Zur Karriere von Karl Scherz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die HTL Pinkafeld in der Fachrichtung Maschinenbau, Installations- Heizungs- und Klimatechnik und maturierte dort 1979. Danach war ich bis 1981 als Techniker für Sanitär, Heizung und Lüftung bei der Firma Josef Belzl tätig. Im Alter von 23 Jahren bekam ich mein erstes großes Projekt. Damals wurde ich von der Firma Belzl als Techniker ins AKH geschickt. Die schwierige Herausforderung dabei war, daß ich ohne Unterstützung von Graz die Gesamtverantwortung für 30 Mitarbeiter hatte, da das Unternehmen unmittelbar vor dem Konkurs stand. Diese Erfahrung prägte mich insofern, als ich künftig vor neuen Projekten keine Angst mehr hatte. 1981/82 war ich bei der Firma Sympatherm als Techniker für die Planung und Ausarbeitung von Heizungs-, Klima- und Sanitäranlagen zuständig. 1982, als ich gerade von meinem Griechenlandurlaub zurückgekommen war, entdeckte ich in Unterpremstätten eine Bautafel, und ich dachte mir, da schaust du einfach hinein und fragst, ob eine Stelle frei ist. Dies war der Beginn meiner Karriere bei der Firma Austria Mikro Systeme Int. AG, damals AMI. Ich war dort Manager für die Bereiche mechanische Systeme und Facility-Management. Weiters war ich für die Planung und Kostenstellen zuständig und überwachte den Betrieb aller haustechnischen Maschinen und regelungstechnischen Anlagen. Dabei hatte ich die Verantwortung für 20 Mitarbeiter, darunter zwölf HTL-Ingenieure. Ab 1987 war ich zuständig für Schweißtechnik der Güteklasse I und trug die Verantwortung für das Prüfbuch der AMS, Austria Mikro Systeme Int. AG. 1994 übernahm ich auch die Verantwortung für die Werksicherheit sowie die Versicherungsbetreuung im Unternehmen. Von April 1988 bis Mai 1995 war ich als gewerberechtlicher Geschäftsführer und Prokurist bei der Firma Münzer GmbH tätig, 1992 bis 2000 gewerberechtlicher Geschäftsführer und Prokurist der Firma A. Jarc GmbH. Im Mai 1999 machte ich mich mit meinem eigenen Planungsbüro für Gebäude-, Energie-, Schweißtechnik und Maschinenbau, EEP Europa Energie Planung selbständig. Durch zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen (Lehrlingsausbilderprüfung (1984), Konzession für Gas- und Wasserinstallation (1985), Gewerbeprüfungen für die Aufstellung von Lüftungsanlagen (einschließlich Klimaanlagen) der Oberstufe (1986) sowie für die Aufstellung von Niederdruckzentralheizungs- und Warmwasserbereitungsanlagen der Oberstufe und von Hochdruckzentralheizungsanlagen (1986), Ausbildung zum Schweißtechnologen (1987), Konzession für Technisches Büro (1989), Fachausbildung Umweltschutz (1990), Luftgüteüberwachungsorgan für die steirische Landesregierung (1991), Ausbildung zum Laserschutzbeauftragten (1992), European Welding Engineer (1994) und International Welding Engineer (2003) habe ich meine Qualifikationen ständig verbessert. Im Oktober 2003 schloß ich außerdem das Studium zum Master of Science Engineering ab.

Zum Erfolg von Karl Scherz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, die Verantwortung über Kundenprojekte zu übernehmen und sie für den Kunden erfolgreich zu einem Ende zu bringen, damit Zufriedenheit für den Kunden und für mich eintritt. Der wirtschaftliche Erfolg ist Teil des Erfolges, steht jedoch nicht im Vordergrund.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, daß Kunden Vertrauen in meine Projektlösungskompetenz gefaßt haben. Meine Einstellung den Dingen gegenüber ist die, Lösungen zu suchen und diese mit Selbstvertrauen und Eigenverantwortung anzustreben. Um erfolgreich zu sein, muß man eine gewisse Sturheit und Zielstrebigkeit mitbringen. Sicher gibt es mehrere Wege zu einer Lösung, doch ich habe immer klar die Entscheidung für einen Weg getroffen, dafür die Verantwortung übernommen und bin den Weg konsequent zu Ende gegangen. Erst wenn der eingeschlagene Weg nicht zum Ziel führt, ändere ich die Strategie. Ich gehe davon aus, daß es immer eine Lösung gibt. Wenn etwas nicht funktioniert, muß man ein Scheitern auch zugeben können. Ich bin ein neidloser Mensch. Wenn es anderen gut geht, bin ich froh, Neidverhalten sehe ich als kontraproduktiv. Anderen dazu zu verhelfen, daß sie ein großes Unternehmen aufbauen können, mit dem sich viel Geld verdienen läßt, macht mir Freude.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Für mich persönlich gibt es keine Herausforderung, es gibt nur Lösungen. Wenn jemand mit mir eine Partnerschaft zur Lösung einer Herausforderung eingeht, ist die Voraussetzung, daß er das nötige Vertrauen in mich setzt. Tut er das, dann werden wir gemeinsam Lösungen finden. Ich habe vor Herausforderungen keine Angst. Natürlich müssen die negativen Aspekte von vornherein offen auf den Tisch gelegt werden. Dazu bediene ich mich eines Pflichtenheftes. Ausschlaggebend für das Gelingen sind Offenheit und Vertrauen des Kunden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mich bei der AMS AG bewarb, fragte man mich, ob ich Englisch könne. Meine Englischkenntnisse waren damals nicht überragend, doch ich sagte ja und traute mich einfach. Am nächsten Tag hatte ich den Job, und nach drei Wochen hatte ich mich derart mit der Sprache auseinandergesetzt, daß ich bereits nachts auf Englisch träumte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erfolgreichsten Entscheidungen in meinem Leben waren die, meine Frau zu heiraten und mit ihr einen Sohn in die Welt zu setzen. Erfolgreich war auch meine Entscheidung, nie Schulden zu machen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Bei mir hat der Kunde immer nur einen Ansprechpartner, nämlich die Geschäftsführung, und die entscheidet in jedem Gespräch. Wenn ich Probleme lösen will, brauche ich die entsprechenden Qualifikationen, und die habe ich mir bei Bedarf stets angeeignet. Dies ist auch die Voraussetzung, um Verantwortung übernehmen zu können. Meine Kunden finde ich im nationalen, aber auch internationalen Kontext.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung zwischen Beruf und Privatleben gelingt mir sehr gut. Ich achte darauf, daß ich nur Aufträge annehme, die ich selbst gut bewältigen kann, damit auch Raum für Privatleben bleibt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Vertragstreu sein - das beginnt schon bei der Eheschließung - ehrlich sein, Verantwortung übernehmen und sie auch tragen. Wer sich selbständig macht, muß weiters unternehmerisches Denken mitbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte zufrieden sein.