Zur Karriere von Christine Schultz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach vier Klassen Volksschule in Bad Hall und anschließenden vier Jahren Gymnasium BEA in Gmunden besuchte ich die Handelsschule in Steyr und schloß diese auch erfolgreich ab. Danach begann ich meine berufliche Laufbahn bei der Firma Brau AG und schloß ein Jahr bei einem Rechtsanwalt als Sekretärin an. 1972 wechselte ich in den Sparkassensektor, eine für mich äußerst wichtige Zeit, und war dort im Sekretariat im oberen Management tätig. Ich betreute später eigenständig eine Geschäftsstelle im Landesverband der Sparkassen, richtete Großveranstaltungen aus, betreute Sitzungen und übernahm Buchhaltung sowie die Prüfungsabwicklung der Sparkassenprüfungen. Bereits während dieser Zeit erwachte in mir die Liebe zum Reisen. Erste Aktivitäten als Reisebegleiter zeugen davon. 1991 wechselte ich in die Reisebürobranche, nämlich zur Firma Kastler, betätigte mich vorwiegend als Reiseleiter, aber auch im Büro und am Schalter. 1992 wechselte ich zum Reisebüro Moser in Linz und bin dort in erster Linie als Reiseleiter, mit Diavorträgen, aber auch Programm- und Kataloggestaltung beschäftigt. Die Produktion und Durchführung von Offroad-Touren in Marokko war eine besondere Herausforderung. Seit 1. Februar 2002 bin ich zusätzlich selbständig in der Branche und betreue unter anderem namhafte Reisebüros in OÖ. Ich habe kein Verkaufslokal, bediene mich aber einer tollen Website und leite Eigenveranstaltungen in Marokko und Ägypten abseits der Haupttouristenwege. Kleingruppen lernen diese Länder in seiner Ursprünglichkeit kennen. Ich bin sowohl als Reiseleiterin als auch als Reiseveranstalterin tätig. Ich spreche Französisch, Englisch, etwas Italienisch und Spanisch.

Zum Erfolg von Christine Schultz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eigenständige Entscheidungen treffen zu können, ohne jemand fragen zu müssen, ob ich etwas tun darf oder nicht. Selbstverständlich ist in diese Definition des Erfolges auch der pekuniäre Bereich miteinzubeziehen. Auch die Umsetzung neuer Ideen betrachte ich als Erfolg. Erfolg ist meßbar im Umstand, einmal sagen zu können: heute bin ich nur für mich da. Ich liebe die Menschen und meinen Beruf. Ich habe keine wie auch immer gearteten Berührungsängste, ich gehe auf alles offen zu. Erfolg bedeutet für mich auch, neue Ideen zu haben. Zurzeit lerne ich wieder eine neue Sprache.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja und nein. Man wächst mit der Aufgabe. Normalerweise habe ich keine Zeit, über diese Frage nachzudenken. Allgemein kann ich jedoch die Frage letztendlich mit Ja beantworten. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin sehr flexibel und äußerst belastbar. Ich bin offen für Novitäten. Ich habe den Verzicht gelernt und bin eine sehr gute Eigenorganisatorin.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch, der immer einen gewissen Druck braucht. Ich bin ein Last-minute-worker, und das funktioniert für mich bestens. Ich habe gelernt, mit diesem Umstand umzugehen. Ich scheue keine Herausforderungen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Absolut nicht. In unserer Branche ist der Konkurrenzkampf gleich hart wie in anderen. Ich denke, daß es an meiner offenen Art liegt mit Menschen umzugehen, daß es mir nicht schwerfällt, als Frau erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erhalte Anerkennung von meinen Kunden. Ich berücksichtige stets die soziale Komponente meiner Klientel, und dies wird honoriert. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich vielleicht etwas einseitig fort. Ich recherchiere natürlich viel vor Ort, sprachlich und kulturell. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die nächste Generation soll die eigenen Ideen, allen Unkenrufen zum Trotz, ausprobieren und sich auf keinen Fall beeinflussen lassen. Es ist einfach zu schade, eigene Ideen nicht zu verwirklichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein kleines Unternehmen so lange weiterführen, bis ich das Gefühl habe, zu alt dafür zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Alles erforschen und ausprobieren.