Zur Karriere von Manuel Möser

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte in Kärnten das neusprachliche Gymnasium und maturierte 1989. Nach dem Präsenzdienst begann ich an der Technischen Universität in Graz das Studium Wirtschaftsingenieurwesen für Maschinenbau, welches ich 1996 mit dem Diplom abschließen konnte. Das Studium finanzierte teilweise mein Vater, ich erhielt aber auch ein Stipendium und arbeitete in den Ferien im In- und Ausland. Gegen Ende meines Studiums fokussierte ich mich auf die Fachgebiete Informationsmanagement und Organisationsentwicklung und bekam die Möglichkeit, meine Diplomarbeit in der Praxis bei der Firma Temic in Vöcklabruck als Teilprojekt eines gesamthaften Re-Engineering-Projektes zu verfassen. Ich habe sehr davon profitiert, nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis kennenzulernen. Bei Temic war ich insgesamt eineinhalb Jahre beschäftigt - weit über meine Diplomarbeit hinausgehend - und kam dabei auch mit SAP in Berührung. Ich entschloß mich, diesen Bereich weiter zu verfolgen und bewarb mich bei der Firma AI-Informatik in Wien als klassischer SAP-Berater mit Schwerpunkt Produktionslogistik, wo ich mein Vorwissen nutzen und einbringen konnte. Als SAP-Berater betreute ich Großkunden wie Elin und Böhler, wobei ich jedoch diese Tätigkeit nur etwa ein Jahr ausübte, weil mir dies zu früh zu IT-Produkt-lastig war. In der Folge wechselte ich zu Ernst & Young Consulting als Senior Berater im Bereich IT Management Consulting und erbrachte dort Beratungsleistungen schwerpunktmäßig im Industrieumfeld. Binnen kurzer Zeit übernahm ich den Bereich IT Consulting in Industrie und Handel und war für acht Mitarbeiter verantwortlich. Das Consultingunternehmen Ernst & Young war eine Tochter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Europatreuhand Ernst & Young und damit eine der größten Consultingfirmen weltweit. Die Europatreuhand Ernst & Young mußte schließlich aufgrund einer Unvereinbarkeitsklausel die klassische Beratungsschiene abgeben und verkaufte Ernst & Young Consulting an Cap Gemini, was in einem der größten und dementsprechend turbulenten Merger Integration der Beratungsgeschichte mündete. Anfang 2001 entschlossen wir uns zu viert zur Gründung einer eigenen Firma. Wir kannten das Beratungsgeschäft perfekt und wußten genau, wie man Großkunden behandelt. Wir gründeten die Management Factory AG mit vier Gründungsmitgliedern und Gesellschaftern, wobei ich für den Bereich IT- & Prozeßberatung verantwortlich war. Obwohl der Gründungszeitpunkt aus Sicht der Marktentwicklung ungünstig war, vergrößerten wir das Unternehmen binnen kurzer Zeit auf neun Mitarbeiter. Bis Ende 2002 waren wir als produktneutrales Beratungsunternehmen am Markt tätig. Als 2002 Microsoft die Firma Navision und andere ERP-Anbieter in den USA kaufte und damit mit einem Schlag ein Big Player im ERP-Business wurde, entschlossen wir uns, den Schritt mit Microsoft mitzugehen und als Systemintegrator und Implementierungspartner für Microsoft Business Solutions Produkte - Schwerpunkt Microsoft Axapta - am Markt aufzutreten. Wir mußten mit dieser Vorwärtsintegration unsere Mannschaft umbauen und verstärken und beschlossen gleichzeitig, das Geschäftsfeld IT Consulting & ERP Implementierung bei Erreichung eines gewissen Geschäftsvolumens in eine eigene Gesellschaft auszugliedern, was im August 2003 zur Gründung der Solutions Factory Information Technology & Consulting GmbH führte. Als Alleingeschäftsführer zeichne ich in der Solutions Factory für den Großkundenvertrieb, Account Management wie auch die Leitung internationaler Großprojekte verantwortlich. Wir bieten Beratung und ERP-Implementierungsleistungen an und verfügen auch über eine interne Softwareentwicklungsmannschaft zur technischen Umsetzung der Projekte. In diesem Marktumfeld differenzieren wir uns durch unsere Rolle des Qualitätsführers. Unsere Kunden sind vorwiegend Industrieunternehmen und Konzerne mit internationaler Ausrichtung. 2005 erwirtschafteten wir bereits mehr als 60 Prozent unseres Umsatzes im Ausland, darunter der Oman, die USA, Ungarn, Polen und die Slowakei. Zur weiteren Unterstützung unserer internationalen Ausrichtung sind wir seit dem dritten Quartal 2005 Partner der AxPact - einer Allianz der weltweit besten Microsoft Business Solutions Partner, die sich auf das ERP-Produkt Microsoft Axapta spezialisiert haben. Ein kontinuierliches jährliches Wachstum von über 50 Prozent und die sehr hohe Zufriedenheit unserer Kunden zeigen uns, daß wir auf dem richtigen Weg sind.

Zum Erfolg von Manuel Möser

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg ist die Gründung und positive Entwicklung meiner Firma in Einklang mit einem zufriedenen und glücklichen Privatleben im Rahmen der Familie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja - wir haben unsere Firmen in einer Zeit aufgebaut, in der die IT- und Beratungsbranche in einer schweren Krise steckten und teilweise noch immer stecken. Im Vergleich zum Markt und Wettbewerb weisen wir eine außergewöhnliche Performance auf.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Beratung ist ein „People‘s Business“, d. h. die richtigen und besten Mitarbeiter zu finden und zu motivieren einerseits und die vertrieblichen Erfolge andererseits sind für meinen Erfolg ausschlaggebend.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Leider kommt das Privatleben manchmal zu kurz, mein Bedarf an Freizeit und Familie kann oftmals nicht gedeckt werden. Angesichts der baldigen Geburt meines ersten Sohnes wird sich hier einiges ändern.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Schnitt verwende ich zwei Tage pro Monat für Weiterbildung in praxisorientierten, juristischen sowie mitarbeiterführungs- und coachingorientierten Seminaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ein junger Mensch soll die Tätigkeit wählen, für die er sich berufen fühlt und sich von niemandem etwas einreden lassen. Den eingeschlagenen Weg trotz vermeintlicher Rückschläge unbeirrt zu verfolgen macht schlußendlich den erfolgreichen Menschen aus. Ein Diplomstudium ist dabei nicht alleine ausschlaggebend, auch ein Handwerk verhilft zum Erfolg. Der Fleiß und die Qualität der Arbeiten sind ausschlaggebend. Das Preis-/Leistungsgefüge muß immer stimmen. Englisch zu beherrschen ist heutzutage selbstverständlich, es sollte mehr Augenmerk auf Ostsprachen gelegt werden. Manche Sprachen, die heute noch exotisch anmuten, sind morgen bereits Voraussetzung für gute Jobs.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir haben uns für 2006 weitere ehrgeizige Wachstumsziele gesteckt, um den österreichischen Markt nach unserer Definition gesamthaft abzudecken. Unsere Ziele gehen aber über die Grenzen hinaus, die Solutions Factory wird international werden.
Ihr Lebensmotto?
Nichts auslassen - überall dabeisein.