Zur Karriere von Christian Bogner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Privathauptschule St. Christiana in Wiener Neustadt besuchte ich die Handelsschule in Mattersburg. Diese brach ich 1992 ab. Stattdessen absolvierte ich die Lehre zum Großhandelskaufmann bei Citroen Österreich in Wien. Nach Beendigung des Wehrdienstes übernahm ich 1994 in der Firma meines Vaters die Leitung im Ersatzteillager. Seit 2005 bin ich Geschäftsführer der Firma Autohaus Bogner GmbH. Wir führen die Automarken Citroen, Jeep, Dodge und Chrysler. Neben dem Autohandel betreiben wir eine Werkstatt, eine Tankstelle mit angeschlossenem Café und ein Ersatzteillager.

Zum Erfolg von Christian Bogner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg habe ich, wenn der Kunde mit seinem Kauf glücklich ist. Diese Einstellung habe ich durch die Erziehung meiner Eltern erfahren, sie ist unsere Firmenphilosophie, die sich in den letzten 30 Jahren gut bewährte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich versuche jeden Kunden optimal zu beraten, und deshalb bezeichne ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der persönliche Einsatz meiner Mitarbeiter, meines Vaters und von mir selbst. Wir sind um sieben Uhr morgens in der Firma und, wenn es notwendig ist, bis zwanzig Uhr. Für langjährige Kunden sind wir im Notfall auch nachts erreichbar, wenn es z.B. darum geht, ein Auto abzuschleppen. Das ist für uns Kundenservice.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit den Importeuren ergeben sich mehrere Herausforderung wie z. B. Lieferverzögerungen. In diesem Fall heißt es, mit viel diplomatischem Geschick die bestmögliche Lösung herbeizuführen. Die ständig wachsenden Bedürfnisse der Kunden gilt es befriedigen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich ein Auto innerhalb von wenigen Minuten verkaufte, fühlte ich mich sehr erfolgreich. Das hat mich begeistert und motiviert. Ich glaube, dieser Kunde fährt dieses Auto heute noch.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In erster Linie mein Vater, denn er hat das alles hier aufgebaut. Auch mein Lehrherr hat mich sehr geprägt - ich möchte fast sagen, daß ich in den Jahren meiner Lehre bei ihm mehr gelernt habe als während meiner gesamten Schulzeit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der Autofahrer ist den Spritpreisen und vielen anderen Kosten rund um das Auto ausgeliefert. Um ein Auto zu besitzen und zu fahren, fallen heute hohe Kosten an, und deshalb fährt der Autofahrer sein Auto länger, bevor er sich ein neues kauft. Viele Autobesitzer lassen ihre Autos zum Teil auch steuerfrei reparieren. Für uns Autohändler bedeutet das in Folge weniger Umsatz.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die spielen eine sehr große Rolle. Ohne sie wäre der Bestand des Betriebes undenkbar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich halte mit den Mitarbeitern persönlichen Kontakt, beispielsweise gehen wir manchmal nach der Arbeit noch etwas trinken. Ich versuche meinen Mitarbeitern grundsätzlich entgegenzukommen, z.B. wenn es um einen Vorschuß geht. In meinem Team fühle ich mich sehr wohl.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Mir wurde gesagt, daß ich flexibel bin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist unser persönliches Engagement, wodurch sich über die Jahre hin eine große Stammklientel aufgebaut hat. Wie schon erwähnt, spielt die Tageszeit keine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, für den Kunden da zu sein. Ich stehe immer und überall hundertprozentig zum Unternehmen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich bezeichne meine Konkurrenz als Mitbewerb, und mit meinen Händlerkollegen verstehe ich mich sehr gut.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die zeitintensive Arbeit im Betrieb war wesentlich entscheidend für die Scheidung meiner Ehe. Jetzt bin ich wieder in einer Beziehung, und meine Partnerin hat mehr Verständnis für die Arbeitssituation, da sie selbst in einem Betrieb aufwuchs.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Seitens der Importeure Citroen, Chrysler, Jeep und Dodge werden laufend hervorragende Schulungen angeboten. Sofern es der Terminplan zuläßt , versuche ich so oft als möglich, an diesen teilzunehmen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Meinem Sohn würde ich raten, die Firmenphilosophie, das persönliche Engagement für die Kunden, weiterzuführen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, den Marktanteil zu halten, steigern kann man ihn kaum mehr. Und ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben.
Ihr Lebensmotto?
Versuch es! Dann kann ich es später nicht bereuen, daß ich es nicht gemacht habe. Das betrifft private und berufliche Dinge.