Zur Karriere von Branka Bozic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wurde zwar in Steyr geboren, wuchs jedoch in Jugoslawien auf und besuchte dort die Grundschule sowie ein Jahr lang die HTL. Nach der Übersiedelung nach Österreich entschied ich mich einen dazu, einen Beruf zu erlernen, bei dem ich mit Menschen zu tun hatte, um die deutsche Sprache gut zu erlernen. Ich entschied mich für den Beruf der Restaurantfachfrau, lernte in einem Hotel-Restaurant-Betrieb in Steyr und schloß diese Ausbildung 1991 ab. Danach arbeitete ich bis Ende 1999 in diesem Betrieb, bis er geschlossen wurde, die Besitzer gingen in den Ruhestand. Im Jänner 2000 machte ich mich selbständig und übernahm das ASV-Sportheim Buffet. Der Schritt in die Selbständigkeit war für mich ein wesentlicher und wichtiger Schritt.

Zum Erfolg von Branka Bozic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man sich ein Ziel gesetzt hat, dieses Ziel verfolgt und es auch erreicht, bedeutet dies für mich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich zurückdenke, wie ich angefangen habe und wo ich heute stehe, dann sehe ich mich schon als erfolgreich. Natürlich kann man immer manches noch besser machen und noch mehr erreichen. Man sollte aber auch mit dem Erreichten zufrieden sein und sich dann neue Ziele stecken.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentlich war mein Engagement sowie die Art, wie ich die Sache angelegt habe. Ich habe neue Ideen erfolgreich umgesetzt. Speziell hier, wo die Gäste langjährige gleichbleibende Strukturen gewohnt waren, ist es nicht einfach neue Ideen einzubringen. Viele haben sehr einseitige Vorstellungen, was die Qualität und das Angebot eines Vereinsbuffets betrifft, man kann aber auch hier sehr viel Neues machen und anbieten. Das Angebot war früher sehr einseitig, heute haben wir viel mehr Angebot und Auswahl, die Änderungen werden von den Gästen sehr gut angenommen.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Die Anforderungen sind sehr unterschiedlich, vom Hochbetrieb, wenn die Vereine sehr aktiv sind, bis zur Zeit der Winterpause, wenn nur die Stammgäste regelmäßig ins Lokal kommen. Auf diese Situation muß man sich gut einstellen, und ich versuche sie gleichermaßen gut zu bewältigen. In der ruhigeren Zeit bin ich meistens alleine im Lokal, in der Saison beschäftige ich zwei Mitarbeiterinnen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Egal, ob es die eigene Person betrifft oder eine Idee, die Originalität ist sicher immer die bessere Variante. Wenn man nicht an sich glaubt oder zu seiner Person steht, wird man es schwerer haben, erfolgreich zu sein.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Eltern. Als ich nach Österreich übersiedelte, empfahlen sie mir, einen Beruf zu wählen, in dem ich viel Gelegenheit habe, mit Menschen zu kommunizieren, um die deutsche Sprache gut zu erlernen. So entschied ich mich für das Gastgewerbe. In weiterer Folge war es eine Freundin, die auch in der gleichen Branche selbständig tätig ist: sie hat mich davon überzeugt, daß dies auch der richtige Schritt für mich wäre.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von meinen Eltern als auch von den Gästen erhalte ich Anerkennung für meine Arbeit.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, man sieht mich positiv. In meiner Branche sagt jeder sehr direkt seine Meinung, und ich habe großteils sehr positive Erfahrungen gemacht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große Rolle, denn sie setzten sich genauso für den Erfolg ein wie ich. Ich gebe zwar eine Linie vor, aber jeder arbeitet dann doch selbständig für sich. So halte ich es für sinnvoll, denn erfolgreich ist man gemeinsam als Team.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich muß das Gefühl haben, daß der Mitarbeiter zu uns und in unser Lokal paßt. Sehr wichtig sind mir Pünktlichkeit und Ehrlichkeit, das erwarte ich mir auch von meinen Mitarbeitern.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich sehe uns als Team, da meine Mitarbeiter sehr selbständig arbeiten können. Ich denke, das ist die beste Motivation für sie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist schwierig für mich, diese beiden Dinge zu vereinbaren. Ich bin alleinerziehende Mutter, und bedingt durch meinen Beruf bleibt auch wenig Zeit für meine zehnjährige Tochter. Jede Stunde der Freizeit und auch den Urlaub versuche ich deshalb optimal mit meiner Tochter zu nutzen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Ich lese sehr viel, Seminare und Weiterbildungen lassen sich leider nicht gut mit meinem Beruf und meinem Familienleben vereinbaren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte sich ein Ziel setzen, dieses verfolgen und nicht aufgeben, wenn etwas nicht gleich beim ersten Mal gelingt, sondern dieses Ziel weiter verfolgen und nicht aus den Augen verlieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich erwarte mir für meine Leistung eine entsprechende Gegenleistung. Es war immer mein Ziel, unabhängig zu sein, das habe ich bereits erreicht. Aber ich möchte dennoch nicht stehenbleiben, mein nächstes Ziel ist, ein eigenes Café in der Innenstadt zu betreiben.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.