Zur Karriere von Jörg Peham

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich die Ausbildung der Handelsakademie abgebrochen hatte, begann ich im Jahre 1983 im Löwenhotel Schruns eine Lehrausbildung zum Kellner, die ich mit Auszeichnung abschloß. Unmittelbar nach der Abschlußprüfung begann ich meine Tätigkeit auf der MS Vistafjord, einem der Sieben-Sterne-Kreuzfahrtschiffe der Cunard Linie. Beginnend als Busboy wurde ich nach nur zwei Wochen zum Kellner ernannt und absolvierte nach sechs Monaten die Sommelierprüfung, woraufhin ich in das Team der Weinstewarts aufgenommen wurde. Schließlich erlernte ich das amerikanische Barsystem und führte fortan als Bartender den Nachtclub. Nach drei wundervollen Jahren auf der MS Vistafjord sehnte ich mich nach festem Boden unter den Füßen und arbeitete für eine Wintersaison im Tourismusort Ischgl, während ich nebenbei die Konzessionsprüfung ablegte. 1990 entschloß ich mich schließlich, das Gastgewerbe hinter mir zu lassen und in eine völlig andere Branche zu wechseln. Ich begann eine Beschäftigung als Verkäufer beim Autohaus Ford Ragg in Nüziders, bis ich ein Jahr später zur Porsche Inter Auto GmbH & Co KG in Dornbirn wechselte. Als mein Vater im Jahre 1996 seine Pension antrat, entschloß ich mich, seine Vertretung der Bosch Hausgeräte Österreich in Tirol und Vorarlberg zu übernehmen. Parallel dazu betreute ich die Leasfinanz GmbH in Götzis als Ideengeber und Wettbewerbsorganisator, bis ich nach nur drei Jahren den damaligen Geschäftsführer ablöste und die Leitung der Filiale in Götzis übernahm. In nur wenigen Jahren eroberten wir 20 Prozent des Vorarlberger Marktes. Mit 30 Millionen Euro Jahresumsatz erreichte die Geschäftsstelle Götzis 25 Prozent des Jahresumsatzes der Leasfinanz GmbH Österreich. Im Februar 2006 erhielt ich einen Anruf vom Geschäftsführer der Porsche Inter Auto GmbH & Co KG. Ich wurde darum gebeten, die Leitung des Porsche Service Zentrums in Dornbirn zu übernehmen. Nach kurzer Bedenkzeit und einigen Verhandlungen trat ich schließlich im Mai 2006 mit einem von mir ausgesuchten Team aus zehn kompetenten Fachkräften die Geschäftsführung an und beobachte seither eine stetige positive Entwicklung des Betriebes. Durch unsere Markenvielfalt ist es uns möglich, die unterschiedlichsten Typen von Menschen, die aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten stammen, zu betreuen. Dieses Jahr wurde das Unternehmen erstmals in seiner Geschichte für die besten VW-Verkaufszahlen ausgezeichnet. Ausschlaggebend dafür war sicher meine Idee, die Verkäufer nicht für ihre eigene Provision arbeiten zu lassen, sondern die Provisionen zu teilen. Auf diese Weise erhalten alle Verkäufer schlußendlich den gleichen Anteil, und die Kunden werden von jedem Verkäufer freundlich betreut.

Zum Erfolg von Jörg Peham

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich ein sorgenfreies Leben und die Möglichkeit, es mir, bedingt durch ein gewisses Maß an finanzieller Freiheit, gut gehen zu lassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Grundsätzlich ja.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Einsatz und meine Menschenkenntnis.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Locker, ich freue mich wenn ich morgens den Betrieb betrete. Gerne nehme ich die Herausforderungen an und suche nach optimalen Lösungen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin davon überzeugt, daß es die eigenen Ideen sind, die einen zum Erfolg führen. Leider ist es in großen Konzernen nicht immer möglich, diese zu realisieren. Ich habe das Privileg, meine Ideen umsetzen zu dürfen, unabhängig davon, wie verrückt sie sind.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werte die Herausforderungen, die mir angeboten wurden, als Anerkennung. So trat beispielsweise der Vorstand des Vorarlberger Porsche Clubs an mich heran und bat mich darum, die sportliche Leitung und die Organisation sämtlicher Events zu übernehmen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt für jedes Problem eine entsprechende Lösung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine wesentliche. Die Mitarbeiter bilden das Fundament des Unternehmens. Dinge, die ich nicht beherrsche delegiere ich an andere.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundsätzlich achte ich verstärkt auf die sozialen Kompetenzen und ihren Erfolg. Um dies zu beurteilen, beobachte ich sie meist über einen längeren Zeitraum hinweg. Mit meinen heutigen Mitarbeitern war dies besonders leicht, da ich sie allesamt schon seit Jahren kenne.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit meiner Euphorie. Ich stecke sie mit meiner Begeisterung an.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben dem Know-how und der Größe des Unternehmens, bin ich davon überzeugt, daß das Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie die hochwertige Qualität unserer Produkte wesentliche Stärken darstellen. Wir nehmen Reparaturen und Serviceleistungen an sämtlichen Automarken vor und bieten die Marken VW (auch Nutzfahrzeuge), Audi, Seat und Porsche zum Verkauf an.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da ich der Meinung bin, daß genügend Platz für alle vorhanden ist, freundschaftlich. Ich schenke ihnen allerdings keine Kunden durch schlechte Arbeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich weiß, daß es auf Dauer nicht tragbar ist, aber ich bin immer für mein Unternehmen da. Deswegen verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte aus diesem Betrieb ein gewinnbringendes Unternehmen machen, das gerne von seinen Kunden besucht wird.