Zur Karriere von Renate Zwirn

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon während der Mittelschule habe ich im Sommer bei einem Tierarzt als Ferialpraktikantin gearbeitet und war während des Studiums parallel bei einem Tierarzt beschäftigt. 1980 war ich bei einem Landtierarzt und nach dem Studium ein Jahr (1987) bei einem homöopathischem Tierarzt. Anschließend pausierte ich 10 Jahre, habe meine Großmutter betreut, da meine Mutter sehr früh verstarb und war bei meinen Kindern. 1996 bin ich wieder in den Beruf eingestiegen und seit Anfang 1997 mit meiner eigenen Praxis selbständig. Seit 2000 bin ich halbtags bei der Post angestellt und es könnte sein, daß ich meine Ordination ganz aufgebe und der Branche den Rücken kehre, da mir die Erziehung meiner Kinder wichtiger als Karriere ist. Daß meine Praxis in einer Gegend liegt, in der es wenige Parkplätze gibt betrachte ich ebenso als Nachteil wie die Lage im ersten Stock. Heute sind die meisten Praxen im Erdgeschoß oder in Gassenlokalen untergebracht. Ich habe als eine der ersten Tierärzte mit elektronischer Tierkennzeichnung, wobei dem Tier ein Mikrochip unter die Haut gepflanzt wird, der die einfache Auffindung und Erkennung des Tieres ermöglicht, begonnen und mußte erkennen, daß die Österreicher bei der Annahme neuer Technologien sehr langsam und vorsichtig sind.

Zum Erfolg von Renate Zwirn

Was verstehen sie unter Erfolg? Langfristig ist positiver Umgang mit Menschen Erfolg. Ich bin nicht unbedingt profitorientiert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil die Menschen auf meinen Versuch positiv zu sein, auch gut ansprechen.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Mein positiver Menschenumgang, harte Arbeit und meine ständige Präsenz. Um den Schritt in die Selbständigkeit zu tun, braucht man auch Risikobereitschaft.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Feingefühl im Umgang mit Tieren, das Fingerspitzengefühl, wie man die Lieblinge der Besitzer behandelt. Meine ruhige Ausstrahlung ist ebensowichtig.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Nachhinein betrachtet waren meine Entscheidungen immer richtig, wenn man mitten drinnen ist erkennt man das aber häufig nicht sofort. Das Leben ist ein steter Lernprozeß.Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Für Entscheidungen nehme ich mir generell lange Zeit, es ist ein längerer Reifeprozeß.Hat sich in Ihrer Branche generell etwas geändert? Diese Branche ist sehr überlaufen und um hier erfolgreich zu sein muß man rund um die Uhr im Einsatz sein.Wie sehen Sie Ihre Position innerhalb der Branche? Ich sehe mich ebenso, wie auch alle anderen, nur wollen die vielleicht mehr erreichen als ich. Mir ist das Ansehen, das mit diesem Beruf einher geht nicht so wichtig, ich lege größeren Wert auf ein zufriedenes Familienleben. Wer in dieser Branche neu beginnt muß mit einer zehnjährigen Durststrecke rechnen, bis er etabliert ist. Das wichtigste ist dabei, wie bei Ärzten allgemein, Mundpropaganda. Ich bin eher zurückgezogen und weniger offensiv, dafür arbeite ich besonders gewissenhaft.
Welche Rolle spielen Familie und Mitarbeiter?
Mir ist die Familie sehr wichtig, daher habe ich auch meine Praxis in der Wohnung.
Haben Sie Vorbilder?
Jesus als positives Vorbild.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ja, von den Tierbesitzern für meine Hilfe.
Kennen Sie Niederlagen?
Man lernt aus jedem Fehler. Ich bin ein Stehaufmännchen und versuche alle Dinge positiv zu sehen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meinem positivem Verhältnis zu Gott.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich versuche ein ruhiges Familienleben zu führen, damit meine Kinder ein gefestigtes Familienleben haben und in ihrem Leben zufrieden sind.Was haben Sie getan, um Ihre Ziele zu erreichen? Mein wichtigstes Ziel ist Zufriedenheit, dabei ist egal was man macht, Hauptsache ist, daß man es gerne macht.
Ihr Lebensmotto?
Jeden Tag neu und positiv beginnen.
Ihr Erfolgsrezept?
Seine Linie beizubehalten, immer positiv und freundlich zu sein, auch wenn es einem einmal nicht so gut geht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Sich frühzeitig für etwas zu interessieren und es beginnen.