Zur Karriere von Alexander Thaller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule machte ich die Lehre zum Speditionskaufmann bei der Firma Puch Trans. Nach der Lehre blieb ich noch ein Jahr lang in diesem Betrieb, verließ ihn danach jedoch, weil ich keine beruflichen Chancen sah. 1993 wechselte ich zur Firma Ahorner, wo ich im logistischen Bereich tätig war. 1995 wurde mir die Position des stellvertretenden Betriebsleiters angeboten, ein halbes Jahr später ging mein Vorgänger in Pension und ich wurde zum Betriebsleiter ernannt. 1996 kam ich in den Ein- und Verkaufsbereich, weil ich diesen kennenlernen wollte, im gleichen Jahr erhielt ich die Prokura. Ab diesem Zeitpunkt war ich für Personalentwicklung, Ein- und Verkauf für ganz Österreich zuständig. 1999 wurde ich schließlich zum Geschäftsführer ernannt. Ich konnte bis zu diesem Zeitpunkt ein Umsatzplus von 30 Prozent erwirtschaften und das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen führen. 2002 gründete ich die SanLucar Obst und Gemüse HandelsgesmbH zusammen mit der gleichnamigen spanischen Gruppe - jeder hält 50 Prozent, denn ich wollte nicht weiter abhängig von einem Konzernsystem sein. Da hast du keinen Einfluss darauf, wenn der Konzern über Österreich hinwegentscheidet. SanLucar-Niederlassungen gibt es neben Spanien noch in Skandinavien, England, Frankreich, in Italien und der Schweiz.

Zum Erfolg von Alexander Thaller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, jene Ziele zu erreichen, die ich mir gesteckt habe und immer wieder neue Herausforderungen zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Mein persönliches Motto lautet, daß man alles schaffen kann, wenn man nur will: Wenn ich von einem Ziel überzeugt bin, kämpfe ich so lange, bis ich es erreicht habe. Ich habe mich immer sehr stark engagiert und bei der Arbeit nie auf die Uhr geschaut. Mir war bereits während meiner Lehrzeit klar, daß ich eine höhere Position anstrebe, in der ich eigenverantwortlich und frei agieren kann. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und denke, daß mein Erfolg zu einem Gutteil von meiner Familie abhängig war, die diesen Ehrgeiz akzeptierte. Ich interessierte mich immer für Neues und entwickelte schon sehr früh unternehmerisches Denken. Weiters bin ich sehr selbstkritisch und prüfe meine Entscheidungen fortlaufend, wobei ich Ratschläge von jedem nicht nur akzeptiere, sondern aktiv suche. Ehrlichkeit ist das Um und Auf. Ausschlaggebend für meinen Erfolg ist meine Freude an dieser Tätigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke: Ja. Ich habe mit 28 Jahren bereits jene Ziele erreicht, die ich mir gesteckt habe und habe noch viel vor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist mir sehr wichtig – am Anfang meiner Karriere bekam ich sie von meinem Chef, heute erfahre ich viel Anerkennung vom Vorstand des deutschen Konzerns. Diese Art der Anerkennung ist mir aber bei weitem nicht so wichtig wie die Zufriedenheit unserer Kunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele unserer Mitbewerber glauben, der beste zu sein wenn sie der billigste sind, diese Einstellung ist beim Handel mit Obst und Gemüse falsch, weil hier vor allem die Frische zählt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle bei meinem Erfolg: Ohne sie kann ich nicht erfolgreich sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der Grad der Ausbildung ist für mich eigentlich nicht so relevant wie persönlicher Einsatz und der Wille, seinen Beruf mit Freude und Leidenschaft zu erfüllen. Weiters ist es mir wichtig, daß jemand der sich hier bewirbt seinen Wert kennt und genaue Gehaltsvorstellungen hat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch das positive Betriebsklima, durch meine Präsenz und durch Prämien, die ich für gute Leistungen gerne bereit bin auszuzahlen.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir beschäftigen derzeit etwa 227 Mitarbeiter in vier Betriebsstätten in Graz, Linz, Innsbruck und Wien, wo sich die Zentrale befindet. In all diesen Niederlassungen gibt es eine Filialleitung, die mir als Geschäftsführer untersteht. Ich leite den gesamten operativen Teil, der zweite Geschäftsführer ist für die Buchhaltung zuständig. Unter der Filialleitung gibt es noch diverse Abteilungsleiter. Zweimal im Monat gibt es ein Meeting mit den Filial- und Abteilungsleitern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Familie ist das wichtigste, ich habe das Glück, eine sehr verständnisvolle Frau zu haben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß von sich überzeugt sein und sich ein Ziel setzen; wenn man es vehement verfolgt, wird man es auch erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist ein perfektes Team auf das ich mich auch verlassen kann, wenn ich einmal längere Zeit auf Urlaub bin.