Zur Karriere von Wolfgang Reinisch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs in Graz auf, wo ich Volks- und Hauptschule besuchte. Die Ausbildung an der HTL brach ich kurzfristig ab und absolvierte danach sozusagen als Notlösung eine dreijährige Lehre zum Fotokaufmann bei Ehmann in Graz. Ab 1988 übte ich diverse Tätigkeiten im Kunstbereich aus und hatte das Glück, das Duo x-space kennenzulernen, mit welchem ich sehr viele interessante Projekte auf die Beine stellte und Reisen tätigte. Einer der beiden, Herr Gerfried Stocker, ist mittlerweile Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Ars Electronica Center. Mein Wissen über Computer, Internet, Netzwerke etc. eignete ich mir zu dieser Zeit mehr oder weniger selbst an. 1999 ging ich nach Wien, um für chello zu arbeiten. Im Jahr 2000 kehrte ich nach Graz zurück, wo ich das Unternehmen web_CONNECT aufbaute. Ich begann alleine und beschäftige mittlerweile zehn Mitarbeiter. web_CONNECT verfügt über umfassendes Know-how und große Erfahrung in der Kabelmodem- und Voiceportinstallation. Dies erlaubt uns, ein hochqualifiziertes Dienstleistungspaket anzubieten, welches neben der kompletten Internet- und Telefoninstallation an das Kabelnetz auch die Koaxialkabelverlegung umfaßt. Nun forciere ich ein neues Projekt, die Gesellschaft dazu wird Ende des Jahres gegründet. Mein neues Projekt heißt WISA, für welches ich vor allem Gastronomen gewinnen möchte. Ziel ist, den Gästen kostenloses Surfen im Internet anzubieten, dabei aber durch Registrierung der Nutzer die Haftung für die Betreiber durch Authentifizierungspflicht zu beschränken. Die Downloadmenge wird vom Betreiber selbst bestimmt.

Zum Erfolg von Wolfgang Reinisch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlicher Freiraum, Zeit für die Familie zu haben, und mit einem relativ geringen Zeitaufwand die Möglichkeit zu haben, mein Leben zu bestreiten. Wirtschaftlicher Erfolg ist für mich zweitrangig, für mich steht die Familie im Vordergrund.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition von Erfolg sehe ich mich als erfolgreich, ja.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich war, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und die Chancen, die sich mir boten, wahrzunehmen. Meine Kommunikationsstärke und mein guter Umgang mit Auftraggebern trugen sicherlich auch in einem hohen Maße zu meinem Erfolg bei. Die Fähigkeit, das Vertrauen seiner Kunden zu gewinnen, ist unabdingbar. In der Aufbauphase des Unternehmens hegte ich natürlich auch Zweifel, ob das Unterfangen gelingen würde, jedoch lösten sich diese mit den ersten Erfolgen bald auf. Ich bin der Meinung, daß man ein Risiko eingehen muß, wenn man erfolgreich sein will.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich schätze Herausforderungen, ich stelle mich ihnen gerne. Wichtig ist, ein Problem so früh wie möglich zu erkennen und schnell zu reagieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab mehrere aufschlußreiche Begegnungen, die meinen Lebensweg geprägt haben. Wichtig war von 1990 bis 1993 meine Zusammenarbeit mit Herrn Stocker, der mir den Zusammenhang zwischen Kunst und Kapital näherbrachte. Ich hatte zu dieser Zeit zunächst ein geringes Einkommen, und Arbeitstage von 16 Stunden waren keine Seltenheit. Auch wenn sich dieses berufliche Engagement irgendwann wirtschaftlich rechnete, so wollte ich es nicht auf Dauer in diesem Ausmaß verfolgen. Eine weitere wichtige Person war sicherlich Herr Peter Engel, damals ein Betreuer in dem Heim, in welchem ich im Alter von 15 bis 18 Jahren, während meiner Lehre, in Graz untergebracht war. Wir bauten ein freundschaftliches Verhältnis auf, und ich verstand ihn mehr als Begleiter denn als Autoritätsperson.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als problematisch erachte ich, daß wir mit Elektroinstallationsunternehmen gemessen werden, da wir ja da die Verkabelung in die Wohnung selbst vornehmen müssen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind absolut wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Ihre Arbeit ist für die Zufriedenheit unserer Kunden mit unserem Unternehmen ausschlaggebend.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Netzwerktechniker müssen natürlich ein gewisses handwerkliches Grundverständnis mitbringen, darüber hinaus leistungsorientiert denken sowie gerne selbständig arbeiten. Ich muß ihnen auch absolut vertrauen können. Bei der Auswahl meiner Mitarbeiter spielen natürlich auch mein Bauchgefühl und die gegenseitige Sympathie eine Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch unser generell freundschaftliches Verhältnis sowie durch gute Bezahlung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, daß web_CONNECT weiterhin erfolgreich bleibt, Expansionspläne hege ich für dieses Unternehmen jedoch nicht. Ich möchte mich auf WISA konzentrieren, um damit Erfolge zu erzielen und mir ein gutes Einkommen zu schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Reichtum ist für mich nicht ausschlaggebend. Wichtig ist vor allem, am Boden der Realität zu bleiben.