Zur Karriere von Christian Neubauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich die HTL in Vöcklabruck, die ich im Jahr 1976 mit der Matura erfolgreich abschließen konnte. Danach wollte ich mich auf einem anderen Gebiet als der Technik weiterbilden, so studierte ich Psychologie, Psychiatrie und Psychopathologie an der Universität in Salzburg. Dieses Studium schloß ich im Jahr 1987 mit dem Doktortitel ab. Da ich bereits im Jahr 1976 begonnen hatte, für die oberösterreichische Landesregierung zu arbeiten, wußte ich von Anfang an, daß ich für das Studium doppelt so lang wie meine Kollegen brauchen würde. Ich setzte mir das Ziel, zehn Jahre und nicht länger für das Studium zu benötigen. Tatsächlich konnte ich den Doktortitel nach genau zehn Jahren im Jahr 1987 erlangen. Zwei Jahre später wurde ich zum Leiter des sicherheitstechnischen Dienstes in einer Anstalt des Landes Oberösterreich ernannt, wo ich für die Prävention von Unfällen und Erkrankungen zuständig war. In der Zeit zwischen 1991 und 2002 war ich in der Landes-Nervenklinik Linz im psychologischen Dienst und in der neurologisch-psychiatrischen Gerontologie tätig. Seit dem Jahr 1998 hatte ich außerdem die Stellung des stellvertretenden Leiters des psychologischen Dienstes der Landes-Nervenklinik Linz inne und führte nebenbei meine eigene Praxis. Im Jahr 2002 wurde ich zum interimistischen Leiter des psychologischen Dienstes ernannt. Im selben Jahr nahm ich an einem Assessment Center teil, worauf mir die Stellung des Leiters der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich angeboten wurde, die ich gerne übernahm. Diese private Schule wurde in den achtziger Jahren von Frau Dr. Scholta gegründet und ausgebaut, da sie erkannt hatte, daß durch die wachsende Anzahl älterer Menschen ein großer Bedarf an Pflegepersonal entstehen würde. So ist es auch mir sehr wichtig, daß die Ausbildung der Betreuungspersonen so gut wie möglich ist, da diese Arbeit eine sehr belastende und erschöpfende sein kann. Im Sommer 2002 wurde ein neues Betreuer- und Heimhilfegesetz erlassen, was zu Veränderungen in der Ausbildung führte. Nebenbei besuche ich regelmäßig diverse Weiterbildungskurse auf den Gebieten Neuropsychologie, Psychotherapie und Gerontopsychotherapie, auf denen ich heute ein Spezialist bin.

Zum Erfolg von Christian Neubauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Vorhaben und Träume zu realisieren. Manchmal gelingt die Umsetzung dieser Ziele nicht zu 100 Prozent, doch wenn ich den Großteil meiner Ziele erreichen kann, dann sehe ich mich als erfolgreich. Erfolg bedeutet für mich also die Befriedigung, meine Pläne verwirklicht zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, ich kann diese Frage bejahen, wobei ich jedoch betonen muß, daß das, was ich erreichen konnte, nicht allein mein Verdienst ist. Viele andere Menschen, wie meine Frau oder meine Kollegen, sind an meinem Erfolg maßgeblich beteiligt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß der sogenannte EQ, die emotionale Intelligenz, sehr wichtig für meinen Erfolg war. Ich habe das Talent, andere Menschen von meinen Ideen zu begeistern und sie zu motivieren. Die Voraussetzung dafür ist natürlich meine eigene Begeisterung, meine eigene Motivation und Identifikation mit einer Sache, die mir wichtig ist.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich möchte einige meiner Lehrmeister nennen: Herr Peter Pohlert, ein HTL-Ingenieur, der mich gelehrt hat, mit Ruhe an die Dinge heranzugehen und soziale Beziehungen, die für den Beruf von Bedeutung sind, zu fördern. Er war mir ein Vorbild und Förderer. Weiters möchte ich meinen Dissertationsvater, Herrn Professor Baumann, anführen, der mir die Wichtigkeit von Exaktheit, Klarheit und Ausführlichkeit beibrachte. Unser Primar, Herr Professor Leblhuber, ist eine weitere Personen, die mich prägte, indem er mir zeigte, wie man in einem derart komplexen System wie einer Krankenanstalt etwas bewirken kann. Ich lernte, mit Fingerspitzengefühl zu arbeiten und meine Pläne trotz des starren Systems durchzusetzen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt einige schulspezifische Probleme, die jedoch nicht die ganze Branche betreffen. Ein branchenspezifisches Problem ist vielleicht die hohe Rate derer, die aus dem Beruf wieder aussteigen. Je höher die Ausbildungsstufe ist, desto ausgeprägter sind auch die Veränderungswünsche. Für viele ist der Beruf eine große körperliche und seelische Belastung bei zu niedrigen Löhnen. Doch andererseits ist die Mehrzahl zufrieden mit ihrem Job, wie sich bei Umfragen herausstellte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich ein Ziel setzen, dieses nicht aus den Augen verlieren und es mit Konsequenz verfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es hilfreich, seine Umgebung zu motivieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß mir meine Arbeit weiterhin Spaß macht und mir einen gewissen kreativen Freiraum läßt. Ich möchte meinen Job derart gestalten, daß ich immer noch Entwicklungsmöglichkeiten habe.
Ihr Lebensmotto?
In Bewegung bleiben!

Statistische Erhebung von Beschwerdefällen in Österreich: Ein Bericht aus dem Berufsethischen Gremium, 1999; Deinstitutionalisierung aus stationärer Sicht, 1996; Age and sex differences of dehydroepiandrosterone-sulfat (DHEAS) and cortisol (CRT) plasma levels in normal controls and Alzheimers disease, 1993.