Zur Karriere von Josef Zach

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Aufgewachsen in den Eltendorfer Bergen hatte ich eine schwere, aber schöne Kindheit. Mein Schulweg umfaßte mehr als zweieinhalb Kilometer, und ich legte ihn jeden Tag zu Fuß zurück, was sich in den schneereichen Wintern sehr anstrengend gestaltete. 1970 begann ich die Malerlehre in Elterndorf bei Malermeister Alexander Wiesner. Auch den Weg zu meiner Lehrstelle legte ich zu Beginn zu Fuß zurück. Später fuhr ich dann mit dem Motorrad. Von 1970 bis 1991 war ich bei Wiesner beschäftigt, und von 1986 bis 1992 war ich im Gemeinderat tätig. Damals hieß es, Unternehmer sollen nicht Teil des Gemeinderats sein, heutzutage spielt das keine Rolle mehr. 1991 absolvierte ich die Meisterprüfung in der Wirtschaftskammer Graz, da es zu diesem Zeitpunkt in Eisenstadt keine Möglichkeit dazu existierte. Ich war schon 35 Jahre alt, als ich die Prüfung ablegte. Heute kann man sich die Prüfung mit vielen Praxisjahren ersparen, davon rate ich allerdings ab. Bei der Prüfung lernt man sehr viel, darum empfehle ich, sie abzulegen. Der Betriebsinhaber der Firma Wiesner ging im Dezember 1991 in Pension, und darum entschloß ich mich spontan, mich selbständig zu machen. Gemeinsam mit zwei Gesellen gründete ich im März 1992 meinen Betrieb, und bereits im Juli 1992 stellte ich den ersten Lehrling ein. Arbeit gab es genug, und es ging stetig bergauf. Zwischendurch beschäftigte ich bis zu acht Mitarbeiter im Betrieb. 1999 errichtete ich ein komplett neues Betriebsgebäude. Derzeit schnuppert mein Sohn Manuel in einem Fremdbetrieb, weil er meine Firma übernehmen wird. Erfahrungen in anderen Betrieben kommen ihm sicher zugute. Auch heute verfügen wir noch über genügend Arbeit, auch wenn es früher in Summe mehr gab.

Zum Erfolg von Josef Zach

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich ist man, wenn der Betrieb gut funktioniert und es aufwärts geht. Ich komme gut über die Runden. Früher blieb finanziell mehr übrig, da auch ich selbst noch mehr arbeitete, weil ich jünger war. Ich arbeite aber auch heute noch sehr viel im Betrieb und engagiere mich auf den Baustellen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich und bin in vielen Vereinen tätig. Als Obmann des Sportvereins bringe ich mich aktiv ein, und das macht mir sehr viel Spaß.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnungssinn bilden eine notwendige Basis, um erfolgreich zu sein. Diese Tugenden lernte ich schon in meiner Zeit im Betrieb von Herrn Wiesner, die mir später in meinem eigenen Betrieb zugute kam. Zeit darf für einen Unternehmer keine Rolle spielen. Das Vertrauen meiner Kunden und Weiterbildung in Form von Seminaren und Messen bilden ebenfalls wichtige Faktoren meines Erfolgs.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Lehrmeister Herr Alexander Wiesner prägte mich enorm. Leider starb er bereits vor einigen Jahren. Er behielt in vielen Bereichen recht. Pünktlichkeit und Ordnungssinn erlernte ich von ihm. Er war sehr streng, aber gerecht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Zufriedenheit meiner Kunden mit meiner Arbeit und meinen Mitarbeitern sehe ich als meine Anerkennung. Das kommt dem gesamten Betrieb zugute.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem stellt sicher die saisonbedingte Arbeit dar. Während wir im Sommer viele Aufträge haben, steht der Betrieb im Winter manchmal. In dieser Zeit widme mich dann allerdings intensiver der Ausbildung meiner Lehrlinge.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, die Menschen sehen mich als fleißigen und rechtschaffenen Menschen. Auch in meiner Zeit als Gemeinderat kam ich mit allen gut aus. Fehler hat jeder Mensch, aber bislang gab es noch keine wirklich negativen Meldungen gegen mich. Ich bin ein sehr geselliger Typ.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Derzeit beschäftige ich vier Gesellen und zwei Lehrlinge. Sie haben einen großen Anteil am Erfolg. Fast alle meine Mitarbeiter absolvierten ihre Lehre in meinem Betrieb, und so funktioniert es wirklich gut. Die Mitarbeiter verfügen über fundiertes Wissen und identifizieren sich mit dem Betrieb. Ich bildete im Laufe der Jahre viele Lehrlinge aus und hatte noch nie echte Probleme mit den Burschen. Natürlich gehört auch Glück dazu, brave Lehrlinge und Gesellen zu bekommen. Auch meine Frau arbeitet im Betrieb tatkräftig mit.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Am wichtigsten ist für mich Arbeitswille.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bezahle sehr gute Löhne und auch Überstunden werden gut entlohnt. Motivation ist auch, daß der Lehrling den Meister mag und umgekehrt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Vielseitigkeit stellt eine Stärke dar. Wir bieten Maler- und Lackierarbeiten im Innenbereich, Fassaden, Vollwärmeschutz, Stuckleisten, Wischtechniken und exklusive Beschichtungen. Auch das gute Arbeitsklima im Betrieb ist eine Stärke. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche häufig Seminare, Kurse und Messen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Fleiß ist eine der wichtigsten Grundlagen für Erfolg. Wer erfolgreich sein will, muß eine eigene Linie finden und diese konsequent verfolgen. Ich selbst wollte immer ein Betriebsgebäude und plante es bis zu meinem 50. Geburtstag zu errichten. Dieses Ziele erreichte ich. Man soll sich auch nicht zuviel von außen einreden lassen. Ich empfehle einem jungen Menschen durchwegs den Weg in die Selbständigkeit, aber einfach ist es nicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Sohn muß noch die Meisterprüfung machen. Mein Ziel besteht darin, bis zu einem Alter von 62 oder 63 Jahren zu arbeiten, wobei ich ihm in der Pension gern weiterhin zur Verfügung stehe.