Zur Karriere von Gabriele Schöller-Priesner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon vor der Matura an der Handelsakademie im Jahr 1987 arbeitete ich im Unternehmen meiner Mutter mit, das 1925 von meinem Urgroßvater gegründet wurde und im Bereich Schädlingsbekämpfung angesiedelt ist. Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt besuchte ich von 1989 bis 1991 ein Kolleg für Textiltechnologie in Wien, erwarb Berufserfahrung im Büro der Firma Wiesenthal und absolvierte die REFA 1 und 2-Ausbildung (Optimierung der Arbeitsabläufe in Produktionsbetrieben) mit Abschluß 1991. In diesem Jahr legte ich die Konzessionsprüfung in der Schädlingsbekämpfung ab (Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Schädlingen), heiratete und wurde in den nächsten Jahren zweimal Mutter, wobei ich neben meinen Betreuungsaufgaben als Mutter auf Teilzeitbasis beschäftigt war. 1999 begann ich wieder auf Vollzeitbasis im Betrieb meiner Mutter zu arbeiten. Seit Mai 2005 bin ich handelsrechtliche und gewerberechtliche Geschäftsführerin der Gottfried Müller GmbH Schädlingsbekämpfung. Wir richten uns nach den Gemeindeverordnungen und nach Lebensmittelhygienerichtlinien, die ein Monitoring und die Bekämpfung von Schädlingen vorsehen. Wir protokollieren unsere Ergebnisse und haben viele Kunden, die unsere Dienste aus Hygienegründen sogar monatlich in Anspruch nehmen.

Zum Erfolg von Gabriele Schöller-Priesner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie ist für mich als Frau und Mutter die Vereinbarkeit der Firmenleitung mit meinen Aufgaben als Mutter ein Oberziel. Ich möchte ausreichend Zeit für meine Kinder haben. Zweitens ist es mir wichtig, daß sich Kunden in Sachen Schädlingsbekämpfung an uns wenden, da wir die neuesten Bekämpfungsmethoden und -mittel anwenden und ein verläßlicher, freundlicher Dienstleistungsbetrieb sind.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe vieles erreicht und erlebe täglich kleinere und auch größere Erfolgserlebnisse. Natürlich gibt es für mich aber die Motivation, immer wieder Neuerungen und Verbesserungen in meinem Betrieb zu verwirklichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich verfüge über ein besonderes Organisationstalent und kann Entwicklungen, die sich abzeichnen, früh erkennen. Außerdem kann ich Aufgaben gut delegieren. Ich bin in einer für Frauen unüblichen Branche tätig. Meine Mutter war die einzige Tochter des Geschäftsinhabers und stieg aus diesem Grund in das Gebiet der Schädlingsbekämpfung ein. Obwohl in unserer Branche hauptsächlich Männer tätig sind, stellt dieses Arbeitsumfeld für mich als Frau keinerlei Probleme dar, und ich kann mich sogar als begeisterte Schädlingsbekämpferin mit großem Interesse an der Tier- und Pflanzenwelt bezeichnen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich drücke mich nicht vor Problemen, sondern packe sie an. Ich stellte mich schon als Kind schwierigen Situationen und erledigte schon damals alles so schnell wie möglich. In manchen Dingen berate ich mich mit meiner Familie.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich lege sehr viel Wert auf persönliche Kundenkontakte und freundliche Telefonate, die mir als Frau, so glaube ich, besonders gut gelingen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte kein Vorbild, vielleicht in jungen Jahren einige Idole. Meine Mutter stand mir in vielen Fragen als Ratgeberin zur Seite und lebte mir vieles vor. Am wichtigsten war es für mich aber immer, authentisch zu bleiben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich erwarte mir, daß Mitarbeiter mitdenken. Ein gepflegtes Äußeres ist nicht mehr so selbstverständlich wie früher einmal. Pünktlichkeit und Loyalität der Firma gegenüber sind ebenso wichtig wie Zuverlässigkeit. Ich freue mich, wenn Mitarbeiter langfristig für uns arbeiten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein relativ kleiner, überschaubarer Betrieb. Unsere Kunden schätzen die Tatsache, daß durch die Mitarbeit von Familienmitgliedern immer dieselben Ansprechpartner für sie da sind. Wir erledigen Aufträge unbürokratisch und rasch, und wir arbeiten sehr genau.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als sehr wichtig erachte ich einen positiven Schulabschluß, auch weiß ich aus eigener Erfahrung, daß Auslandsaufenthalte sehr bereichernd sind. Eine gesunde Einstellung zum Berufsleben wird vielerorts immer schlechter, ich möchte einem jungen Menschen aber den Rat geben, daß man mit einer positiven Arbeitshaltung und mit Humor leichter durch das Leben kommt.

Präsentationen (Gemeinde Wien).