Zur Karriere von Merten Mauritz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Handelsakademie absolvierte ich meinen Präsenzdienst. Von meinem zehnten Lebensjahr an betrieb ich mit Leidenschaft den Fechtsport, in Barcelona war ich Mitglied der Österreichischen Fecht-Olympiamannschaft. Nach dem Bundesheer, wo ich wegen des Sports ein Jahr länger diente, ging ich für acht Jahre nach Deutschland. Hier begann ich mit der Ausbildung zum Bankkaufmann und rutschte dann über einen Privatradiosender, bei dem ich ein Praktikum absolvierte, in die Werbung. Ich erwarb mein Diplom für Werbung und Verkauf an der Fachhochschule Würzburg. Währenddessen arbeitete ich auch noch zwei Jahre bei einer Werbeagentur. Mit 27 Jahren begann ich als Geschäftsführer von MBC-Sport- und Freizeitpark am Wienerberg zu arbeiten. Ich sollte dieses Projekt aufbauen: Akquisition von Mitgliedern, Auslastung der Halle und Begleitung bis zur Eröffnung. Daran anschließend wechselte ich als Key-Account-Manager zur Agentur Grill & Gull nach Salzburg, wo ich ein Jahr blieb. Dann wollte ich jedoch nach Wien zurückkehren, wo ich mich einfach am wohlsten fühle - das merkt man am besten, wenn man lange weg ist. Hier machte ich mich 1993 mit meinem Partner, Herrn Gegenbauer, der eine Preis-Agentur hatte, selbständig. 1998 gründete ich die Werbeagentur Mauritz & Mauritz, mit der ich sehr schnell einige große Kunden akquirieren konnte, darunter die Hypo-Bank, die ÖBB, Felber-Bäckerei, etc. Auf Grund persönlicher Schwierigkeiten kam es in der Folge zu einem Einbruch, doch gelang es mir, das Unternehmen, das doch sehr stark an meine Person gebunden ist, wieder flott zu machen. In dieser Phase konnte ich einen wichtigen Schritt setzen, indem ich mich mit einem Partner auf den Bereich der Druckvermittlung ausweitete. Ich arbeite heute mit der Printchamp maßgeblich für den Styria-Verlag und Möbel Lutz, wir erzeugen die Neckermann-Reisekataloge und diverse kleine Magazine.

Zum Erfolg von Merten Mauritz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß das Geschäft gut läuft und alle Beteiligten, also die Mitarbeiter und die Kunden, zufrieden sind. Wenn ich zwischen den Zeilen heraushöre, daß man gerne mit mir arbeitet, empfinde ich mich als erfolgreich. Erfolg sehe ich auch als Gesamtheit zwischen Berufs- und Privatleben. Ich glaube, das eine geht ohne das andere nicht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Weil ich glücklich bin.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Art. Es war ein einschneidendes Erlebnis: als es mir schlecht ging, ging es auch dem Geschäft schlecht. Ich denke, daß ich sehr viel positive Energie einsetze, und wenn ich mit meinem Gegenüber gut auskomme, dann wird es auch ein gutes Geschäft geben. Wenn ich an etwas glaube, dann mache ich es, und wenn nicht, dann eben nicht. Ich bin sicher ein Mensch, der aus dem Bauch heraus agiert. Sicher lernte ich auch im Spitzensport die notwendige Disziplin und die Fähigkeit, in extremen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, da ich mich mit Mauritz & Mauritz selbständig machte, fühlte ich mich erfolgreich. Es ging sofort sehr steil bergauf, was ich so schnell gar nicht erwartet hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In jenem Sommer, da meine Frau an der Olympiade teilnahm und zwei Monate mit den Vorbereitungen dafür beschäftigt war, gelang es mir, mich selbständig zu machen, was meine Frau eigentlich nie wollte. Ich wußte aber, daß ich nicht in einem großen Konzern arbeiten wollte und so nützte ich diese Gelegenheit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine wichtigste Anerkennung ist die Zufriedenheit meiner Kunden, wenn die Qualität meiner Arbeit anerkannt wird.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe kein ungelöstes Problem in meiner Branche. In meiner Agentur ist eigentlich alles abgedeckt, und Probleme sind dazu, um gelöst zu werden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jedenfalls eine sehr große, dabei ist es für mich als Mensch sehr schwer, Verantwortung zu delegieren. Ich hab ein großes Problem damit, meine Kunden anderen Leuten zu überlassen, deshalb sind meine Mitarbeiter für mich sehr wichtig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sicher nach ihren Fähigkeiten, in erster Linie aber nach menschlichen Kriterien, wobei dies sehr schwer ist. Ich habe mich schon oft getäuscht. Mein Kunde will ja nicht nur, daß ich ihm etwas verkaufe, er möchte beraten werden, daher ist es einfach sehr wichtig, wie er mit meinen Mitarbeitern auskommt. Wir suchen ja auch ständig gute Leute.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir binden unsere Mitarbeiter stets alle in sämtliche Projekte ein, sodaß es der Kunde stets mit einem kompetenten Mitarbeiter zu tun hat, weil sich alle verantwortlich fühlen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr flexibel und schnell bei der Lösung von Problemen. Schwierigkeiten haben wir manchmal mit dem Termin der Projektabgabe, weil es mir immer wichtig ist, daß das Projekt so gut wie möglich realisiert wird. Wir sind sehr zuverlässig: wenn wir sagen, daß etwas möglich ist, dann ist es auch möglich. Ich trachte auch, meine Philosophie des Unternehmens durchzusetzen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe keine Konkurrenz, sondern nur einen Mitbewerb. Ich freue mich, wenn andere etwas Gutes realisieren und habe kein Problem mit Mitbewerbern.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich betreibe Learning by Doing, alles was neu ist, nehme ich auf. Ich besuche keine Seminare, sondern bilde mich selbst laufend fort. Jeder neue Auftrag verlangt eine eingehende Beschäftigung damit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein vorrangiges Ziel ist, daß ich mit 50 soweit bin, daß ich mich von der Arbeit zurückziehen kann, denn ich glaube nicht, daß ich mit meiner Power länger durchhalten kann. Dann werde ich andere Dinge genießen, ohne vom Geldverdienen abhängig zu sein.