmair

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte 1992/93, auf Wunsch meiner Mutter, die Werkschule für Friseure, Meininghaus in Franken, Deutschland. Später war ich ihr sehr dankbar dafür. Nachdem Österreich damals noch keine EU-Land war, wurde mir bei meiner anschließenden Friseurlehre nur ein dreiviertel Jahr angerechnet. Absolventen aus EU-Mitgliedsländern konnten im Gegensatz dazu im dritten Lehrjahr einsteigen. Ich lernte bei Friseur Sevzik in Linz und schloß meine Lehre mit der Lehrabschlußprüfung ebenfalls in Linz ab. Danach arbeitete ich fünf Jahre lang im elterlichen Friseurbetrieb in Dietach, seit Jänner 2000 führe ich das Friseurgeschäft hier in Steyr.

Zum Erfolg von Markus Sandmair

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Selbständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn das gesteckte Ziel Selbständigkeit habe ich bereits erreicht und ich wähne mich auf dem richtigen Weg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zwei Personen haben mir dabei wesentlich geholfen. Meine Mutter, der ich zu verdanken habe, daß ich diesen Beruf aufgenommen habe. Lutz Läufen, Friseur in Linz hat mir Wege aufgezeigt, die mir bewußt machten, wo ich überhaupt hin will.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich weiß jederzeit genau wo ich stehe und so kann ich meinen Alltag sehr ökonomisch bewältigen. Dazu führe ich Listen, und so weiß ich genau, was noch zu erledigen ist. Ist etwas erledigt, kann ich es abhaken. Dadurch habe ich immer die Übersicht gewahrt und dieses Methode erlaubt mir ein viel streßfreieres Arbeiten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meiner Selbständigkeit im Jahre 2000, seitdem läuft das Geschäft für mich zufriedenstellend.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Eindeutig Originalität - ein Beispiel: Wir begannen damit, unseren Kunden für Neuempfehlungen Gutscheine in der Höhe von € 35,- zu geben. Dafür wurden wir belächelt, teilweise für verrückt erklärt. Man meinte, es könnte sich nicht rechnen, aber es hat sich gerechnet, denn auf diesem Weg haben wir sehr viel neue Kunden gewinnen können. Es wurde dann in der Branche imitiert, nur bei weitem nicht so erfolgreich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es werden zu viele Schneidetechniken verwendet, es gibt bis zu sechs verschiedene. Für Lehrlinge ist das sehr problematisch, sie lernen dann oft im Geschäft andere Techniken als in der Berufsschule. Wir arbeiten in unserem Geschäft dem entgegen, indem wir unser Schneidesystem haben und glauben, daß es sich bald in der ganzen Friseurbranche durchsetzen wird. Es gibt drei hervorragende Schneidetechniken, die von nur etwa zehn Prozent der Friseure angewendet werden. Ich wage zu behaupten, daß neunzig Prozent der Friseure kein Haarschneidesystem haben. Wenn sich die Lehrlinge auf weniger Techniken konzentrieren müssen, wird sich das sicher positiv auf die Qualität auswirken.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle, jeder Mitarbeiter ist ein Aushängeschild des Salons und eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir veranstalten Verkaufs- und Dienstleistungswettbewerbe. Bei diesen Gewinnspielen versuchen wir neue Wege zu gehen. Die Mitarbeiter können sich aussuchen, ob sie die erarbeiteten Prämien in bar oder als Zeitausgleich erhalten wollen. Für manche ist die Freizeit wertvoller, für andere der Mehrverdienst.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke liegt in der Qualität, es beginnt beim Begrüßen und endet beim Verabschieden. Eine unserer großen Stärken liegt sicher in der Organisation. Wenn man gut organisiert arbeitet, ist man doppelt so effizient und erfolgreich. Ich habe einem Kollegen bewiesen, daß ich dadurch bei zwei Kunden soviel verdiene, wie er bei vier Kunden. Viele Kollegen sind entweder Verwalter oder Arbeiter, wenn es gelingt, beides zu sein, dann arbeitet man effizient.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir wollen durch Qualität bestechen, so daß wir auch durch eventuelle Mitbewerber selbst in unserer unmittelbaren Nähe keinen Umsatzrückgang befürchten müßten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch meine Organisation kann ich Arbeit und Freizeit gut trennen und Gedanken an die Arbeit belasten mich in der Freizeit nicht, es sind zwei unabhängige Bereiche.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Für meine Fortbildung verwende ich etwa zwei bis drei Wochen pro Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Zuerst sollte man wissen, was man will, dann sich ein erreichbares Ziel stecken und dieses verfolgen, bis man es erreicht hat. Erfolg läßt sich planen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, mein Konzept so zu perfektionieren, daß man es theoretisch auch auf zwanzig oder dreißig Salons erfolgreich anwenden kann.
Ihr Lebensmotto?
Gute Organisation verdoppelt den Erfolg.