Zur Karriere von Isabella Zenk

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule absolvierte ich anstatt des üblichen Polytechnischen Lehrganges ein Jahr Kindergartenpädagogik. Anschließend war ich bei einem Zahnarzt als angelernte Zahntechnikerin tätig. Ich heiratete, und in den darauffolgenden Jahren kamen unsere ersten drei Kinder zur Welt. Zwischenzeitlich war ich kurzfristig wieder in der Zahntechnik beschäftigt, ehe 1989 unser Nesthäkchen Daniela zur Welt kam. Als ich schließlich wieder fix ins Berufsleben einsteigen wollte, kam der Bereich Zahntechnik nicht mehr in Frage, da die stärksten Arbeitszeiten in diesem Beruf nachmittags und abends sind. Ich hatte ja selbst vier Kinder, wollte ursprünglich auch Kindergärtnerin werden, und da ich Kinder sehr gern habe und gut mit Menschen umgehen kann, bewarb ich mich bei der Gemeinde Wien als Kindergartenhelferin. In diesem Beruf war ich zehn Jahre lang tätig, bevor ich mich nach anderen Möglichkeiten umschaute und so auf die Fußpflege stieß. Dieser Bereich interessierte mich - natürlich auch, weil man sehr viel mit Menschen zu tun hat. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Fußpflegerin und bin seither in diesem Beruf sehr glücklich. Nach einem Jahr Praxis legte ich die Befähigungsprüfung ab, sammelte noch weitere praktische Erfahrungen bei anderen Firmen und machte mich schließlich im Sommer 2007 mit meinem eigenen Studio Feet & More selbständig. Parallel dazu arbeite ich noch 20 Wochenstunden als angestellte Fußpflegerin in einem anderen Betrieb.

Zum Erfolg von Isabella Zenk

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich beginnt Erfolg schon mit ganz kleinen Dingen, mit dem Erreichen kleiner Ziele, mit dem Sammeln neuer Erfahrungen. Jeder Schritt in die richtige Richtung, und sei es nur ein Kunde mehr als in der Vorwoche, ist bereits ein Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin im Sinne meiner Definition sicherlich erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein Mensch, der immer wieder neue Herausforderungen und ein gewisses Maß an Action braucht. Sobald Routine den Alltag beherrscht, wird mir langweilig. Daher kündigte ich auch relativ kurzfristig meinen Job als Kindergartenhelferin und verzichtete sogar auf meine Abfertigung, um mich beruflich völlig neu zu orientieren. Auch die Eröffnung eines eigenen Fußpflegestudios war eine solche Herausforderung, der ich mich jetzt mit Begeisterung stelle. Eine meiner größten Stärken ist die Beharrlichkeit. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, ziehe ich es auch durch und lasse nicht locker. Ich habe ein großes Vertrauen in mich selbst und in andere Menschen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, diesbezüglich machte ich keine negativen Erfahrungen - was möglicherweise auch daran liegt, daß ich vorwiegend in Berufen tätig war und bin, die eher in weiblicher Hand sind.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist nach meinem Empfinden besser, weil die eigene Persönlichkeit und die eigene Überzeugung einfließen. Wenn ich mich zu sehr an anderen Menschen orientiere und sie kritiklos imitiere, verleugne ich mich selbst - und das kann auf lange Sicht nicht zum Erfolg führen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Ausbildung zur Fußpflegerin absolvierte ich bei Martina Lacroix, die mir nicht nur fachlich sehr viel beibrachte, sondern mir auch durch ihre Power und Energie ein Vorbild war. Sie übt den Beruf mit Leib und Seele aus, und das spürt man sofort.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Neben den gängigen Leistungen der Hand- und Fußpflege biete ich alternative Behandlungen wie beispielsweise Körperkerzen an, da mich auch der esoterische Bereich interessiert. Die Verwendung von Körperkerzen bei der Energiearbeit ist ein altes schamanisches Verfahren, um Blockaden und Störfelder im körpereigenen Energiefeld zu lösen. Mein Mann ist ein großer Skeptiker, was diese Dinge betrifft, aber selbst ihn konnte ich durch diese Methode von körperlichen Beschwerden befreien. Meine eigene Persönlichkeit, der freundliche und kompetente Umgang mit den Kunden, sowie das angenehme Ambiente tragen sicher auch zum Erfolg des Studios bei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das klappt recht gut, weil mich mein Mann im Haushalt unterstützt, einkaufen geht und das Kochen übernimmt. Auch die Kinder sind inzwischen erwachsen, was vieles einfacher macht.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Moment beschränkt sich die Weiterbildung auf die Lektüre von Zeitschriften, die für meine Branche von Interesse sind. Sobald das Studio gut etabliert ist, werde ich auch wieder Seminare und Fortbildungskurse besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Egal was passiert - bleibt euch selbst treu, vertraut auf euch und geht mit Selbstbewußtsein durch das Leben. Man muß auf sich stolz sein und sich jeden Tag ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich befinde mich mit meinem Studio ja noch in der Aufbauphase, und mein vorrangiges Ziel ist es, den Kundenstock und das Angebot kontinuierlich zu vergrößern. Bei entsprechender Auslastung könnte ich dann auch meine Halbtagsstelle aufgeben und mich nur noch dem eigenen Geschäft widmen. Wenn mir das gelingt, wird auch die Beschäftigung einer Mitarbeiterin notwendig werden. Aber auch die Zusammenarbeit mit einer selbständigen Partnerin, die andere Bereiche, wie zum Beispiel Massagen, abdecken kann, ist vorstellbar.