Zur Karriere von Rochus Anthamatten

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Volksschule und die ersten Jahre des Gymnasiums in der Schweiz. Als meine Eltern nach Südfrankreich auswanderten, besuchte ich in dieser Region die Weinbauschule, da meine Eltern auch als Hobbywinzer tätig waren. Nach der vierjährigen Ausbildung widmete ich mich ab 1979 der Arbeit am elterlichen Weingut. Diese Tätigkeit übte ich acht Jahre aus und begann anschließend mit dem Studium der Agronomie in Rennes. Später studierte ich dann Betriebswirtschaft in Bordeaux und wechselte 1991 in die Pharmaindustrie zu Smithkline Beecham. Für dieses Unternehmen war ich zunächst als Vertreter tätig, stieg dann zum Regionsleiter auf und fungierte schlußendlich als Verkaufsleiter für Südfrankreich. Da ich Herausforderungen suchte, inskribierte ich 1997 an der Universität von Toulouse, wo ich Önologie studierte. Im Rahmen dieses Studiums arbeitete ich an verschiedenen Projekten, als önologischer Berater bei Winzergenossenschaften und in namhaften Top-Weingütern. Von 2000 bis 2003 war ich als Wein-Exportmanager tätig und kam nach dieser Zeit nach Wien, wo ich seit April 2003 als Geschäftsführer von vins&vous, einem Weingroß- und Détailhandel (Import/ Export) tätig bin. Mein Unternehmen ruht auf sechs Säulen. Wir sind auf südfranzösische Weine und Spezialitäten spezialisiert, da ich in dieser Region tätig war und weiß, daß bei diesen Weinen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Weiters führen wir Weinpräsentationen in Firmen durch, halten Weinseminare für Weinliebhaber in unserem Lokal ab, bieten einen Onlineshop ab Oktober 2005 an und sind im Export tätig - wir exportieren vor allem in die neuen bzw. künftigen EU-Länder im Osten. Last but not least ist die Gastronomie unser sechstes Standbein.
(Verstorben 2019)

Zum Erfolg von Rochus Anthamatten

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Ziele zu erreichen, die ich mir beruflich und privat gesetzt habe. Die Freude am Tun und die Motivation weiterzumachen beschreiben für mich ebenfalls Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin in meinem Beruf sehr glücklich, etwas, was ich allen Leuten wünsche. Ich kann von mir sagen, ein erfolgreicher Mann zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine langjährige Erfahrung im Bereich des Weinbaus als aktiver Weinbauer in frühen Jahren, aber auch als kompetenter Seminarleiter, wird von meinen Kunden sehr geschätzt. Nicht zu vergessen sind meine Qualifikationen als Betriebswirt und Önologieingenieur, die die Basis für meinen Erfolg bilden. Abgesehen von diesen beruflichen Komponenten zähle ich meine Lebenserfahrung zu meinen Stärken. Es macht einen Unterschied, ob man mit 25 oder mit 45 Jahren einen Betrieb führt. Ich lasse mich großteils von meiner Intuition leiten. Doch das allerwichtigste, das meinen Erfolg ausmacht, ist die Begeisterung, mit der ich meinen Beruf ausübe.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Begeisterung für die Tätigkeit ist mir bei meinen Mitarbeitern am wichtigsten, denn alles andere kann man lernen. Die positive Einstellung zur Firma und zum Produkt muß stimmen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten ausschließlich Weine aus Südfrankreich, da mir das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr wichtig ist und ich aufgrund meiner früheren Tätigkeit mit dieser Region vertraut bin. Das Credo meines Betriebes ruht auf höchster Kompetenz auf allen Ebenen und auf meiner Erfahrung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Aus meiner Erfahrung habe ich gelernt, daß es sehr wichtig ist, den privaten Bereich und den Beruf strikt zu trennen. Beide Bereiche sind mir sehr wichtig, und gerade deswegen bin ich darauf bedacht, sowohl im Beruf als auch im Privaten hundertprozentig präsent zu sein. Beruflicher Erfolg stützt sich meiner Meinung nach auf ein ausgeglichenes zufriedenes Privatleben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meines Erachtens ist es wichtig, viele verschiedene Erfahrungen zu sammeln. Das stellt einen guten Ausgangspunkt für berufliche und persönliche Weiterentwicklung dar. Der junge Mensch sollte Begeisterung verspüren und sich diese über die Jahre hindurch erhalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines meiner wichtigsten Ziele für die nächsten zwei Jahre ist das Finden von geeigneten Mitarbeitern. Darunter verstehe ich Menschen, die ebenfalls Kompetenz auf dem Gebiet des Weines aufweisen, sowohl theoretische als auch praktische. Mittelfristig bin ich darauf bedacht, das Grundkonzept der Firma, die sechs Säulen, zu festigen.

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