Zur Karriere von Michael Stelzl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Reifeprüfung 1984 studierte ich Biologie an der Universität in Graz. 1986 knüpfte ich Kontakte zum Institut für Naturschutz und arbeitete ab dem vierten Semester meines Studiums bei Univ. Doz. Dr. Gepp. Es war Glück, im Team von Prof. Gepp unterzukommen, und ich konnte im Rahmen von Werkvertragstätigkeiten fachbezogen neben meinem Studium arbeiten. 1988 nahm ich als Student am internationalen Kongreß für Neuropterologie im Krüger Nationalpark teil und arbeitete bei der anschließenden Forschungsreise durch Südafrika und Namibia mit. Nach Abschluß des Studiums 1989 erhielt ich eine Anstellung am Institut für Naturschutz. 1990 erlangte ich ein Forschungsstipendium an der Biologischen Bundesanstalt in Darmstadt, und dieser einjährige Auslandsaufenthalt war für mich beruflich von großem Vorteil. Gleichzeitig konnte ich meine Doktorarbeit verfassen, die ich im Juni 1992 mit ausgezeichnetem Erfolg an der Universität in Salzburg abschloß. 1992 suchte der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung einen Sachbearbeiter, und ich bewarb mich unter mehr als 70 weiteren Bewerbern. Viele Bewerber waren teilweise schon habilitiert, mit höherer Qualifikation und Ausbildung. Nach zwei Vorstellungsrunden bekam ich den Job aufgrund meiner Offenheit und meiner Persönlichkeit. Ich lernte in dieser Zeit die gesamte Szene in diesem breitgefächerten Gebiet kennen. 1995 leistete ich meinen Zivildienst am LKH Universitätsklinikum in der Abteilung für Hygiene in Graz ab. Der Zivildienst war für mich eine tolle Zusatzausbildung. 1995 wurde das Unternehmen Hygienicum® gegründet, und ich war bis 2000 Leiter der Abteilung Betriebs- und Krankenhaushygiene. In den ersten Jahren war das Unternehmen nicht gewinnbringend, denn es waren schwierige Zeiten. Nachdem ein Gesellschafter im Jahr 2000 das Unternehmen mit sämtlichen Konzessionen und Genehmigungen verließ, wurde ich Gesellschafter und Institutsleiter. Innerhalb eines halben Jahres erlangte ich alle notwendigen Gewerbeberechtigungen. Wir kamen bereits nach dem ersten Jahr in die Gewinnzone, und das Ausschlaggebende für unseren Erfolg war, daß wir ein Netzwerk von Partnerschaften gegründet hatten.

Zum Erfolg von Michael Stelzl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn meine Vorstellungen im privaten und im beruflichen Bereich harmonisieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich Verantwortung für viele Mitarbeiter habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg sind drei Säulen: Ich lernte wichtige Leute kennen und konnte selbst viel lernen, ich führe eine absolut professionelle Partnerschaft mit meinem Geschäftspartner und eine ebenso harmonische Beziehung mit meiner Frau, die mich immer wesentlich unterstützte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen wäge ich mit dem Waterline-Prinzip ab. Ich binde auch meine Mitarbeiter und die Partner ein, um viele Meinungen zu hören, dann treffe ich die entsprechende Entscheidung.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist immer wichtiger als Imitation, aber es gibt keine Originalität, die keinen Ursprung hat.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Bei meiner ersten Forschungsreise in Afrika prägte mich ein älterer Professor, ein Zoologe aus Kiel. Dieser Professor bewahrte seine Vielfältigkeit und verfügte neben seinem Fachwissen über ein unbeschreibliches Allroundwissen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre täglich Anerkennung, wenn ich bei Kunden bin, und bekomme immer wieder Empfehlungen. Weiters wurde ich vom Lions Club Graz eingeladen und heuer zum Präsidenten gewählt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter gäbe es nichts. Wir führen ein offenes Betriebsklima, und alle Mitarbeiter haben auch die Möglichkeit, sämtliche Betriebsdaten aufzurufen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es sind vor allem persönliche Kriterien, denn das Fachwissen kann jeder lernen. Es gibt für jeden Arbeitsplatz ein Persönlichkeitsprofil.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere die Mitarbeiter durch persönliche Gespräche und vermittle ihnen das Gefühl, daß es unsere gemeinsame Firma ist. Anreizsysteme des Mehrverdienstes spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unseres Unternehmens liegen eindeutig darin, daß wir uns als Partner des Kunden betrachten und den Lösungsauftrag im Team erarbeiten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Konkurrenz gegenüber verhalten wir uns weitgehend offen, solange die Konkurrenz fair und mit ehrlichen Karten spielt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Derzeit hat meine Frau einen anstrengenden, aber erfolgreichen Beruf, beruflich sind wir daher zur Zeit gleich ausgelastet. Ich kann es noch nicht abschätzen, wie dies sein wird, wenn wir Kinder haben. Das Wochenende gehört in der Regel uns.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Fortbildung läuft sehr stark über unsere Partner ab, wo ich laufend Input und Informationen erhalte.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate allen, das zu machen, was Spaß und Freude macht, nur das führt zum Ziel.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Ziel ist es, das Unternehmen von derzeit vier auf sieben Standbeine zu erweitern, um den Erfolg abzusichern.
Ihr Lebensmotto?
Zufriedenheit in allen Punkten.

Lebensmittelhygiene-Verordnung, WEKA Verlag 2001, diverse Fachpublikationen.