Zur Karriere von Christoph Scharner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Volksschule und dem neusprachlichen Gymnasium studierte ich Handelswissenschaften mit den Fremdsprachen Englisch und Französisch an der Wirtschaftsuniversität Wien. Als speziellen Bereich der Betriebswirtschaft wählte ich den Transport. Über einen Freund kam ich schon während meiner Studienzeit zur Spedition Adria International Speditions AG und stieg dort nach meinem Studium als Sachbearbeiter ein. Da ich in allen Abteilungen arbeiten konnte, erhielt ich einen Gesamtüberblick, den ich später noch sehr gut zu nützen wußte. Nach zwei Jahren übersiedelte ich nach Deutschland und begann im Unternehmen Westermann Spedition als Repräsentant für Österreich. Zu dieser Zeit legte ich auch die Befähigungsprüfung für das gebundene Spediteurgewerbe ab und wurde kurz darauf Geschäftsführer der Eurocont International Speditions GmbH in Wien. Im Jänner 1986 wechselte ich die Branche und trat als Assistent des Geschäftsführers der Firmengruppe und als Leiter des Weinhandels in das Unternehmen Dr. Friedrich Kernstock ein, das mit exklusiven Weinen handelt. Im November 1988 wurde ich Prokurist und kaufmännischer Leiter der Trace - elektrische Geräte GmbH und wechselte nach drei Jahren abermals die Branche, um im Unternehmen meines Freundes, Eurofina Liegenschaftsverwertungs GmbH, die kaufmännische Leitung zu übernehmen. Nach einem Jahr erhielt ich ein sehr gutes Angebot der Firma Hummelbrunner Import Export GmbH und verblieb dort als Geschäftsführer für die folgenden vier Jahre. Als das Unternehmen aufgelöst wurde (nach einer Affäre, die man in den Medien verfolgen konnte), machte ich mit zwei Bekannten selbständig und eröffnete das Unternehmen Das Wirtshaus. Seit ein Partner ausstieg, führen wir es zu zweit; ich arbeite jetzt hauptberuflich als Prokurist und kaufmännischer Leiter des Unternehmens meines Freundes und Hockeykollegen Hans Koller, den ich seit 35 Jahren kenne, der Johann Koller GmbH.

Zum Erfolg von Christoph Scharner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg und seine Definition hat viele Facetten. Ich sehe den Erfolg in den ersten Worten meiner Kinder, in einem guten Abschluß für das Unternehmen, in einer sehr guten Auftragsabwicklung und einem eventuellen Millionenverdienst. Im sportlichen Bereich, sehe ich den Erfolg in einem guten Spiel oder in einem Sieg für meine Mannschaft. In meinem Restaurant wiederum ist der Erfolg über das Feedback der Gäste, bzw. im Zufriedenheitsgefühl der Angestellten zu erfahren. Zusammengefaßt dargestellt, ist Erfolg das Erreichen von positiven Gefühlen, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Umwelt stehen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Absolut. Alles, was ich machte, tat ich nach bestem Wissen und Gewissen und erzielte dadurch auch große Erfolge.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Freude an der Tätigkeit und die Fähigkeit, Probleme lösen zu können. Außerdem ist man im Leben aufgefordert, immer das Beste aus jeder jeweiligen Situation, zu machen. Ich habe mir den Positivismus zum Lebensprinzip gemacht und bin überzeugt, daß diese Lebenseinstellung mir viele Dinge erleichterte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Erfolgsgefühl und meine innere Einstellung zum Leben empfand ich sicher schon seit meinem 20. Lebensjahr. Außerdem hatte ich eine sehr gute, auf den Erfolg ausgerichtete Erziehung. Auch meine Geschwister, mein gesamtes Umfeld und meine Anlagen, ließen mich erfolgreich denken und handeln.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab einen Assistenten (Dr. Hebold) an der Wirtschaftsuniversität, der in diesem anonymen Betrieb hervorstach. Er verbreitete eine Lockerheit, die ich sonst an der Universität vermißte. In der Folge erlebte ich in den verschiedenen Firmen immer wieder Persönlichkeiten, die mir weiterhalfen und mich unterstützten, beispielsweise Dr. Kernstock und Dr. Fürst. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? In der Baubranche sind der Preisverfall im allgemeinen und die Machenschaften gewisser Preisdrücker, die Angebote unter den Entstehungskosten anbieten, sicher als Problem anzuführen. Über kurz oder lang wird jedoch die Marktbereinigung dieses Problem von selbst lösen. In unserer Branche hängt der Erfolg eines Unternehmens nicht von der Größe, sondern von vielen anderen Faktoren ab. Wer diese Faktoren (Erkennen von Entwicklungen, schnellstes und zufriedenstellendes Kundenservice, etc.) kennt und nützt, wird auch die erwünschten Erfolge erreichen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich glaube, daß die Kunst der Mitarbeiterführung, darin besteht, daß man die Mitarbeiter dazu motiviert, selbständig zu denken und zu handeln.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Im Gastgewerbe zählt die Freundlichkeit, daher ist es ein hoher Maßstab, den wir von unseren Angestellten erwarten. Wir möchten, daß sich unsere Gäste genauso wohlfühlen, wie wir selbst uns in einem Lokal wohlfühlen möchten. In der Bauwirtschaft, herrscht zwar ein etwas rauheres Klima, die Leute müssen aber genauso viel Spaß an ihrem Job haben und mitdenken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn Menschen überzeugt sind, daß sie ernstgenommen werden, möchten sie auch Leistungen erbringen. Zielvorgaben sind nur in gewissen Bereichen sinnvoll. Selbstverständlich sind solche Vorgaben, z.B. in den Verkaufsbereichen, mit Prämien zu verknüpfen. In normalen Verwaltungsbereichen sind die Zielvorgaben im Aufgabenbereich selbst zu finden und daher würde ich hier die Begeisterung den Zielvorgaben vorziehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das wichtigste ist, einen Partner zu finden, mit dem es funktioniert. Ein harmonisches Leben zu gestalten ist, da man immer wieder Prioritäten setzen muß, eine schwierige Sache.