Zur Karriere von Robert Pechhacker

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich begann meine berufliche Karriere beim ÖAMTC unmittelbar nach der AHS und nach Ableistung des Grundwehrdienstes. Allerdings war das nicht so geplant, da ich ursprünglich unbedingt Landvermessung studieren wollte. Beim Bundesheer stellte sich dann leider heraus, daß ich an einer Blütenpollenallergie leide, und nach zahlreichen Untersuchungen wurde mir von einem Beruf in der freien Natur abgeraten. Beim Heer hatte ich als Chauffeur des Garnisonskommandanten sehr viel mit Autos, und in diesem Zusammenhang auch mit dem ÖAMTC zu tun, was mich durchaus interessierte. Daher entschied ich mich für diesen Berufsweg und begann im November 1973 im Schalterdienst in der ÖAMTC-Zentrale am Wiener Schubertring. Ich engagierte mich sehr stark, absolvierte einige Weiterbildungen und wurde im Mai 1976 zum stellvertretenden Abteilungsleiter der Schalterdienste befördert. Gemeinsam mit der damaligen Geschäftsleitung baute ich die neue Abteilung „Ausbildung und Personalentwicklung“ auf, deren Leitung ich im Herbst 1979 übernahm. Die gute Mitarbeiterausbildung ist bis heute eines unserer „Erfolgsgeheimnisse“. Zusätzlich wurde ich 1982 zunächst Stellvertreter, etwa ein Jahr später Hauptabteilungsleiter für alle Schalterdienststellen in Wien, Niederösterreich und Burgenland, sowie für alle Grenzdienststellen in ganz Österreich. 1985 übernahm ich mit der regionalen Mitgliederbetreuung für diese Bundesländer eine zweite Hauptabteilung. Die nächste wesentliche Station war im Jahr 1998 die Konzeption und Umsetzung des damaligen Projektes „Mitgliedschafts- und Schutzbrief-Reform 2000“ unter meiner Federführung. Im Juli 1999 erfolgte mein Übertritt zum sogenannten ÖAMTC-Verband und damit in die zentrale Organisation, die alle Landesvereine des ÖAMTC serviciert. Außerdem übernahm ich die Hauptabteilung „Produktmanagement & -marketing für Mitgliedschaft und Schutzbrief“. Per 1. Jänner 2003 wurde ich zum stellvertretenden Leiter des Bereiches Produkte und Gesamtmarketing ernannt, die alleinige Bereichsleitung wurde mir im September 2003 übertragen.

Zum Erfolg von Robert Pechhacker

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich steht immer die Sache im Vordergrund, mein ganz persönlicher Erfolg als Mensch Robert Pechhacker spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Ich bin seit 1973 Mitarbeiter des ÖAMTC und hatte das Glück, ihn positiv mitformen und mitgestalten zu dürfen. Diese Erfolge liegen mir wesentlich mehr am Herzen als meine eigene Karriere.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bezogen auf den ÖAMTC sehe ich mich auf jeden Fall als erfolgreich. Wahrscheinlich könnte ich in einem anderen Unternehmen nach den üblichen Erfolgsgesichtspunkten noch erfolgreicher sein - aber das war nicht mein Weg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine erfolgreiche berufliche Karriere beim ÖAMTC gründet sich wahrscheinlich auf mein Engagement, meine persönliche Art und meine soziale Kompetenz. Außerdem lehne ich jede Art der Hierarchie ab - für mich sind alle Leute im Unternehmen Kollegen, egal ob sie formal über oder unter mir stehen. Wir haben alle die gleichen Ziele und wollen gemeinsam etwas erreichen. Das ist meine Meinung, der ich immer treu bleibe, auch wenn einige Vorgesetzte damit manchmal nicht zurechtkommen. Der ÖAMTC ist kein kommerzielles, gewinnorientiertes Unternehmen, sondern stellt die Hilfe und Unterstützung seiner Mitglieder in den Vordergrund, und damit kann ich mich hundertprozentig identifizieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Zu Beginn meiner Laufbahn war sicherlich Manfred Mautner Markhof eine Persönlichkeit, die mich nicht zuletzt aufgrund einer gewissen Bodenständigkeit und Menschennähe faszinierte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das einzige Problem sehe ich derzeit beim Einsatz unserer Notarzthubschrauber, wo wir aus verschiedenen politischen Umständen häufig auf den Kosten sitzen bleiben.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle nur meine acht Hauptabteilungsleiter selbst aus, wobei ich vor allem das Gefühl haben muß, daß sie das nötige Verständnis für unsere Mitglieder haben. Sie bekommen dann von mir die Freiheit, ihr Team selbst zusammenzustellen - daher sollten sie auch entsprechende soziale Kompetenz und Führungsqualitäten mitbringen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sicher nicht als Chef in traditionellem Sinne, sondern als Mensch und Helfer, der für neue Ideen und Veränderungen absolut zugänglich ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken des ÖAMTC liegen in seiner Größe, in seiner Vertrauenswürdigkeit und Glaubhaftigkeit. Wir sehen uns als selbstlose Helferorganisation, die nicht unbedingt Gewinn machen muß. Dort, wo wir Gewinne machen, geschieht das gewerblich in Form einer GmbH. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der ÖAMTC hat derzeit 1,7 Millionen Mitglieder in Österreich. Andere Anbieter sehen wir daher eher als Alternative für die Kunden und als Marktbegleiter, aber nicht als Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Familie und Familienzusammenhalt haben für mich oberste Priorität. Auch wenn der berufliche Einsatz manchmal über das Normalmaß hinausgeht, kann ich - dank der Unterstützung und dem Verständnis meiner Frau - Beruf und Privatleben recht gut vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich halte es für wichtig, an Visionen zu glauben und sich gegen Veränderungen und Neuerungen nicht zu sperren - speziell wenn wir an Klima- und Umweltschutz denken, wird sich im Verkehrsbereich einiges ändern müssen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Oberstes Ziel ist es, die Expansion der Schwesternclubs in Europa voranzutreiben, indem wir unser Know-how zur Verfügung stellen.