Zur Karriere von Josef Stadlinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Werdegang begann am 1. Oktober 1955, mit meiner Geburt in Mistelbach im nördlichen Weinviertel. An und für sich liegt der Schwerpunkt dieser geographischen Gegebenheit, in der landwirtschaftlichen Orientierung, eines Grenzgebietes. Meine Eltern arbeiteten und bewirtschafteten nebenberuflich einen Hof. Ich besuchte die Volks- und Hauptschule in Laa/ Thaya und interessierte mich schon zu dieser Zeit für die Bereiche der Technik. Da ich damals schon die Entwicklung der Technik erahnte, begann ich die Ausbildung an der Höheren Technischen Lehranstalt Mödling (Zweig Elektrotechnik). Im Zuge meiner Ausbildung kamen wir mit dem Haus Siemens in Kontakt. Nach Absolvierung der Höheren Technischen Lehranstalt, bewarb ich mich, da mich mein Gefühl in den Außendienst drängte, in den Vertrieb. Ich bat meinen Vorgesetzten mich dabei zu unterstützen und erlernte die nötigen Kenntnisse. Ich wußte sofort, daß ich meinen Bereich gefunden hatte. Ich übernahm nicht nur den Bereich der Brandmeldanlagen sondern auch das gesamte Spektrum der Sicherheitsanlagen. Da kombinierte Systeme angewandt werden, spricht man heute von Brandschutzsysthemen. Die Entwicklung des Unternehmens und der Systeme, führte mich in komplexere Anlagenabwicklungen und in Entwicklungsmöglichkeiten. Ich wollte jedoch andere Anwendungen und Märkte kennenlernen und wechselte daher hausintern nach Kuwait. Ich war dort schwerpunktmäßig zuständig. Ich erlernte die Arabische Schrift- und Wortform in eineinhalb Jahren und beherrsche Spanisch und Englisch in Wort und Schrift. Nach sechs Jahren in Kuwait, wechselte ich für ein Jahr nach München und übernahm im Jahr 1992 die Position als Prokurist, für unser Unternehmen Siemens Austria und bin zuständig für die Leitung des Geschäftsgebietes Zerberus Division ( Brandmeldanlagen und Brandschutzkonzepte), welche für die Kunden einerseits Risikominimierende beziehungsweise organisationsunterstützende Maßnahmen darstellen.

Zum Erfolg von Josef Stadlinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein hohes Maß an Zufriedenheit. Ich meine damit den beruflichen Erfolg mit dem Wachstum- und Ergebnisresultaten, ein hohes Maß an Zufriedenheit in den menschlichen Bereichen des Berufslebens (Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen, welche sich mit Ihrer Arbeit identifizieren und mit Freude ausführen). Ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit und den Erfolgen in den privaten Bereichen, wie Selbstentwicklung, Familienleben und des persönlichen Umfeldes.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Anläßlich eines Besuches, des Unternehmens Siemens, stellte mein Professor eine Frage in Bezug auf die Funktionsweise der Brandmelderanlage. Die Erklärung des Systems, eines Teiles des Schwachstrombereiches, war für uns eine neue Aufgabenstellung und stellte für mich sofort ein Interessensgebiet dar. Möglicherweise war dies der ausschlaggebende Zeitpunkt, welcher mich in die Bereiche der Sondersystheme führen sollte. Als ich meine Aufgabe im Vertrieb der Firma Siemens gefunden hatte, wußte ich daß der Erfolg in der Kundenbetreuung im genauen Zuhören und der dadurch gewonnen Erkenntnisse zu finden ist. Sehr wichtig ist, auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können. Man muß die Mentalität der Menschen erkennen und akzeptieren lernen um im internationalen Geschäft erfolgreich agieren zu können. Diese Erfahrungen erlernt man nur durch jahrelange Tätigkeit mit Menschen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Da ich an mir arbeite und meine Mitarbeiter mit Freude in Ihrer Tätigkeit, selbstverantwortlich arbeiten, sehe ich mich als zufriedenen, erfolgreichen Menschen an. Ohne meine Mitarbeiterinnen und ohne Kunden wäre ich kein erfolgreicher Mensch. Die positive, funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Kunden, den Mitarbeitern und mir ergibt, mit der funktionierenden Kommunikation das Bild des Erfolges.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich kann nur meinen Mitarbeitern alle Möglichkeiten zur Weiterbildung bieten, kann jedoch nicht die Sichtweise meiner Mitarbeiter darstellen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nur dadurch, daß ich ihnen Selbstverantwortung übertrage und Ihnen alle Möglichkeiten zur Weiterbildung anbiete. Einerseits sind die Weiterbildungen in unterschiedlicher Natur und anderseits in unterschiedlichen Zeitkomponenten gegliedert. Entschieden wird nach persönlichkeitsbildenden, organisatorischen und fachlichen Kriterien von unserem Trainingsmanagementteam. Als Führungskraft muß ich im Denken, im Handeln und im Sprechen eine Einheit bilden und fähig sein die Unternehmensziele und Wege verständlich zu machen, dies ergibt eine Mitarbeiteridentifikation und diese führt wiederum zur Umsetzung des Unternehmensweges auf die Mitarbeiterebene.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir sind in allen Bundesländern angesiedelt und haben hier in Wien die Zentrale für Österreich installiert. Wir sind ein Teil, der Siemens Technologies (eine 100prozentige Tochter der Siemens Österreich) und gehören daher zur klassischen Siemensgruppe Österreich. Außer der Zentrale, haben wir in Österreich sieben zentrale Einheiten, welche die gesamte Leistungskette für den Kunden anbieten können. In Summe sind wir in Österreich 340 Mitarbeiter, mit wachsender Tendenz. Unser Geschäft ist von dem Know How der Kundenorganisation getragen, daher sind wir dienstleistungsorientiert strukturiert. Unsere Einheiten, die flächendeckend gestreut sind, in direkter Form an mich angebunden. Wir haben für jede Region, Regionalverantwortliche für den gesamten Dientleistungsbereich mit allen zuständigen Mitarbeitern. Das bedeutet, daß vom außen tätigen Mitarbeiter zu mir nur eine Hierarchistufe eingebaut ist. Im Back Office Bereich sind interne Dienstleister eingeschaltet, dies ermöglicht eine sehr hohe Kundenorientierung in Teamstruktur (jedes Team ist zur vollen Prozesskette bevollmächtigt).