Zur Karriere von Franz Bruckner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs im elterlichen Betrieb auf und meine Eltern gaben mir die Möglichkeit einer guten schulische Ausbildung. Nach der Volksschule besuchte ich vier Jahre das Gymnasium und wechselte dann an die HTL Waidhofen an der Ybbs, wo ich 1977 maturierte. Danach stieg ich am TGM in der fünften Klasse ein und maturierte auch in Nachrichtentechnik. Es folgte ein Jahr Praxis in verschiedenen Betrieben wie AEG, Siemens usw., danach war ich ein weiteres Jahr bei Expert in Bad Ischl tätig. 1980 absolvierte ich die Meisterprüfung zum Radio- und Fernsehtechniker sowie die Konzessionsprüfung für das Elektrotechnikgewerbe. Danach heiratete ich und übernahm gemeinsam mit meiner Frau 1982 den elterlichen Betrieb, den mein Vater aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Ich war damals mit 22 Jahren noch sehr jung, aber mein Vater stand mir mit seinem Rat zur Seite. Auch gab es langjährige Mitarbeiter im Betrieb, die mich unterstützten. Von meiner Mutter erlernte ich die notwendigen kaufmännischen Fähigkeiten. Seitdem ist das Unternehmen gewachsen, wir führen auch noch einen zweiten Betrieb am Wörthersee.

Zum Erfolg von Franz Bruckner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich zurückblicke und sehe, wie viele Ziele ich erreicht habe, fühle ich mich erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die gute Erziehung meiner Eltern war die Basis dafür. Meine Ausdauer, meine hohe Belastbarkeit und meine Grundsätze, an die ich mich strikt halte, wie z.B. Ehrlichkeit, die wichtigste Basis im Geschäftsleben überhaupt, sind wichtige Faktoren. Handschlagqualität ist für mich ein ganz wesentlicher Wert, und in unserer Region ist es noch möglich, mit Handschlagqualität Geschäfte abzuschließen. Hinter dem Erfolg stehen natürlich auch harte Arbeit, klares, nüchternes und sachliches Überlegen und eine gute Planung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bevor ich einen Schritt setze und eine Herausforderung annehme, gibt es eine Planungsphase, in der ich genau abwäge. Ich bin kein leichtsinniger Mensch und höre auf meine innere Stimme, bevor ich Entscheidungen treffe. Meine Frau ist ein wichtiger Partner für mich und wesentliche Entscheidungen treffen wir immer gemeinsam.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die Person betreffend sicher die Originalität, eine eigene Persönlichkeit zu sein, halte ich für sehr wichtig. Die Sache betreffend muß man das Rad nicht immer neu erfinden, wobei aber originelle bzw. individuelle Lösungen sicher gefragter sind als Imitationen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater hat mich darauf vorbereitet und mich dort hingeführt, wo ich heute stehe. Dabei hat er mir aber immer Entscheidungsfreiheit gelassen und band mich schon früh in Entscheidungen ein.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Problem für unsere Branche tritt in den vergangenen Jahren vermehrt auf. Immer mehr Großhandelsketten verkaufen Produkte aus unserem Bereich. Heute findet man im Supermarkt neben den Essiggurken und Waschmitteln Computer, LCD-Fernseher, Videorecorder, usw. Diese Vertriebskanäle setzen voraus, daß der Preis sehr niedrig sein muß. Das bringt den Elektrohandel und auch die Industrie in einen Teufelskreis, weil die Spirale immer enger wird. Die Erträge, die zu erwirtschaften sind, werden immer geringer. Es wird uns in der Gesellschaft nicht mehr zugestanden, daß wir etwas verdienen. Die Gewinnspanne ist sehr gering geworden, dazu noch die Zahlungsmoral sehr schlecht. Dabei sind aber alle anderen Kosten gleich geblieben, die Löhne, die Krankenkassa, das Finanzamt usw. sind prompt auf den Tag zu bezahlen. Wenn Unternehmen wie Grundig, ein europäischer High-Tech-Konzern, vom Markt verschwindet, dann spiegelt es ganz gut wider, wie es der ganzen Branche geht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben voriges Jahr unser Unternehmen zertifizieren lassen, die Sicherheit meiner Mitarbeiter ist mir sehr wichtig. Ich achte darauf, daß meine Mitarbeiter zumindest einmal im Jahr ein Seminar besuchen können. Ich motiviere auch mit Lob und gemeinsame Ziele. Die Mitarbeiter können jederzeit mit Problemen zu mir kommen, es geht bei uns sehr familiär zu. Ein bis zweimal pro Jahr setzen wir uns zusammen, feiern gemeinsam und tauschen uns aus.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein kleines, flexibles und dynamisches Unternehmen. Beste Marken, beste Preise und bestes Service sind für uns keine leeren Schlagworte, wir versuchen diese Philosophie zu leben. Persönliche Betreuung und Beratung sind auch Stärken unseres Unternehmens, die von den Kunden sehr geschätzt werden. Der Küchenbereich hat sich in den letzten Jahren als sehr wichtige Nische für unser Unternehmen herauskristallisiert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine Beruf zu wählen, der Freude bereitet, erleichtert es ungemein, erfolgreich zu werden. Eine gute Ausbildung halte ich auch für sehr wichtig. Sehr wesentlich ist auch, auf die eigene Gesundheit zu achten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In den nächsten Jahren möchte ich unseren Betrieb um Alten- und Sozialbetreuung erweitern, dabei bin ich noch mitten in der Planungsphase. In diesem Bereich wird es in den nächsten Jahren großen Bedarf geben. Ein weiteres Ziel von mir ist es, meine Elternhaus in den nächsten Jahren zu renovieren.
Ihr Lebensmotto?
Auch an kleinen Dingen große Freude haben.