Zur Karriere von Christian Neururer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Handelsakademie in Schwaz und sammelte nach der Matura 1996 einige Monate lang Erfahrung in der Weinbranche in Italien. Bereits mit 19 Jahren entdeckte ich die Liebe zur Gastronomie und setzte mir die Gründung eines eigenen Gastronomiebetriebes zum Ziel. Zunächst arbeitete ich in der elterlichen Wein- und Getränkehandlung mit. Nach einiger Zeit der Standortsuche fand ich 1999 das geeignete Lokal in der Schwazer Altstadt mit historischem Gewölbe und Gastgarten und gründete die Café-Bar Luce, ein Lokal mit italienischem Flair. Acht Monate nach der Eröffnung arbeitete ich bereits mit Gewinn. Auf dieser Erfolgswelle schwimmend übernahm ich gemeinsam mit einem Geschäftspartner in Innsbruck ein weiteres Lokal, in das wir hohe Investitionen tätigten. Im Gegensatz zum Luce blieb hier trotz großer Bemühungen der Erfolg aus, sodaß wir das Lokal leider wieder aufgeben mußten. Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt, daß es schwierig ist, mehrere Lokale an verschiedenen Orten gleichzeitig zu führen. Ich absolvierte auch die Weinakademie und gründete 2001 eine Vinothek in Schwaz.

Zum Erfolg von Christian Neururer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich finanzielle Unabhängigkeit, ein zufriedenes Privatleben und Freude an meiner Tätigkeit.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bei Betriebsgründung war ich erst 22 Jahre alt, ich mußte lernen, langsames, aber stetiges Wachsen dem Streben nach immer größeren Erfolg vorzuziehen.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin kommunikativ, einfühlsam, kann Menschen motivieren und pflege einen guten, persönlichen Kontakt zu meinen Gästen und Mitarbeitern.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern unterstützten mich mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen. Erwähnen möchte ich noch den Berater meiner Hausbank, Herrn Franz Tippotsch von der Sparkasse Schwaz, der mich bezüglich Förderungen und Finanzierung hervorragend beraten und unterstützt hat.

Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde als arbeitsamer, ehrlicher und aufrichtiger Unternehmer gesehen. Es ist eine Seltenheit, in meinem Alter zwei Betreibe zu führen.
Ich bemühe mich daher, in meinem Freundeskreis nicht den Unternehmer hervorzukehren.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Auf Sauberkeit, Freundlichkeit, Beständigkeit und Liebe zum Gastronomieberuf lege ich besonderen Wert.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiter werden am Erfolg beteiligt durch einen zusätzlichen freien Tag, eine Erfolgsprämie und Lob.

Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ein freundschaftliches Verhältnis zu meinen Mitarbeitern ist mir wichtig, dies wird allerdings auch manchmal ausgenützt. Ich trage die Verantwortung, bin aber jederzeit offen für ein Gespräch.

Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Tagsüber ist das Luce ein Café-Betrieb, mittags wird Mittagessen zu günstigen Preisen geboten, am Abend verwandelt sich das Lokal in ein Pub mit entsprechender Musik, speziellen Drinks und kleinen italienischen Snacks sowie wechselnden Veranstaltungen. Im Rahmen eines Catering-Services biete ich spezielle Speisen und Buffet für Firmen und Privatpersonen in Zusammenarbeit mit einer Eventagentur. Im Rahmen meiner Vinothek biete ich im Detailhandel ein Sortiment von 1.000 verschiedenen Weinen aus der ganzen Welt, im Gastronomiebetrieb spezielle ausgesuchte Weine.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Auswahl und gute Lokale in meiner Umgebung beleben das Geschäft.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freundin arbeitet als Architektin in einer ganz anderen Branche, das sehe ich sehr positiv. Wenn beide Partner im gleichen Betrieb tätig sind, besteht die Gefahr, beide Bereiche zu vermischen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Außer Weinen gilt mein Interesse der Buchhaltung, Steuern und neuen Trends im Gastronomiebereich.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat an Jungunternehmer ist, nicht zu euphorisch zu sein, sondern sich gründlich vorzubereiten und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe ein gesundes Wachstum meiner beiden Firmen an und möchte motivierte Mitarbeiter aufbauen, die mich langfristig zugunsten meines Privatlebens entlasten können.

Ihr Lebensmotto?
Genieße das Leben bei Speis' und Trank.