Zur Karriere von Philipp Sachs

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich begann meine berufliche Laufbahn als Praktikant bei der TESMA Motoren- und Getriebetechnik GmbH, wo ich ein halbes Jahr später als Haustechniker angestellt wurde. Wenngleich mit Technik vertraut, konnte ich mich mit der Tätigkeit selbst nicht ganz identifizieren und steuerte nach einer Klärungsphase in Richtung Lebensmittelbranche. Zunächst war ich in der Gastronomie tätig, wo ich ohne spezifische Erfahrung als Kellner auf Saison in Tirol arbeitete. Ich wurde sehr gut aufgenommen und arbeitete mich rasch ein, da ich generell mit Mitmenschen gut auskomme. Auch sammelte ich zahlreiche Erfahrungen, die sich später als sehr nützlich erwiesen. Danach wechselte ich in den Lebensmittelhandel, dessen Abläufe mir im Grunde vertraut waren, da meine Mutter - ebenfalls im Vertrag mit der Kolonial-Import-Gesellschaft - ein Geschäft in Prebensdorf führte, das sie ihrerseits von ihrem Vater übernommen hatte und mit 30. November wegen steigender wirtschaftlicher Unrentabilität schließen mußte. Für sie bedeutete dies die berufliche Neuorientierung mit Ziel Altenpflege. Wenn meine Mutter dies mit 50 Jahren schafft, dann ich erst recht. Ich entschloß mich also, als selbständiger Einzelhandelskaufmann der Kolonial-Import-Gesellschaft (nunmehr Unternehmensgruppe Pfeiffer) den Nah&Frisch-Standort St. Radegund bei Graz zu übernehmen. Die inoffizielle Eröffnung fand am 13., die offiziellen Feierlichkeiten zur Neueröffnung des Geschäftes am 14. und 15. September 2006 statt. Die Umstellung hatte sehr viel Energie gekostet und auch einiges an Standfestigkeit verlangt, doch hat mir letztlich sehr viel gebracht - und auch daran zeigt sich erfolgreiches Handeln. Wir versuchen den Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden und trotz kleiner Fläche ihren Wünschen bestmöglich zu entsprechen, vor allem punkten wir mit Beratung und Service. Zusätzlich entwickelte ich in den letzten Jahren die Leidenschaft für das Theater; ich wirkte bei einigen Stücken, vor allem der Theatergruppe Sandkorn, aber auch anderen steirischen Theatergruppen, mit und hoffe, dieser Leidenschaft in Zukunft mehr Zeit widmen zu können.

Zum Erfolg von Philipp Sachs

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, den Willen für die Verwirklichung eines Vorhabens aufzubringen und sich bei realistischer Einschätzung des Aufwandes und Abwägung möglicher Konsequenzen für ein Ziel einzusetzen, das einen glücklich macht. Neben der Bereitschaft, dieser Herausforderung zu begegnen und die Verantwortung dafür zu übernehmen, sind auch Energie und geistige Investitionen notwendig. Die Anerkennung, die einem für erreichte Ziele zuteil wird, baut auf und gibt zugleich neuen Antrieb.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Entscheidend war der eiserne Wille, den ich beim Verfolgen meiner Ziele an den Tag legte. Es handelte sich doch um einen für mich neuen Bereich, weshalb ich sehr viel Lernbereitschaft, Konsequenz und Durchsetzungskraft aufbringen mußte. Als sehr wißbegieriger Mensch beschäftigte ich mich - wenngleich selbst Christ - auch mit weiteren, zum Allgemeinwissen gehörenden anderen Glaubensrichtungen wie dem Judentum, Islam, Hinduismus bzw. Buddhismus; als wichtiger Punkt ergab sich speziell bei der Lehre des Buddhismus, daß eine charismatische Person unabhängig von ihrer bisherigen Tätigkeit an ihrem Umgang mit ihren Mitmenschen gemessen werden kann. Es gilt Situationen zu erfassen und die Motive anderer zu erforschen, um dann mit einer Einstellung der Lockerheit und Gelassenheit, die einem die nötige Kraft gibt, an die Arbeit zu gehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche Herausforderungen mit viel Optimismus zu begegnen. Insbesondere wenn man sich auf neue Vorhaben konzentriert, hilft Optimismus. Als eher komplizierter Denker lernte ich - nicht zuletzt durch die Theatererfahrung -, negative Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, zu bündeln, sie auf diese Weise gleichsam greifbar zu machen und sodann langsam zu eliminieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Prägend war die erste berufliche Station, da ich dort lernte, was es bedeutet, sich in etwas „hineinzuknien“.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wichtig ist mir vor allem die Anerkennung durch die Mitarbeiterinnen aufgrund der gegebenen Gleichberechtigung. Ich sträube mich generell gegen Ungerechtigkeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang. Dieses Gemeinschaftsgefühl muß auch erarbeitet werden, hier zählen das Gespräch, die gute Argumentation und der Abbau von Spannungen. Ebenso wichtig ist es zu sehen, daß man als Arbeitgeber wenig Chancen hat einen Menschen in seiner Art zu verändern; es gilt sich in den anderen hineinzuversetzen, um zu verstehen, wie er fühlt und arbeitet, und die jeweiligen Qualitäten und Fähigkeiten auch psychologisch zu ergründen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke liegt in der hohen Kundenorientierung, beginnend bei ansprechender Präsentation, hoher Qualität der Produkte, guter Beratung bis hin zu hervorragendem Service, so bieten wir kostenfreie Zustellung auch kleinerer Lieferungen. Entscheidend ist, wirkliches Interesse am Kunden und seinen Wünschen zu zeigen, andererseits aber auch, Ehrlichkeit an den Tag zu legen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In der Aufbauphase stellte ich mein Privatleben weitgehend hintan, hoffe aber, durch die verbesserte Organisation mehr Zeit zu gewinnen, um mich wieder vermehrt meinen vielseitigen kulturellen Interessen widmen zu können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein berufliches Ziel ist es, das Geschäft hier im Umkreis weiter zu etablieren und die bisherige gute Entwicklung fortzusetzen. In persönlicher Hinsicht strebe ich an, mit mehr Routine auch entsprechende Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln.
Ihr Lebensmotto?
Ein Lebensmotto im engeren Sinne habe ich nicht. Wichtig ist mir der Glaube, vor allem der Weg - verstanden als ewige Suche.

Schauspielaufführungen mit der Theatergruppe Sandkorn aus Sinabelkirchen, Steiermark.