Zur Karriere von Michael Peisser

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der mit Matura abgeschlossenen Ausbildung trat ich 1989 als Junior Dealer im Devisenhandel in die heutige Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ein und übernahm 1991 die Betreuung des Bereichs Forward Rate Agreements (Zinsderivate). Im Februar 1992 wechselte ich in den Bereich Finanzen der OMV Cogeneration GmbH, wo mir im Juni 1992 die Handlungsvollmacht zugeteilt wurde. Im Oktober 1993 übernahm ich die kaufmännische Projektleitung für das GuD-Projekt SCA Laakirchen sowie Anfang 1994 die Leitung des Bereichs Finanzen. 1996 wurde ich zum Gesamtprokurist der OMV Cogeneration GmbH bestellt. Bereits 1994 hatte ich die Gesamtprokura in der CMOÖ inne, einem Joint Venture der OMV und der heutigen Energie AG Oberösterreich. Im November 1997 wurde mir die Leitung des Bereiches Finanz- und Rechnungswesen und Ende 1998 darüber hinaus das Controlling der OMV Proterra GmbH, dem Umweltdienstleistungsunternehmen des OMV Konzerns, übertragen, dessen Gesamtprokura mir 1999 erteilt wurde. Mit Gründung der EconGas GmbH 2002 wurde mir die Prokura in diesem Unternehmen erteilt, und seit Oktober 2004 fungiere ich als Geschäftsführer dieses Unternehmens. Ich bin verantwortlich für die Bereiche Supply & Trading, Finanzen, Rechnungswesen, Controlling, Marketing & PR, Systemmanagement und Verkauf Süd/Osteuropa.

Zum Erfolg von Michael Peisser

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Harmonie zwischen Berufs- und Privatleben empfinde ich als Erfolg, wobei ich realistisch bin und weiß, daß das Erzielen von Stimmigkeit beider Lebenssphären tagtäglich eine neue Herausforderung darstellt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich komme aus einer durchschnittlich situierten Familie. Meine Mutter war Bankangestellte und mein Vater Berufskraftfahrer. Beide förderten mich während der Schulzeit sehr, dafür bin ich ihnen sehr verbunden. Ich bedaure es rückwirkend nicht, kein Wirtschaftsstudium absolviert zu haben, sondern mich für eine fundierte, breite Entwicklung im Bankwesen und danach im Industriebereich entschieden zu haben. Disziplin ist für mich sehr wichtig. Gute Manieren finde ich sehr wertvoll. Schon meine Eltern haben Wert auf korrekte Anstandsformen gelegt - diese soziale Werte versuche ich heute meinen Kindern weiterzugeben. Ein gesundes Selbstvertrauen ist Goldes wert. Neben der beruflichen Bildung ist die Persönlichkeitsentwicklung nicht zu vernachlässigen. Ich setze beruflich, aber auch im Privaten gemeinsam mit meiner Frau klar definierte Ziele, und diese konsequente Zielformulierung mit Akzent auf gute Strukturierung der Aufgaben lohnt sich stets. Gute Arbeitsvorbereitung ist die halbe Miete für beruflichen Erfolg. Man braucht starke Ziele, an die man glaubt. Erfolg ist kein Zufall.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich löse Anstehendes mit Vorliebe genau und so rasch wie möglich. Gute Intuition hilft mir bei neuen Problemstellungen sehr. Und ich kann bei Problemlösungen auch auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Leider beobachte ich vielerorts, daß sich (zu) viele Menschen darüber unterhalten, wie gewisse Dinge nicht zu lösen sind, anstatt Problemlösungen vorzuschlagen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Abgesehen von meinem Elternhaus und meiner Ehefrau gab es Inspirationen unterschiedlichster Menschen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ehrliche Rückmeldung im Tagesgeschäft schätze ich zur Orientierung am meisten. Ich war einst jüngster Prokurist der OMV und sehe diese Kür als Kompliment.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin bestimmt ein Ideenlieferant, und ich bin oft in der Rolle des Pushers und kremple bei Bedarf zugunsten des Projektfortgangs die Ärmel hoch, und dabei weiß ich, daß ich nur so gut bin wie mein Team.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Soziale Kompetenz und eine starke Erfolgs- und Problemlösungsorientierung sind wesentlich. Je mehr Verantwortung ein kompetenter Mitarbeiter übertragen bekommt, desto höher ist erfahrungsgemäß die Eigenmotivation und Leistungsbereitschaft. Zudem müssen Mitarbeiter das Gesamtbild eines Unternehmens erkennen, um ein Teilziel zu erreichen. Delegieren muß als Führungskraft allerdings gelernt werden, und dies vor allem dann, wenn man auch gerne selbst ein operativ tätig ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die schlanke Hierarchie unseres Unternehmens macht uns entscheidungsstark und flexibel. Unsere ausgezeichneten Mitarbeiter sind das Fundament für unseren Erfolg.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine haarscharfe Trennung bewundere ich. Für mich ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben eine tägliche Gratwanderung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Seminare und das Studium von Fachliteratur veranschlage ich etwa vier Wochen pro Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle aus eigener Erkenntnis allen jungen Bekannten und Mitarbeitern ein konsequentes Aneignen einer soliden Ausbildung sowie die laufende Weiterbildung und praktische Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten, wobei ich die Einrichtung des Fachhochschulstudienbetriebs als besonders wertvoll erachte. Heute würde ich Wirtschaftspädagogik studieren, weil die psychologische Komponente aus meiner Sicht sehr sinnvoll ist, um Fachwissen pädagogisch aufzubereiten und zu vermitteln. Bildung ist ein wertvolles Kapital, das einem niemand nehmen kann. Positives Denken ist das Um und Auf, denn es motiviert, auch wenn es nicht immer leicht fällt. Der erste Eindruck beeindruckt (oder nicht). Eine gesunde Portion Selbstdisziplin und Konsequenz in der Zieldefinition und -erreichung führen in eine erfolgreiche Richtung.
Ihr Lebensmotto?
Erfolg ist kein Zufall!