Zur Karriere von Gerhard Zoubek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich war bei den Schulbrüdern in Strebersdorf im Internat und maturierte 1985. Gleich darauf absolvierte ich meinen Militärdienst und stieg danach nahtlos in den Landwirtschaftsmaschinenbetrieb meines Vaters ein. Gleichzeitig studierte ich auch noch nebenbei an der WU, allerdings ohne Abschluß, da mir das Studium zu praxisfern erschien. 1989 heiratete ich, und nach dem Tod meines Vaters übernahm ich den elterlichen Betrieb, den ich, auch wegen der mäßigen Akzeptanz der langeingesessenen Mitarbeiter, nicht durch Innovationen verbessern konnte und 1992 schweren Herzens liquidieren mußte. Schon ein paar Jahre lang hatte ich mich mit dem sozialen Bereich befaßt, nahm selbst psychotherapeutische Behandlung in Anspruch und schloß letztendlich 1999 eine psychotherapeutische Ausbildung ab und studierte interessehalber einige Semester Psychologie. Diesen Beruf übte ich jedoch in der Praxis nicht aus. 1996 übernahm ich gemeinsam mit meiner Frau die Leitung des landwirtschaftlichen Betriebs meiner Schwiegereltern und stellte 1997 einen Teil des Betriebs, gegen den Widerstand des gesamten Umfelds, auf Biolandwirtschaft um. Der Erfolg gab uns recht, und 1999 stellten wir schließlich den gesamten Betrieb auf Bioprodukte um. Seitdem wird der Betrieb ständig bekannter und beliebter.

Zum Erfolg von Gerhard Zoubek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Visionen zu verwirklichen, das Umsetzen dieser Visionen so gut wie möglich abzusichern und dadurch allgemeine Harmonie zu schaffen. Das Ergebnis soll gut für mich, für die Familie, für die Kunden und auch für die Buchhaltung sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich glaube schon, daß ich erfolgreich bin.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren meine Zielstrebigkeit und meine Konsequenz, auch wenn der Einstieg in den schon bestehenden Hof bereits eine gute Basis für den Aufbau geliefert hat.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen begegne ich sehr aufgeschlossen, wohl auch deswegen, weil ich ja als Quereinsteiger zum Biobauer wurde.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Moment, als ich das Scheitern mit dem väterlichen Betrieb nicht mehr als definitives Ende, sondern als Aufforderung zu einem neuen Anfang realisierte, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Rückblickend wundere ich mich immer wieder, was hier alles geschehen ist, aber ich glaube, daß im Endeffekt alle Entscheidungen, ob große oder kleine, wenn sie solche Ergebnisse bringen, erfolgreich waren, auch eingedenk der gelegentlichen Tiefschläge.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ganz sicher Originalität, ich war ja auch bei der Umstellung auf biologischen Anbau ein Vorreiter.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Geprägt haben mich meine Therapeutin während der Ausbildung und der Biobauer Gerhard Hof, durch den ich überhaupt erst auf die Bio-Schiene gebracht wurde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung des Umfeldes als gesamtes ist für mich das Schlüsselerlebnis und stark spürbar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Mitarbeiter ist für mich jemand, der mitarbeitet und dadurch seine Bereiche selbständig managt. Somit spielen meine Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens eine sehr, sehr wichtige Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Selbständigkeit und Verantwortung spielen für mich eine große Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere durch meine Vorbildfunktion. Alle wissen, daß ich jeden Bereich auch selbst ausfüllen kann. Eine weitere Motivation ist das Zusammengehörigkeitsgefühl - wir sind eine große Familie.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Das Unternehmen besteht eigentlich aus zwei Betrieben, der Landwirtschaft und der Vertriebsfirma. Beide werden von mir und meiner Frau geführt. Hierarchien gibt es drei: die Leitung, die Ebene der Verantwortlichen für die einzelnen Firmen und die sonstigen Mitarbeiter.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wie bieten hohe Qualität und übernehmen auch die Vermarktung unserer Produkte. Weiters bieten wir Hauszustellung. Eine große Stärke ist unser hervorragendes Personal.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Beruf ist mein Privatleben, meine ganze Familie ist in den Betrieb involviert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bewahrt euch eure Selbständigkeit und laßt euch nicht von den Medien und der Politik beeinflussen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, die Erweiterung der Vielfalt unserer Produkte einerseits und ein Angebot von Bioraritäten zu entwickeln und aufzubauen. Selbstverständlich ist und bleibt unser erstes Ziel, die Qualität auf hohem Standard zu halten.

Artikel in Fachzeitschriften.