Zur Karriere von Werner Frasl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die HTL für Maschinenbau und begann meine berufliche Laufbahn 1988 in der Kälteabteilung der Firma Sulzer Gebäudetechnik. Nach über sechs Jahren in diesem Unternehmen war es an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen, und so wechselte ich zur ABB Gebäudetechnik, wo ich ebenfalls im Bereich Kältetechnik tätig war. Dann wurde die Firma komplett umstrukturiert, viele Geschäftsfelder wurden verkauft, ausgegliedert und abgespalten. Auch mein Bereich war davon betroffen, der auf Kältetechnik spezialisierte dänische Konzern Sabro übernahm diesen Zweig von ABB. Meine Arbeit für Sabro war aber ein relativ kurzes Zwischenspiel, denn wenige Wochen vor dem geplanten Börsegang wurde das Unternehmen vom amerikanischen Konzern York gekauft. Diese Transaktion kam für alle, selbst für die leitenden Manager in Österreich, sehr überraschend. Wie bei solchen großen Übernahmen üblich, gab es zu Beginn einige Anlaufschwierigkeiten und viele Verhandlungen, doch dann kamen wir auf einen Nenner, und ich blieb insgesamt fünf Jahre bei York. Schließlich konnte ich mich mit der Firmenphilosophie nicht mehr identifizieren, der Fokus lag zu sehr auf dem Verkauf, die After-Sales-Betreuung war praktisch nicht mehr vorhanden - und das funktioniert im Anlagenbau auf Dauer nicht. Daher beschloß ich, mich gemeinsam mit meinem langjährigen Kollegen Dipl.-Ing. Sven Schauer selbständig zu machen. Wir kündigten bei York und gründeten 2003 die Firma Cantor Kältetechnik. Es war ein riskanter Schritt, aber aufgrund unserer guten Kontakte in der Branche und unseres Know-hows trauten wir uns dieses Wagnis zu. Natürlich war es zu Beginn nicht einfach, Kunden zu gewinnen und an uns zu binden, doch dank unseres serviceorientierten Konzeptes ging die Rechnung nach einigen Höhen und Tiefen doch auf. Unsere Kunden kommen vorwiegend aus der Lebensmittelbranche, wo der Bedarf an Kühlung ständig wächst - es gibt keinen Bereich in Produktion und Lagerung, wo nicht eine lückenlose Kühlkette mit entsprechender Überwachung benötigt wird.

Zum Erfolg von Werner Frasl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, ein funktionierendes Unternehmen mit vielen zufriedenen Kunden aufzubauen. Damit geht dann auch der finanzielle Erfolg einher, sodaß ich mich ein wenig aus dem operativen Geschäft zurücknehmen und die Früchte der Arbeit genießen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wir sind auf einem guten Weg. Da wir aber erst seit wenigen Jahren am Markt sind, wäre es verfrüht, jetzt schon das Wort „erfolgreich“ in den Mund zu nehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In unserer Branche sind sicherlich der gute Kundenkontakt und eine langfristige Kundenbindung die wesentlichsten Erfolgsfaktoren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Leider drängen immer mehr Dilettanten auf den Markt. Viele branchenverwandte Firmen, beispielsweise Installateure, versuchen sich ohne Spezialkenntnisse im Bereich Kälteanlagenbau.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Den Beruf des Kälteanlagenbauers bzw. Mechatronikers gibt es noch nicht lange, daher erwarte ich von einem neuen Mitarbeiter vor allem Lernbereitschaft. Viele Monteure am Markt sind ursprünglich Schlosser oder Elektriker, die sich erst in diese spezielle Materie einarbeiten müssen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es gibt nur eine überschaubare Anzahl von Firmen, die gute Komponenten für den Kühlanlagenbau liefern - und diese werden auch von den meisten Mitbewerbern eingesetzt. Auf diesem Gebiet können wir uns also nicht unterscheiden. Unsere große Stärke im Vergleich zu großen Unternehmen liegt in der Flexibilität, wir können besser und rascher auf Kundenwünsche reagieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist für einen selbständigen Unternehmer immer ein schwieriges Kapitel. Daher versuche ich, mir wenigstens hin und wieder eine kleine Auszeit zu gönnen. Dann verlasse ich das Büro eben früher, oder halte mir zwischendurch ein Wochenende bewußt arbeitsfrei. Mit ein wenig Organisation und Einteilung klappt das eigentlich recht gut.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Es gibt auch in unserer Branche immer wieder technische Weiterentwicklungen und neue Erkenntnisse. Diese Veränderungen muß man natürlich im Auge behalten und sich entsprechend informieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Niemals aufhören zu lernen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Primäres Ziel ist es, mit der Firma Cantor stabil weiter zu wachsen, damit wir längerfristig auf sicheren Beinen stehen. Expansion mit Maß und Ziel ist das Gebot der Stunde.