Zur Karriere von Wolf Bialonczyk

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meinem Studium der Medizin und einer kurzen Tätigkeit an der Chirurgie am Krankenhaus Wiener Neustadt wandte ich mich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu und eröffnete in Wiener Neustadt meine Ordination, in der ich bis heute tätig bin. Mittlerweile arbeitet auch mein Sohn Jan in meiner Ordination und wird diese in wenigen Jahren zur Gänze übernehmen. Dann wird sich meine ganze Aufmerksamkeit auf den Handel mit Edelsteinen richten. Mein Faible für diese Kostbarkeiten entstand vor vielen Jahren während mehrerer Reisen nach Ceylon und Thailand, und schließlich entwickelte sich daraus ein intensives Hobby, nämlich das Sammeln und Studieren kostbarer Steine. Aus diesem Hobby entstanden bedingt durch viele Studien auch ausgezeichnete Kontakte zu führenden Gemmologen weltweit. Mit zwei Freunden führte ich fünf Jahre lang eine Smaragdmine in Brasilien. Es folgte der Edelsteinabbau in mehreren afrikanischen Ländern, zum Beispiel von Tanzanit. So ergab sich die Entwicklung zum Edelsteinhändler. Derzeit steht der Handel mit Fernost und mit dem Ural im Vordergrund. Dabei richtet sich mein Hauptaugenmerk auf sehr seltene, exklusive Edelsteine. Am wichtigsten ist mir der Handel mit verschiedenen, inzwischen lieb gewonnenen Freunden in Fernost, speziell in Vietnam. Daraus entstand durch meine Eigeninitiative auch die Suche nach Melo-Perlen. Mein großes Anliegen ist es, diese raren Meisterwerke der Natur bekannt zu machen. Dies ist ein sehr schwieriges Unterfangen, denn die Seltenheit dieser Perle hat zur Folge, daß es auch wenige Schmuckstücke rund um sie gibt, was wiederum bedeutet, daß das Wissen um die Melo-Perle genauso spärlich ist wie ihr Vorkommen. Nun ist aber auch Österreich um ein seltenes Kleinod reicher, denn ich kreierte einen imposanten Ring mit einer 41 Karat großen Melo. Die Melo-Perle ist Luxus für einen kleinen erlesenen Kreis von Liebhabern und Kennern.

Zum Erfolg von Wolf Bialonczyk

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflich gesehen ist Erfolg gleichbedeutend mit der Zufriedenheit meiner Patienten. Der Erfolg soll sich jedoch auch finanziell niederschlagen und mir meinen Lebensstandard ermöglichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, durchaus. Ich gebe aber zu bedenken, daß ich auch sehr hart dafür gearbeitet habe und nur durch Beharrlichkeit, Engagement und täglichen Elan diesen Erfolg auch erreicht habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mir war es immer ein großes Anliegen, die Qualität bei meiner Arbeit in den Vordergrund zu stellen und damit meinen Patienten ein sehr hohes Niveau in der Dienstleistung zu bieten. Das hat sich bestens bewährt, denn ich habe einen treuen Patientenstock und bin bereits vier Monate im voraus mit Terminen ausgebucht. Für neue Patienten habe ich kaum mehr Zeit und mache nur in seltenen Fällen Ausnahmen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich sehe Herausforderungen eher mit Freude entgegen, denn sie sind die Würze des Lebens.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Auf jeden Fall ist Originalität besser, denn eine Kopie kann nie dieselbe Perfektion erreichen und bleibt daher immer zweite Wahl.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In meiner Funktion als Zahnarzt bekomme ich die Anerkennung von meinen Patienten, meist in Form eines nonverbalen Feedbacks, indem ich sie langjährig begleite. Andererseits erfahre ich Anerkennung von führenden Gemmologen im Bereich des Edelsteinhandels, die mich eben als interessanten und kompetenten Gesprächspartner sehr schätzen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind die Grundlage dafür, daß ich eine optimale Leistung erbringen kann und die Arbeit für mich so angenehm wie möglich ist. Sie sind jedoch nicht das Erfolgskriterium schlechthin.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Selbstverständlich müssen die fachlichen Voraussetzungen passen, mir ist jedoch auch die optische Erscheinung meiner Assistentinnen sehr wichtig, da ich sehr viel Zeit mit ihnen verbringe und es durchaus als angenehm empfinde, von attraktiven Menschen umgeben zu sein.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, sie betrachten mich als einen sehr umgänglichen Menschen, der hohe Maßstäbe an Qualität legt und diese auch verlangt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Der gleichbleibende hohe Qualitätsstandard und das dadurch entstandene Vertrauen in meine Fähigkeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben greifen ineinander über, vor allem bei meinen zahlreichen Auslandsreisen. Dort treffe ich beruflich auf viele Geschäftspartner, die mir in der Zwischenzeit auch liebe Freunde geworden sind. So betrachte ich diese Geschäftsreisen gleichzeitig als Urlaubsreisen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung findet für mich immer und überall statt und bedarf keiner bestimmten Zeiträume. Zum einem sind es Fachtagungen, Expertengespräche oder Seminare, zum anderen sind es Reisen in ferne Länder sowie die Lektüre von unterschiedlicher Literatur und Fachzeitschriften zu speziellen Themen, die den geistigen Horizont ständig erweitern.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Niemals aufhören zu lernen und seine Arbeit mit Ehre verrichten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten Jahren meine Ordination an meinen Sohn übergeben und mich dann zur Gänze dem Handel mit Edelsteinen widmen.