Zur Karriere von Karl Baumgartner

Wie war Ihr Werdegang?
Ich besuchte die Pflichtschule und absolvierte anschließend die Lehre für Weinbau im elterlichen Betrieb. Gleichzeitig besuchte ich die Weinbauschule in Langenlois. Nach Beendigung meiner Lehre blieb ich weiterhin im elterlichen Betrieb des Weingutes tätig. Ich war der älteste Sohn und somit für die Weiterführung des Unternehmens verantwortlich. Der Anfang war sehr schwierig denn wir mußten zu dieser Zeit noch mit Pferden die Weingärten bearbeiten. Verkauft wurde damals der Wein fast ausschließlich in Fässern. Erst 1967 wurden wir motorisiert. Ursprünglich hatte der Betrieb ein Ausmaß von drei Hektar in der Zwischenzeit sind es aber bereits zehn. Anfänglich arbeitete ich mit meinem Vater gemeinsam im Weinbau, sowie in der klassischen Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht. In den Jahren um 1970 bereinigte ich die Rebsorten und konzentrierte mich mehr auf Rotwein. Zur Zeit produzieren wir nur mehr 40 Prozent Weißwein. Ursprünglich hatten wir nur einen Weinkeller und keinen Vertrieb. Im Lauf der Zeit bauten wir einen Heurigen-Betrieb auf und forcierten den Flaschenwein-Verkauf. Wir vermarkten unsere Weine im Bereich Wien bis Salzburg.

Zum Erfolg von Karl Baumgartner

Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Unter Erfolg verstehe ich meine persönliche Zufriedenheit, meine Gesundheit und das klaglose Bewältigen von eventuell auftretenden Problemen. Es ist aber auch ein Erfolg, wenn man nicht um seine Existenz bangen muß.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Ich arbeite prinzipiell allein, zur Zeit der Lese und in Stoßzeiten engagiere ich Saisonarbeiter. Ein Teil des Rezepts für meinen persönlichen Erfolg ist die Freude am Weinbau und an der Vermarktung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich stand einmal vor der Entscheidung den Betrieb weiterzuführen oder eine andere Beschäftigung anzunehmen. Diese Entscheidung mußte ich bereits in sehr jungen Jahren treffen, ich entschied mich für den Betrieb und es war richtig so. Eine weitere erfolgreiche Entscheidung war der Schritt in die eigene Vermarktung der Produkte, im besonderen der Verkauf von Flaschenweinen.Werden Sie von Ihrer Familie als erfolgreich angesehen? Ich nehme an daß meine Mutter auf das von mir Geschaffene stolz ist.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meine Hartnäckigkeit und Sparsamkeit.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? In jugendlichen Jahren überlegte ich, ob ich eventuell diesen Betrieb als Nebenerwerb führen, und selbst eine Position im Staatsdienst annehmen sollte. Damals entschied ich mich für den Beruf des Winzers und führte den elterlichen Betrieb weiter.Sehen Sie sich selbst als erfolgreich und warum? Ich arbeitete sehr viel, konnte mir dadurch auch viel schaffen und fühle mich deshalb in bescheidenem Maß als erfolgreich.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich brauche fallweise Personen für das Unternehmen, aber auch für den Betrieb des Heurigen-Lokals. Da lege ich besonderen Wert auf Freundlichkeit und auf die Fähigkeit meiner Leute, mit Menschen umgehen zu können. Auch Ehrlichkeit und Verläßlichkeit sind mir wichtig. Ich versuche dies alles in einem persönlichen Gespräch zu erkunden und wenn ich das Gefühl habe, der Bewerber paßt zu uns, dann bekommt er eine Chance. Für dringende Fälle nehme ich die Hilfe meiner Nachbarn in Anspruch.Wie motivieren sie ihre Mitarbeiter? Durch überdurchschnittliche gute Bezahlung sind die Mitarbeiter am ehesten zu motivieren.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Ich erfahre immer wieder Anerkennung von meinen Kunden und aus meinem sozialen Umfeld. Ich erachte Anerkennung nicht als unbedingt notwendig, sehe sie aber als Ausgleich zu eventuell auftretenden Niederlagen.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle? Bis jetzt spielten Niederlagen für mich keine Rolle. Bei kleineren Mißerfolgen gehe ich so vor, daß ich mich noch mehr anstrenge und versuche die vorgefallenen Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Ich habe von Natur aus eine innerliche Ruhe und die entsprechende Selbstsicherheit. Meine Kraft schöpfe ich aus dem gesellschaftlichen Leben und dem Umgang mit Freunden in meiner Freizeit. Ein besonderer Quell der Entspannung ist für mich mein Hobby, das Segelfliegen.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gern erreichen? Eine Konsolidierung des Unternehmens ist mein oberstes Ziel. Dann gibt es noch kleinere Ziele in Form der Gründung einer Familie und einer strafferen unternehmerischen Organisation um mehr Freizeit haben zu können.Haben Sie ein Lebensmotto? Zum Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens braucht man ausreichend Energie und Ausdauer.
Haben Sie Vorbilder?
Nein, persönliche Vorbilder habe ich nicht. Ich orientiere mich an meinem Erfolg und den eigenen Erfahrungen.