Zur Karriere von Claus Fialik

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte 1966 an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt, Fachrichtung Hochbau, die Matura ab. Danach praktizierte ich bis 1969 bei namhaften Architekten in Johannesburg, Pretoria und Vanderbjelpark in Südafrika. In dieser Zeit wurde mir klar, daß ich nur mit absolviertem Studium Karriere machen könnte, also kehrte ich zurück nach Wien und absolvierte in kurzer Zeit das Architekturstudium an der Technischen Universität und sammelte nebenbei wertvolle praktische Erfahrungen in einem Architekturbüro. 1974 erhielt ich mein Diplom. Danach folgten die obligaten fünf Praktikumsjahre und anschließend die Ziviltechnikerprüfung. Als ich 1980 mein eigenes Büro eröffnete, konnte ich bereits auf wichtige Erfahrungen im Wohn-, Büro- und Industriebau sowie städtebauliche Großprojekte zurückblicken. Es gelang mir als echter Universalist, mich mit meinem Atelier zu etablieren und es erfolgreich zu entwickeln. Die Beteiligung an Wettbewerben brachte schöne Erfolge mit sich.

Zum Erfolg von Claus Fialik

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist mein Ziel, Bauwerke von der Planung bis zur Realisierung zu begleiten, ähnlich dem Arzt, der seine Patienten bis zur Genesung betreut. Es geht mir um die praktische Umsetzung und nicht um persönliche Verwirklichung. Realisierungen bringen den gewünschten beruflichen Erfolg, der sich auch im Privatbereich erkennbar zeigt.
Sehen Sie sich erfolgreich?
Die Referenzen sprechen dafür.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein Erfolg ist auf permanente Leistungsbereitschaft zurückzuführen. Ich lasse nicht nach, bleibe am Ball und ziehe mein Arbeitsprogramm beinhart und diszipliniert durch. Dem Erfolg begegne ich mit einem kurzfristigen Glücksgefühl und einer gewissen Dankbarkeit. Darauf auszuruhen wäre fatal, denn der Mißerfolg kann rasch eintreten. Es macht mir nichts aus unter Druck arbeiten zu müssen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich stelle mich täglich auf Herausforderungen ein und sehe sie als Chance.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Meine Erfolge beruhen auf Originalität und Kreativität.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich traf in meiner Ausbildungszeit glücklicherweise auf bemerkenswerte Lehrherren, denen ich noch heute, teilweise freundschaftlich, begegnen darf.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung hat für mich mit einem respektvollen Umgang, Bemerken der Kompetenz und persönlicher Wertschätzung zu tun.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es wird von manchen die Tätigkeit des Architekten in Frage gestellt. Die Branche muß verstärkt ihre Dienstleistungen der Öffentlichkeit bekannt machen, um eine Wegrationalisierung zu verhindern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Nach meiner Einschätzung werde ich als kooperativer, engagierter Mensch gesehen, der sich für sein Gegenüber interessiert und partnerschaftlich handelt. Im Betrieb sorge ich für Unternehmenskultur und ein soziales Klima. Ich gebe lieber mehr, als ich erwarten darf.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine Mitarbeiter müssen loyal handeln und ihr Fachwissen mit der Bereitschaft zur Eigenverantwortung und selbständigen Arbeit einsetzen. Teamfähigkeit und Gesprächskultur sind weitere Kriterien.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als Chef stehe ich selbst steht mitten im Geschehen und weiß über alle Projekte bescheid. Ich entwickle nicht nur Nullenergiebürogebäude, sondern gelte als echter Universalist. Mein Schaffen reicht von der Müllverbrennungsanlage bis zum Wohnbau. Der Begriff Verantwortung wird in meinem Büro ernst genommen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche die beiden Bereiche zu trennen, was mir meist nicht gelingt. Projektentwicklungen, Ideen bewegen mich und bewirken, daß ich meinen Beruf wie eine Schleppe hinter mir herziehe. Ich suche aber den Ausgleich durch gutes Zeitmanagement, um Zeit für meine Familie und mein privates Umfeld zu finden. Mentale Stärkung hole ich mir im Golfsport, für den ich mir immer wieder kurze Auszeiten nehme.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Fortbildung fließt einerseits durch Fachgespräche in meine Tätigkeit ein und wird andererseits durch Lesen von Fachlektüre getragen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir arbeiten daran, unsere Organisationsstruktur zu verbessern, und wir werden deshalb nächstes Jahr ein neues, großzügiges Atelier bauen. Mein Sohn bereitet sich auf die Übernahme des Büros vor, und ich habe den Ehrgeiz, ihm ein gesundes Unternehmen zu übergeben.

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