Zur Karriere von Hermann Eisenköck

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Das ist für mich schwer zu sagen, weil so viele Faktoren mitgespielt haben. Ganz wesentlich ist das Familienumfeld, die Möglichkeit, zu lernen und studieren, der Einstieg ins Berufsleben, wobei man das nötige Glück braucht, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, die richtigen Leute kennenzulernen und die Möglichkeit zu bekommen, sich in ein Umfeld hinein zu arbeiten, in dem man seine kreativen Fähigkeiten nützen kann. Und ebenfalls ganz wichtige Faktoren einer Karriere sind Fleiß, Disziplin und sehr viel Engagement.

Zum Erfolg von Hermann Eisenköck

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bin gesund und habe eine wunderbare Familie, das ist für mich Erfolg. Daß ich beruflich einer Tätigkeit nachgehe, die mich kreativ herausfordert und mir Freude macht, ist eine schöne Zugabe. Mein größtes Erfolgserlebnis aber ist es, zu sehen, daß meine Kinder fleißig und engagiert sind und im Leben etwas erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Grundsätzlich muß man für jeden Beruf geistige und/oder manuelle Fertigkeiten mitbringen. Man sollte gewisse Strategien entwickeln, wie man wo soziale Kontakte knüpft, die einem eine gewisse Präsenz und in weiterer Folge Aufträge ermöglichen. Wenn man dann nicht mehr alleine arbeiten kann, ist es wichtig, ein gutes Team aufzubauen und zu erhalten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Durchaus. Zum ersten war das mein Vater, der mir das Arbeiten beigebracht und das Studium ermöglicht hat, dann waren es die vielen Architekten, bei denen ich gearbeitet habe, wobei ich selektiv vorging, bei wem ich arbeiten wollte, und schlußendlich Herr Dipl.-Ing. Günter Domenig, bei dem ich meine Diplomprüfung absolvierte und mit dem ich langjährig eine sehr erfolgreiche Partnerschaft pflegte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In der Gesamtheit ist es für mich wichtig, daß meine Familie meine Arbeit und die Standards, nach denen ich arbeite, akzeptiert. Eine große Anerkennung ist es immer, wenn ein Bauherr mit meiner Arbeit zufrieden ist, Freude an seinem Objekt hat und meine Dienstleistung bei weiteren Projekten wieder in Anspruch nimmt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Auf der einen Seite haben Architekten schon einen gewissen Starkult, auf der anderen Seite gibt es eine große Anzahl an schlecht Gebautem, wobei grundsätzlich zwischen einem „Bau“ und qualitätvoller Architektur zu unterscheiden ist. Man konnte bis jetzt offensichtlich keine Lösung dafür finden, daß das Gebaute, egal ob Einfamilienhaus oder Kraftwerk, ein gewisses Maß an Qualitätsmindeststandards erfüllt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich mache mir darüber keine großen Gedanken, der Architekt taucht in der Öffentlichkeit eher peripher auf. Bei der Kollegenschaft stößt man zugleich auf Gunst und Mißgunst, insbesondere wenn man eine gute Auftragslage hat, das ist einfach so und bereitet mir kein Kopfzerbrechen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin absolut davon abhängig, hochqualifizierte, motivierte und engagierte Mitarbeiter zu haben, und kann mit Stolz behaupten, über ein hervorragend funktionierendes Team zu verfügen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe es immer vermieden, zu weit vorauszuplanen. Als Architekt sollte man flexibel sein und sich gesellschaftspolitisch orientieren, was man baut und ob man Abnehmer für seine Ideen findet.
Ihr Lebensmotto?
Ich gebe mir nichts vor, was ich jeden Tag versuche zu überprüfen, ich lebe aus Interesse am Neuen.