Zur Karriere von Harald Loidl

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Matura trat ich bei der Sparkasse in Weiz ein. Zunächst in der Buchhaltung, die mir weniger entsprach, anschließend arbeitete ich mit viel Spaß in der Kundenbetreuung, interessierte mich sehr für Bausparverträge und Versicherungen und vermittelte diese auch in meiner Freizeit. Dies wurde mir untersagt; so kündigte ich, war einige Monate als Skilehrer in Saalbach bzw. auf Reisen und begann 1982, zum damaligen Bedauern meiner Eltern, bei der Generali Allgemeine Lebensversicherung AG im Verkaufsaußendienst zu arbeiten. Ich erkannte, daß ich im Verkauf sehr gut war, aber keine Abschlüsse machte. Nachdem ich diesen Umstand analysiert hatte erkannte ich, daß ich zu jung war um bei der Landbevölkerung Vertrauen zu gewinnen und baute deshalb ein eigenes System auf. Ich suchte mir ältere Ortsvertreter, in deren Beisein das Verkaufsgeschäft stattfand. Hier war ich sehr erfolgreich und bereits nach den ersten zwei Jahren unter den ersten drei Topverkäufern des Konzerns. Ich wollte den nächsten Karrieresprung machen, was aber nicht sofort möglich war; so wechselte ich 1986 zur Bausparkasse Wüstenrot. Hier machte ich alle Funktionen durch und war das erste Mal in einer Führungsposition als Organisations-, Schulungs- und Verkaufsleiter für die Steiermark und das Burgenland tätig. Ich besuchte Seminare für Marketing, Verhalten, Rhetorik usw., was für mich sehr wichtig war. Ich wollte mit 30 Jahren Landesdirektor sein, also schaute ich wo dies möglich war und ging 1989 zur Basler Versicherungs AG in Österreich. Ich machte dort ein Management-Training, das mich in meinem Führungsverhalten und im Umgang mit Mitarbeitern, sowie im unternehmerischen Denken prägte. Hier war ich zunächst Landesdirektor für Kärnten, anschließend für Kärnten und die Steiermark und wurde 1991 vom damaligen Generaldirektor nach Wien geholt und leitete die gesamte Verkaufsorganisation für Österreich. Dies war eine sehr erfolgreiche Zeit für mich. Da ich mich jedoch nicht gern in Hierarchien einordnen lasse, war ich unzufrieden und machte mich 1993 selbständig und zwar in unterschiedlichen Funktionen; zum Beispiel als Sales Manager mit der Erstellung von Konzepten für alternative Vertriebswege. Ich kam das erste Mal mit Investmentfonds in Verbindung und war von dieser Materie fasziniert. So führte mich der Weg 1997 zu AMV, wo ich meine Ideen und mein Konzept verwirklichen konnte.

Zum Erfolg von Harald Loidl

Was bedeutet für sie persönlich Erfolg? Erfolg heißt für mich, von den eigenen Leuten im Unternehmen und von den Mitbewerbern anerkannt zu werden. Erfolg ist nicht Geld, sondern Spaß an der Arbeit.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich bin äußerst zielstrebig und lasse mich von meinem Ziel nicht abbringen. Man muß Schlösser bauen können, denn zu kleine und bescheidene Ziele erreicht man zu leicht. Ich halte meine Ziele schriftlich fest, unterteilt in kurzfristige, mittelfristige und langfristige und kontrolliere ob ich diese erreicht habe. Wenn dies nicht der Fall ist, suche ich den Grund hiefür. Langfristige Ziele müssen immer überdacht werden. Bei kurzfristigen Zielen bin ich ziemlich stur, finde Wege wie man sie erreicht und versuche, für meine Vorhaben Mitstreiter zu gewinnen. Ich bin sehr kommunikativ und möchte Mitarbeiter in diese Ideen einbinden. Dies funktioniert sehr gut. Ich selbst bin sehr kreativ; die Kreativität muß jedoch im Zusammenhang mit dem Nutzen im Hinblick auf die wirtschaftliche Seite stehen. Ich bin kein Workaholic. Beim Ausspannen habe ich die besten Ideen, welche ich sofort auf einem Diktiergerät festhalte und am nächsten Tag mit den richtigen Leuten verwirkliche. Ich delegiere sehr viel, da ich nicht alles allein machen kann; außerdem werden die Mitarbeiter dafür bezahlt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja. Dem Unternehmen geht es wirtschaftlich gesehen sehr gut, weil das Team harmoniert. Beides in Einklan zu bringen ist nicht so leicht. Ich darf nie in den Fehler machen, mich als den Größten zu sehen.Ist Anerkennung wichtig? Mir ist ehrliches Feedback sehr wichtig, ebenso Bestätigung und Anerkennung. Ich bin ein Mensch, der gern im Mittelpunkt steht.Spielt die Familie eine Rolle beim Erfolg? Ich kann Beruf und Familie sehr gut trennen.Sind Mitarbeiter für den Erfolg wichtig? Die sind das A und O eines Unternehmens; es funktioniert nur im Team, wobei es wesentlich ist, die Leute am richtigen Platz einzusetzen. Für mich gibt es zwei Kriterien der Mitarbeiter - einerseits die Systemerhalter (Job nach Vorschrift) und andererseit die Förderungswürdigen, welche kreativ sind, auch nach Dienstschluß nachdenken und Ideen haben.Wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um? Ich gehe sie sofort sehr emotional an, was nicht immer gut ist. Für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Haben Sie Vorbilder?
Wirtschaftlich gefällt mir die Art des Niki Lauda.Wie lautet
Ihr Lebensmotto?
Plane, dann bist du erfolgreich.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aufzutanken ist sehr wichtig. Da habe ich die besten Ideen.Wie lautet
Ihr Erfolgsrezept?
Die fachliche Erfahrung und die berufliche Lernphase ist für einen Unternehmer unverzichtbar. Ebenso die ständige Weiterbildung, Zielstrebigkeit und Dynamik.