Zur Karriere von Gertraud Knoll

Was war wesentlich für Ihren Werdegang? Nach der Volksschule besuchte ich das Gymnasium in Linz, studierte danach Theologie in Wien und war Assistentin am Institut für Syst. Theologie an der Universität Wien (Systematische Theologie). Mein erstes Pfarramt war jenes in Weppersdorf. Im April 1994 wurde ich zur Superindendentin gewählt und ich trat mein Amt im Oktober des gleichen Jahres an. Im März 1998 war ich Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl.

Zum Erfolg von Gertraud Knoll

Was verstehen Sie unter Erfolg? Mein zentrales Anliegen ist das Reflektieren der Gegenwart im theologischen Bereich.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meine Sprachbegabung, der Umgang mit dem Wort und somit meine Kommunikationsfähigkeit. Ich lebe mit unglaublicher Konsequenz, aber die Arbeit selbst muß Freude und Spaß bereiten, dadurch wandeln sich eventuelle Schwächen in Pflichtbewußtsein und ermöglichen mir, über meine Grenzen hinaus zu gehen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, wenn auch atypisch. Meine Eigendefinition lautet: Ich muß mit Wehmut lernen Schwerpunkte zu setzen und auf mich selbst zu hören!
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Sie machen menschlich und spielen eine große Rolle. Niederlagen sind unverzichtbar und stellen ein wesentliches Potential zur Schärfung der eigenen Sinne dar.Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern und der Familie eingeschätzt? Meine Familie schätzt meinen Humnor. Bei heiteren Erzählungen kann ich lachen, bis mir die Tränen kommen. Beruflich anerkennt man mich als menschlich-angenehme Chefin.Was ist
Ihr Erfolgsrezept?
Als atypische Führungspersönlichkeit aus der Mittelschicht gehe ich nicht nach Planung vor, sondern mit Bodenhaftung. Ich lebe die theologische Kommunikation sehr teamorientiert mit der Freude, die Talente anderer einzusetzen.
Haben Sie Vorbilder?
Alle Menschen, die andere motivieren und ihre Talente wie ein Dirigent einsetzen können, der sein Orchester zum optimalen Zusammenspielt führt, wie beispielsweise Heinz Böhm, den ich sehr bewundere.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ich erlebe sie täglich immer wieder. Positives Feedback ist eine wichtige Quelle der Freude.Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Meine Spiritualität ist eine wesentliche Quelle sowie die heilsame Rückmeldung an die Wurzeln durch meine Familie.Haben Sie eine persönliche Zielsetzung? Mir immer selbst treu zu bleiben und keinen Kniefall vor anderen zu machen. Niemals gegen meine Überzeugung handeln oder einen Beruf ausüben, der mir zuwider ist.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
In der Gegenwart zu leben und das Beste aus seinen Talenten zu machen. Nein-Sagen zu können ist auch wichtig. Keine Erfolgsschienen betreten, sondern sich die Dimension der Freiheit bewahren und sich überraschen lassen. Die Bälle sollte man aufnehmen, die einem zugespielt werden.Leben Sie nach einem Motto? Meinen Kindern das Leitbild zu geben, in ihrer Weltbezogenheit zu der eigenen evangelisch-christlichen Überzeugung zu stehen. Die Barmherzigkeit und Notwendigkeit der Vergebung sollte man erfahren. Eine Bergpredigt sagt: Wer viel liebt, dem muß auch viel vergeben werden!