Zur Karriere von Adnan Kutlu

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß meiner Lehre zum Bauspengler wechselte ich in die Modebranche und war insgesamt sechs Jahre als Filialleiter, Einkäufer und Dekorateur beim Herrenausstatter Philipp Maly in der Wiener Innenstadt beschäftigt. Anschließend wechselte ich in die Gastronomie, wo ich für Klaus Peter Nemetz arbeitete. Mit meinem Kooperationspartner Philipp Schweitzer gründete ich schließlich id ipsum, ein modernes und innovatives Catering- und Eventunternehmen. Während mein Partner die Geschäfte leitet, bin ich selbst im konzeptionellen Bereich tätig und mit der Ideenfindung betraut. Außerdem betreue ich das Management des Café-Restaurants Pulitzer in der Wiener Kaiserstraße.

Zum Erfolg von Adnan Kutlu

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zunächst, daß unsere Gäste gerne im Pulitzer einkehren und sich dort wohl fühlen. Doch nicht nur die Zufriedenheit unserer Gäste liegt mir am Herzen, auch unsere Mitarbeiter - ob bei Pulitzer oder bei id ipsum - sollen sich bei uns wohl fühlen und ihren Beruf gerne ausüben. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, kann ich von Erfolg sprechen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da sich bisher meine Träume erfüllten, betrachte ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein Mensch, der mit Herz an die Dinge herangeht, und diese Liebe zum Beruf ist wohl ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Außerdem schätze ich den direkten Kontakt mit Menschen, was in unserer Branche unbedingt notwendig ist. Zudem reizten mich immer schon Vorhaben, die von anderen als wenig erfolgversprechend bezeichnet wurden - durch das, was ich bisher erreicht habe, fühle ich mich jedoch bestätigt. Eine gewisse Risikobereitschaft und Offenheit für Neues zeichneten mich immer schon aus. Außergewöhnliche Ideen müssen nur gut verkauft werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist alles eine Frage der Kommunikation! Wenn ich in einem Bereich ein Defizit erkenne, setze ich mich mit dem jeweiligen Thema intensiv auseinander. In der Gastronomie benötigt man umfassendes Allrounderwissen. Bei Entscheidungen beziehe ich hauptsächlich den Küchenchef und meine PR-Mitarbeiterin mit ein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Natürlich haben mich in erster Linie meine Eltern geprägt. Mein Vater war mir mit seiner optimistischen Lebenseinstellung ein Vorbild, und ich denke, daß ich mich von seinem Optimismus leiten ließ. Auch habe ich viele Eigenschaften von meiner Mutter übernommen. Hin und wieder bin ich auch anderen Menschen begegnet, von denen ich mir das eine oder andere abschauen konnte, doch ein berufliches Leitbild hatte ich nicht. Ich bin meinen eigenen Weg gegangen, und vieles in meinem Leben hat sich sehr spontan ergeben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Am liebsten sehe ich es, wenn Mitarbeiter das Unternehmen so führen, als wäre es ihr eigenes. Ich schätze es, wenn unsere Mitarbeiter eigenverantwortlich und selbständig handeln und auch Ideen und Verbesserungen einbringen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein großes Ziel für mich ist die Trennung dieser beiden Bereiche. Derzeit arbeite ich an sechs Tagen in der Woche und habe oft einen Zwölf-Stunden-Tag zu verzeichnen. Manche Personen aus meinem beruflichen Umfeld stehen mir auch privat nahe. Dennoch brauche ich den persönlichen Rückzug.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist schwierig, einen allgemeingültigen Ratschlag zu geben, da jeder Mensch anders ist und auch seinen eigenen Weg gehen sollte. Meiner Erfahrung nach gelingen jene Vorhaben, die man mit Freude ausübt. Ich bin vor 14 Jahren von Deutschland nach Österreich gekommen, da ich mich hier beruflich verwirklichen wollte. Natürlich war mein Wille, Neues zu lernen, immer sehr ausgeprägt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine beruflichen Wünsche haben sich großteils erfüllt. Es gibt neben dem Geschäft aber auch noch ein Privatleben, und diesem möchte ich mich künftig stärker widmen.