Zur Karriere von Christian Zulus

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Volksschule besuchte ich achte Jahre lang ein naturwissenschaftliches Realgymnasium in Wien, das ich im Jahr 1974 erfolgreich mit der Matura abschließen konnte. Danach studierte ich Wirtschaft, wobei ich den ersten Studienabschnitt an der Universität Wien absolvierte, danach wechselte ich an die Wirtschaftsuniversität. Im Jahr 1980 wurde ich aktives Mitglied der SPÖ und war einer der Herausgeber der Zeitschrift Tribüne. Im Jahr 1984 gründete ich mit meiner damaligen Freundin das Wirtschaftsmagazin Cashflow. Diese Zeitschrift existierte bis 1994, ich stieß meine Anteile bereits im Jahr 1987 ab. Währenddessen absolvierte ich einige Diplomprüfungen und verfaßte im Jahr 1986 meine Diplomarbeit, der komplette Abschluß des Studiums erfolgte aber erst im Jahr 1993. Nebenbei leistete ich meinen Präsenzdienst beim Bundesheer ab. Danach war ich 1987 für kurze Zeit als Redakteur für die Jagdzeitung Österreichisches Waidwerk tätig. Von 1988 bis Ende 2004 hatte ich eine Anstellung im statistischen Zentralamt. Das war ein angenehmer Job, ich hatte fast nichts zu arbeiten. So konnte ich in Ruhe mein Studium beenden. Im Jahr 1993 produzierte ich einen Film mit der Produktionsklasse von Prof. Mayer an der Filmakademie. Kurze Zeit spekulierte ich erfolgreich an der Börse und verdiente vor allem mit Aktien der Bank Austria sehr gut. Heute besitze ich eine große Kunstsammlung, durch die ich auch durch Zufall ins Musikgeschäft kam. Ich produzierte eine CD mit Schubert-Liedern, die ein Riesenerfolg wurde. Ich engagierte dafür erstklassige Musiker, einen hervorragenden Toningenieur, suchte einen Saal mit einer guten Akustik und borgte ein antikes Klavier. Die Erste Bank kaufte uns zu einem guten Preis 2.500 Stück dieser Produktion ab, und ich verdiente viel Geld damit. Ich brauchte das Geld aber nicht, also gründete ich das Label Zulus Records und produzierte weitere CDs. Meine ehemalige Frau Natasa Veljkovic, eine Pianistin aus Belgrad, wollte damals aufgrund der guten Kritiken, die mein Label erhalten hatte, ihre nächste Produktion bei Zulus Records veröffentlichen. Als wir uns trafen, war es Liebe auf den ersten Blick, schon bald waren wir verheiratet und hatten ein Kind. Doch im Jahr 2002 wollte sie sich wieder scheiden lassen, und als ich schließlich meine heutige Freundin Aurélie Tremblay kennenlernte, willigte ich ein. Letztes Jahr kam ich im Zuge meiner Managertätigkeit für Aurélie in Kontakt mit Herrn Veletzky, dem Geschäftsführer der Klaviergalerie. Nun arbeite ich als Marketing-Manager für die Klaviergalerie in der Kaiserstraße. Meine aktuellen Tätigkeiten sind bis jetzt noch nicht gewinnbringend.

Zum Erfolg von Christian Zulus

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, daß ich mich hundertprozentig selbst verwirklichen kann und daß ich die Projekte, die im Kopf entstehen, dann auch in die Realität umsetzen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich, weil ich meine Ideen fast immer verwirklichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Natürlich war die gute finanzielle Situation meiner Eltern sehr günstig, doch das allein war es nicht. Ich tat immer nur das, was mir Spaß machte. Es ist wichtig, mit Leuten umgehen zu können, sie motivieren können und andere Menschen von seinen Ideen überzeugen zu können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte immer wieder Erfolgserlebnisse, schon in den siebziger Jahren ersteigerte ich beispielsweise auf Kunstauktionen wichtige Gemälde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Rückblickend war fast jede Entscheidung, die ich traf, erfolgreich, zum Beispiel, als ich meinen Job beim statistischen Zentralamt aufgab und in die Privatwirtschaft wechselte. Eine besonders wichtige Entscheidung war wohl nicht ausschlaggebend, sondern eher die Summe der Entscheidungen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist auf jeden Fall besser. Natürlich werde ich nicht das Rad neu erfinden, aber um wirklich Erfolg zu haben, muß man neue Wege gehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern finanzierten mein Leben, aber mehr nicht. Ich erarbeitete mir alles selbst.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich denke, es gibt in der Klavierbaubranche keine ungelösten Probleme mehr. Das Musikmanagement von weniger bekannten Künstlern ist schwierig, weil die großen Plattenfirmen natürlich viel mehr Möglichkeiten haben. Dieses Problem habe ich tatsächlich noch nicht gelöst, doch ich arbeite daran.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Lebensbereiche lassen sich nur schwer trennen, da meine Freundin Konzertpianistin ist und wir gemeinsam Platten produzieren. Doch es gibt auch ein reines Privatleben, das sich zu Hause abspielt, doch auch dort wird viel über Klaviere gesprochen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es ist notwendig, sich täglich fortzubilden und neue Dinge zu lernen. Ich muß gerade jetzt sehr viel lernen, weil ich weder Klavier spielen noch Noten lesen kann, Klaviere bauen kann ich natürlich auch nicht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Das Bildungsniveau sinkt im Moment sehr, die jungen Leute sollten sich um eine gute Ausbildung und mehr Allgemeinbildung kümmern. Man soll alle Dinge immer kritisch hinterfragen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Lebensstandard erhalten, damit meine Tochter genauso frei aufwachsen kann wie ich. Ich möchte, daß meine Lebensgefährtin Aurélie den Platz in der Musikszene bekommt, der ihr zusteht.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin Epikuräer und versuche, möglichst gut und angenehm zu leben.

Gründer und Herausgeber des Wirtschaftsmagazins Cashflow.