Zur Karriere von Josef Wukowitsch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Im Anschluß an meine Pflichtschulzeit absolvierte ich eine Lehre zum Tischlergesellen, arbeitete dann in drei verschiedenen traditionellen Betrieben weiter und legte im Jahr 1977 die Meisterprüfung ab. Mein Vater betrieb selbst eine kleine Tischlerei und es stellte sich für mich die Frage, ob ich bei meinem Vater einsteigen sollte, was von meinen Wünschen her eine größere Veränderung der Tischlerei bedeutet hätte, oder ob ich mich dem Verkauf widmen sollte. Ich arbeitete seit jeher gerne mit Menschen, weswegen ich mich für zweiteres entschied. Ich wollte meine Kreativität ausleben, interessierte mich immer schon für neue Materialien und wollte den Markt etwas genauer kennenlernen. Nach einer Einarbeitungszeit in einem Küchenstudio in Schwaz wurde ich dort also Verkäufer und als solcher recht erfolgreich. Ich hatte dabei immer den Hintergedanken, mich eines Tages selbständig zu machen. Ich arbeitete dann noch drei Jahre bei Miele im Außendienst, betreute Tirol und Vorarlberg und freundete mich mit dem Bereich Küche an. Im Jahr 1989 entschloß ich mich dann nach reiflicher Überlegung, zusammen mit dem Gesellschafter Dross, der bereits im Küchengeschäft etabliert war und 140 Betriebe meiner Art unterstützte und belieferte, ein eigenes Geschäft in Wörgl zu gründen. Ich hatte von Anfang an Glück mit meinem Personal und so florierte der Betrieb recht rasch.

Zum Erfolg von Josef Wukowitsch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit Genugtuung und Befriedigung feststellen kann, daß meine Ideen umgesetzt werden konnten und diese gut funktionieren, fühle ich mich erfolgreich. Dann bin ich ausgeglichen und zufrieden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr zufrieden mit meinem beruflichen Weiterkommen und fühle mich daher als erfolgreich. Unser Betrieb ist stabil und dessen gutes Weiterbestehen ist gesichert.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sehr wichtig war es gerade in der Anfangszeit, daß ich sehr gutes Personal fand, und daß mir meine Gattin enorm geholfen hat. Sie organisierte alles Administrative und Organisatorische des Betriebes, was mir ermöglichte, mich intensiv um meine Kunden zu kümmern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Daß ich in Schwaz in diesem Küchenstudio über mehrere Jahre stets der beste Verkäufer war, gab mir erstmals das Gefühl, wirklich gut in meinem Beruf zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolg ist etwas, das man meist erst im Nachhinein realisiert. Meine Arbeit setzt sich aus vielen Einzelentscheidungen zusammen, die im Nachhinein eine klare Linie ergeben. Ein wesentlicher Aspekt war sicherlich der, mich für die richtigen Lieferanten entschieden zu haben.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitieren kann man vieles. Was man selbst kreiert, ist jedoch unverwechselbar und besitzt somit für einen selbst höheren Wert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau, die den ganzen beruflichen Weg mit mir gemeinsam gegangen ist, prägte mich sehr stark. Oftmals sah sie Dinge aus einem anderen Blickwinkel als ich. Dadurch sind viele Dinge anders und oft besser gelaufen, als ich sie alleine hätte bewerkstelligen können.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist es eine Anerkennung, wenn ich einen Auftrag komplett abwickeln konnte und der Kunde damit zufrieden ist und sein Lob auch ausspricht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Man muß unterscheiden zwischen großen Häusern und Küchenstudios, wie ich eines betreibe. Für mich ist es ein Problem, daß die Kommunikation zwischen Möbeltischlern und Einrichtungshäusern auf der einen Seite und mir auf der anderen nicht so gut funktioniert, wie das der Fall sein könnte. Dadurch leidet die Bindung zum Kunden. Viele wollen einfach nur verkaufen und sich dann über einen Kunden keine Gedanken mehr machen müssen. Das ist kein guter und nachhaltiger Weg.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Sicherlich werde ich als guter und ausdauernder Geschäftsmann wahrgenommen, wobei mich Außenstehende vielleicht manchmal als etwas hart und unnachgiebig einschätzen, was ich meiner Meinung nach nicht bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor für ein gutes Funktionieren des Betriebes.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mir ist gerade das zwischenmenschliche wichtig und ich versuche herauszufinden, wie der Kundenkontakt funktioniert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir unternehmen einiges gemeinsam, organisieren jährlich einen Betriebsausflug mit den ganzen Familien und gewähren auch Prämien, wenn etwas besonders gut gelingt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, daß mich meine Mitarbeiter als Kollege sehen, der sich nicht als Chef über alle stellt, sondern in freundschaftlicher Art und Weise zusammenarbeiten will.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Frau im Betrieb mitarbeitet, sind wir ständig zusammen. Wir haben unsere Arbeitsbereiche aber gut voneinander getrennt. Das Wochenende über versuchen wir, das Geschäft aus unseren Köpfen zu verbannen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich habe bisher viel Zeit aufgewendet, um betriebswirtschaftliche und rhetorische Seminare zu besuchen. Heute sind es eher produktorientierte Kurse, an denen ich teilnehme.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß auch beim größten Erfolg realistisch und vernünftig bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind heute beinahe an unseren Kapazitätsgrenzen angelangt und ich möchte weder verkleinern noch vergrößern. So möchte ich das bisher Erreichte erhalten und absichern.