Zur Karriere von Martina Haring

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich erlebte eine sehr schöne Kindheit. Meine Eltern führten einen Bäckereibetrieb, und dadurch lernte ich bereits als Kind, unternehmerisch und selbständig zu denken und zu handeln. Uns Kindern wurde früh beigebracht, auf eigenen Beinen zu stehen und Verantwortung zu übernehmen. In den Ferien halfen wir im elterlichen Betrieb, aber wir unternahmen auch viel gemeinsam mit der Familie. Nach der zweiten Klasse HBLA Leoben traf ich die Entscheidung, meine Schulausbildung zugunsten einer Lehre abzubrechen. Ich rechne meinen Eltern hoch an, daß sie diese Entscheidung akzeptierten. Mein Vater wies mich lediglich darauf hin, daß es sich um eine wichtige Entscheidung handle, über deren Konsequenzen ich mir im klaren sein müsse. 1988 begann ich also bei der Firma Hladik-Dental in Kapfenberg meine Lehre zur Bürokauffrau, die ich 1991 mit Auszeichnung abschloß. Während meiner Lehrzeit lernte ich alle Bereiche des Betriebes kennen und konnte umfangreiche Erfahrungen sammeln. 1992 wechselte ich zur Firma Innovative Pultrusions-Technologie IPT Kapfenberg, die damals gerade im Aufbau begriffen war. Dort war ich im Verkauf tätig - ich machte Abrechnungen, betreute die Kunden, unterstützte aber ebenso die Geschäftsführung. Im Laufe der Jahre wuchs das Unternehmen, und die Aufgaben wurden vielfältiger. 1999 wechselte ich zur Firma Minka in St. Lorenzen im Mürztal, wo ich im Verkauf tätig war. Im Juni 2000 begann meine Tätigkeit bei der GE Money Bank GmbH hier in Bruck an der Mur. Mein Einstieg erfolgte im Autobereich, wo ich die Betreuung und Hilfestellung für unsere Partner, verschiedene Autohändler, durchführte. Nach der Zentralisierung des Unternehmens wechselte ich in den Consumer-Bereich. Im Mai 2005 übernahm ich die Filialleiterstellvertretung, und zwei Monate später bewarb ich mich in Abstimmung mit meinem Team um die Filialleitung, die ich seit Juli 2005 innehabe.

Zum Erfolg von Martina Haring

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ziele, die ich mir im Leben gesteckt habe, gemeinsam in einem Team zu erreichen und damit zufrieden zu sein, das ist für mich Erfolg. Zu einem erfolgreichen Leben zählt für mich ein erfolgreiches Privatleben. Ich muß auch abschalten, meinen Hobbys nachgehen, meine Freizeit genießen können. Bin ich im Berufsleben nicht glücklich, so bin ich es im Privatleben auch nicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Als ich im Vorjahr die Entscheidung traf, hier die Filialleitung zu übernehmen, war ich mir noch nicht sicher, wie gut es mir gelingen würde. Mittlerweile bin ich mit der positiven Geschäftsentwicklung und unserer Zusammenarbeit im Team sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Man muß Entscheidungen treffen und dementsprechend hartnäckig sein! Bevor ich eine Entscheidung treffe, wäge ich das Für und das Wider gegeneinander ab und frage mich, was für mich und meine Filiale das Beste ist. In Entscheidungsprozesse binde ich auch meine Mitarbeiter mit ein. Entscheidungen zu treffen, halte ich für sehr wichtig. Solange man etwas nicht versucht hat, kann man nicht wissen, wie es funktioniert. Selbst Mißerfolge halte ich für sinnvoll, denn sie sorgen für meine persönliche Entwicklung. Im Geschäftsleben gibt es immer ein Auf und Ab, doch da ich grundsätzlich ein positiver Mensch bin, blicke ich stets optimistisch in die Zukunft. Dinge, die ich nicht ändern kann, akzeptiere ich mittlerweile und mache das Beste daraus. In meinem Berufsleben habe ich gelernt, nein zu sagen und mich abzugrenzen. Ich bin ein Gefühlsmensch und treffe den Großteil meiner Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Auf mein Gefühl kann ich mich verlassen. Ich stelle den Anspruch an mich, andere Menschen so zu behandeln, wie ich selbst behandelt werden möchte, und daran arbeite ich jeden Tag. Es liegt mir, zu planen und zu organisieren. Mit Menschen kann ich sehr gut umgehen, und ich mag es, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ich bin offen für Neues und lerne stets gerne dazu. Mein Motto dabei ist: Alles, was ich einmal gelernt habe, kann mir niemand mehr nehmen!
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Einige Wesenszüge habe ich von meiner Mutter übernommen, gewisse andere von meinem Vater. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar für alles, was sie mir auf den Weg mitgegeben haben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, mein Umfeld nimmt mich recht positiv auf.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine Mitarbeiter bin ich gar nichts!
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundsätzlich sind wesentliche Voraussetzungen, damit ich jemanden in unser Team aufnehme: Offenheit, Ehrlichkeit, eine gewisse Ausstrahlung sowie die Bereitschaft, dazuzulernen. Natürlich muß ein neuer Mitarbeiter auch ins Team passen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es liegt mir viel daran, selbst zu zeigen, daß ich an das glaube, was ich tue, und Begeisterung auszustrahlen. Ehrlichkeit und Offenheit meinen Mitarbeitern gegenüber sind mir ganz wichtig. Ich selbst bin konstruktiver Kritik gegenüber ebenfalls aufgeschlossen. Manchmal ist es aber trotzdem notwendig, klar zu verstehen zu geben, was machbar ist und was nicht. Natürlich sage ich es meinen Mitarbeitern gerne, wenn sie ihre Arbeit gut gemacht haben, denn Lob spornt an. Meine Mitarbeiter kommen gerne zur Arbeit, weil wir unsere Ziele gemeinsam festlegen und diese dann in Zusammenarbeit im Team zu erreichen suchen. Jeder Mitarbeiter hat seine Stärken, und das versuche ich auch im beruflichen Alltag bei der Verteilung der Aufgaben zu berücksichtigen. Gemeinsame Unternehmungen schweißen unser Team zusammen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
An die jungen Menschen möchte ich appellieren, das zu machen, was sie wirklich interessiert, denn jede andere Beschäftigung macht nicht glücklich. Nachdem man für sich definiert hat, welchen Weg man gehen will, sollte man hartnäckig sein und sich nicht von anderen darin beirren lassen. Jeder muß sein eigenes Leben leben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein vorrangiges Ziel ist es, die Unternehmensziele für dieses Jahr zu erreichen, damit meine Mitarbeiter den Lohn für ihre Arbeit bekommen, und damit wir neu motiviert ins nächste Geschäftsjahr starten können. Mein privates Ziel ist es, in meiner Beziehung und mit meiner Lebensgestaltung glücklich zu sein. Ich habe vor, mein Leben so zu meistern, daß ich sowohl privat als auch beruflich Erfüllung finde. Dabei werde ich mir noch einige neue Herausforderungen suchen.
Ihr Lebensmotto?
Jammern bringt dich nicht weiter - Handeln schon!