Zur Karriere von Dietmar Tötsch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Im Anschluß an die Pflichtschule begann ich 1983 bei der Konditorei Murauer in Innsbruck die Lehre zum Konditor. Nach Abschluß meiner Lehre war ich einige Zeit im Hotel Europa in Innsbruck beschäftigt, anschließend im Hotel Hilton. Ich ging auch einige Zeit nach Deutschland, da es mir wichtig war, Auslandserfahrungen zu sammeln. Im Jahr 1997 machte ich mich gemeinsam mit meiner Frau selbständig. Unsere Café-Konditorei in Weer wuchs über die Jahre stetig an, und mittlerweile beschäftige ich elf Mitarbeiter. Alle unsere Produkte stammen aus eigener Erzeugung, angefangen von Kuchen und Torten über Brot und Backwaren bis hin zu Eisspezialitäten. Weiters beliefe ich einige Hotels im Umkreis, und vor zwei Jahren eröffnete ich ein weiteres Café in Schwaz.

Zum Erfolg von Dietmar Tötsch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich steht nicht Geld im Mittelpunkt, sondern das Miteinander. Der soziale Aspekt ist für mich von großer Bedeutung, und mir ist wichtig, meinen Erfolg teilen zu können. Ich fühle mich erfolgreich, wenn sich meine Mitarbeiter und meine Gäste bei mir wohl fühlen. Viele sehen die Konditorei Tötsch als ihr zweites Wohnzimmer, und ich freue mich, wenn sich unsere Gäste bei uns zu Hause fühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition bin ich erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß meine Art, mit Menschen umzugehen, sicherlich ein wesentlicher Aspekt ist. Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt. Meine Mitarbeiter sind mein größtes Kapital, sie fühlen sich in meinem Betrieb wohl und sind schon lange Jahre hier beschäftigt. Meine Familie ist meine große Stütze - ohne meine Eltern und Geschwister könnte ich längst nicht alles schaffen. Meine Kinder und ich haben schlimme Zeiten hinter uns, da ist der Zusammenhalt in der Familie sehr wichtig. Ausschlaggebend für den Erfolg ist natürlich auch die Qualität unserer Produkte, die alle aus eigener Erzeugung stammen. Die Backstube befindet sich in meinem Haus, was gerade mit Kindern ein großer Vorteil ist, da ich so immer greifbar bin.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Ausbilder bei der Firma Murauer hat mich sehr geprägt. Ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihm, und er hat mich stets sehr unterstützt. Weiters prägen mich meine Kinder und meine Familie sehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre täglich Anerkennung von meinen Kindern, meiner Familie und meinen Mitarbeitern. Die Zufriedenheit meiner Gäste, die sich bei uns wohl fühlen, ist für mich die höchste Anerkennung. Es ist mir schon wichtig zu erfahren, daß das, was ich leiste, geschätzt wird. Es freut mich sehr, Stammkunden zu haben, die schon lange Jahre zu mir kommen. Meine Mitarbeiter sind auch schon lange bei mir, was mir zeigt, daß ich ein gutes Verhältnis zu ihnen aufbauen konnte. Sie haben sehr viel Freude bei der Arbeit, was natürlich auch die Gäste merken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verbringe meine wenige Freizeit mit meinen Kindern. Wir haben zwei Ruhetage, Montag und Dienstag, was sehr wichtig für unsere Familie und auch die Familien meiner Mitarbeiter ist. Weiters haben wir im Frühling und im Sommer für jeweils zwei Wochen geschlossen. Diese fixen Urlaubszeiten haben sich sehr bewährt. Wenn ich Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, kann ich mich erholen und bekomme den Kopf frei für die Arbeit. Das ist Entspannung für mich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß alles so weiterläuft wie bisher. Ich wünsche mir, daß sich meine Kinder weiterhin gut entwickeln. Vielleicht eröffne ich noch ein Café in Wattens, doch mehr möchte ich nicht mehr erreichen. Wenn ich weiterhin den Rückhalt und die Unterstützung meiner Familie und Freunde erhalte, bin ich zufrieden.

"Süße Köstlichkeiten", Umschau 2005.