Zur Karriere von Alois Triebl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Volks- und Hauptschule in St. Anna/Aigen und anschließend die HTL in Graz im Zweig Nachrichtentechnik, wo ich 1972 maturierte. Nach Ableistung des Präsenzdienstes war ich in verschiedenen Unternehmungen tätig. Der Schwerpunkt lag dabei in den Bereichen Entwicklung von Elektronik und Steuerungen. Ich arbeitete beispielsweise bei den Firmen AVL, Steirische Elektronikwerke, Philips Lebring, Peem (wo ich ein CPU-System erstellte) und anderen. Für die Steirischen Elektronikwerke baute ich ein spezielles Netzgerät. Als ich feststellte, daß ich mit meinem Fachwissen an Grenzen stieß, entschloß ich mich zum Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz, das ich 1987 mit der Diplomprüfung abschloß. Meine berufliche Tätigkeit unterbrach ich während des Studiums nicht. Neben meiner Arbeit bei der Firma Peem entwickelte ich unter anderem einen Cocktailmixkopf und eine elektronische Eiszange für die Gastronomie sowie einen Pistazienautomaten für die Firma Alinut. Ein sehr schwieriger Auftrag war die Formation von Autobatterien für die Firma Elpak. Dabei sollte ich die Leistungsfähigkeit der Akkus verbessern und optimieren. Ich begann mit der Fehlersuche, wobei ich feststellte, daß der Bleistaub beim Mahlen verbrennt, doch es gab in der Literatur keine Hinweise auf die Lösung dieses Problems. Ich baute ein Meßgerät, das beim Be- und Entladen der Batterie das Leistungspotential feststellen konnte und schrieb ein Programm zur Strombegrenzung, damit die Ladung optimal verlief. Die Arbeiten an diesem kniffligen Problem nahmen ein halbes Jahr in Anspruch. Nach Beendigung des Studiums machte ich mich 1988 im Bereich Softwareentwicklung selbständig. Anfangs baute ich Kassensysteme für die Gastronomie. Für ein deutsches Busunternehmen mit 300 Bussen entwickelte ich gemeinsam mit einem Partner ein Programm rund ums Auto, wobei jedes Auto samt Fahrer, Ausstattung, Geschichte und Verfügbarkeit registriert ist, und für VW eine Robotersteuerung. Die Videothek im Rechbauerstudio wurde von uns mit einem Kassenprogramm ausgestattet. Über den Vertrieb unseres Kassenprogramms gelangte ich eher zufällig in den Besitz der Videothek Conny Shop in Feldbach. Als ich dafür werben wollte, erhielt ein Angebot für Gratiswerbung in City-Lights-Kästen. Doch das Drucken der Plakate war sehr teuer, und ich beschloß kurzerhand, eine digitale Druckmaschine zu erwerben, um meine Werbung selbst zu drucken. Bald darauf hatte ich auch Kunden, die Plakate von mir gedruckt haben wollten. Jetzt fehlte mir aber noch eine zufriedenstellende Beleuchtung für die City-Lights. Aus diesem Grund entwickelte ich Lichtpaneele, die sehr dünn sind und für eine optimale Ausleuchtung der Plakate sorgen. Diese Erfindung ist mittlerweile auf dem Markt so gefragt, daß wir Abnehmer für unsere Light Solutions auf der ganzen Welt haben.

Zum Erfolg von Alois Triebl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mir etwas auszudenken, etwas zu entwickeln, das auch funktioniert. Es ist nicht notwendig, daß die ganze Welt applaudiert, für mich persönlich zählt die Lösung eines Problems, und sei sie auch noch so unbedeutend. Ein Erfolg ist es für mich aber auch, wenn ich mit meinen Mitmenschen gut auskomme. Viel zu verdienen ist zwar schön, aber für mich nicht der Inbegriff des Erfolges. Ich freue mich auch an kleinen Dingen, zum Beispiel, wenn der Kunde sich bei mir wohl fühlt und mein Geschäft zufrieden verläßt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, mein Umgang mit den Menschen, mein Erfindungsgeist und die Qualität meiner Produkte waren ausschlaggebend für meinen Erfolg. Ich bin ein genauer Mensch und gebe nicht auf, bevor ich die Lösung für ein Problem gefunden habe. In meiner Zielstrebigkeit habe ich mich selbst von pessimistischen Mitmenschen nicht beirren lassen, und Rückschläge haben mich nie vollends aus der Bahn werfen können. Auch diese Eigenschaften waren sicher von großer Bedeutung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich war in meiner beruflichen Laufbahn immer mit Herausforderungen konfrontiert. Schwierige Aufgaben beschäftigen mich so lange, bis ich eine Lösung gefunden habe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Einem jungen Menschen rate ich, jenen Beruf zu ergreifen, der ihm liegt.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.