Zur Karriere von Silvia Martina Hummel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Von 1975 bis 1977 besuchte ich die Handelsschule Weiss für Rechnungswesen und absolvierte die Handelskammerprüfung. Anschließend war ich zwei Jahre Sachbearbeiterin für Zubehör und Ersatzteile der Firma Austro Olivetti, danach war ich elf Jahre als Sachbearbeiterin im Finanzdienst tätig. 1998 wagte ich den Sprung in die Selbständigkeit und eröffnete in Baden mein eigenes Geschäft Viviane - Ladies Outfit, Mode, Hüten und Taschen. Die Reaktionen der Kundinnen waren von Start weg phantastisch, das Interesse riesig. Im Jahr 2000 eröffnete ich in Bruck ein zweites Geschäft, das wurde aber leider ein Flop. Das ist mir sehr nahegegangen und hat mich getroffen, aber das ist eben die Kehrseite der Erfolgsmedaille. Ich dachte, was in einer Stadt funktioniert, muß auch in einer anderen erfolgreich sein. Ein Trugschluß, wie sich herausgestellt hat. Heute betreibe ich nur den Standort Baden, diesen dafür mit großem Erfolg.

Zum Erfolg von Silvia Martina Hummel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich meine Arbeit gut gemacht habe, meine Kundschaft zufrieden ist und immer wieder kommt, verschafft mir das eine innerliche Befriedigung. Das ist für mich das schönste Zeichen von Erfolg.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Während meiner Zeit als Büroangestellte war ich für meine Freundin Claudia nebenbei auch auf Modeschauen tätig und lernte dabei Kollektionen und Modelle verschiedener Hersteller kennen. Darunter war auch die Firma, deren Produkte ich heute verkaufe. Diese Mode hat mich sehr angesprochen, denn sie trägt sich wunderbar und zeichnet sich durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis aus. Dafür hatte ich schon damals ein Gespür. So arbeitete ich mich langsam in diese Branche ein, bis ich schließlich aus dem Hobby einen Beruf machte. Wenn man so will, war also eigentlich ein Zufall ausschlaggebend für meinen heutigen Erfolg.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, als Besitzerin einer Damen-Boutique habe ich da keine Probleme.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich komme von meiner Ausbildung ja aus dem Finanzwesen. Als ich die Bilanz nach meinem ersten Geschäftsjahr vor mir hatte, konnte ich das mit Stolz unter Erfolg verbuchen. Ich bin auch sehr froh, daß ich damals die Handelsschule für Rechnungswesen absolvierte. Das kommt mir heute als selbständiger Geschäftsfrau sehr zugute.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da ich mich schon aus Zeitgründen nicht um alle Belange kümmern kann, muß ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen können. Gute Mitarbeiter sind der zentrale Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen. Ich habe ein tolles Team, das meine Firmenphilosophie auch bestens vertritt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Da ist zunächst die Freundlichkeit, mit der wir auf unsere Kundinnen zugehen. Wir bemühen uns, Sonderwünsche zu erfüllen und liefern in bestimmten Fällen sogar ins Haus. Wenn neue Kollektionen einlangen, werden unsere Stammkundinnen informiert. All diese kleinen Dinge, die in Wahrheit ja nicht viel kosten, unterscheiden uns von größeren Modehäusern oder Kaufhausketten. Diesen Service schätzen unsere Kundinnen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde jedem, der unternehmerisch tätig werden möchte, empfehlen, eine kaufmännische Ausbildung zu machen. Sonst gibt es möglicherweise später ein böses Erwachen. Ich will den Berufsstand der Steuerberater nicht schlecht machen, aber: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Kontrollieren kann ich aber nur, wenn ich über entsprechende Kenntnisse verfüge. Das reine Branchenwissen oder nur die Begeisterung für einen Beruf sind zu wenig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in nächster Zeit noch mehr Marketingaktivitäten setzen und verstärkt Events mit speziellen Sonderangeboten und Modeschauen veranstalten.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen!