Zur Karriere von Peter Trummer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch des Bundesrealgymnasiums Gleisdorf und des BORG in Feldbach absolvierte ich das Biologiestudium an der Universität Graz in den Schwerpunktfächern Ökologie und Biochemie. Ursprünglich wollte danach ich ins Ausland gehen, doch durch den unerwarteten Tod meines kinderlosen Onkels, der meinem Vater eine ganze Unternehmensgruppe hinterließ, ergab es sich, daß ich in diese Firma, die Trummer Unternehmensgruppe, eintrat, da sich mein Vater als Berufschuldirektor nicht in der Lage sah, eine Firma zu führen. Aus geplanten drei Monaten wurden fast zwei Jahre, in denen die Gruppe saniert wurde. Nach Abschluß dieser Aufgabe wurde ich als Geschäftsführer in die Feldbacher Fernwärme GmbH berufen. 1996 kam es zur Fusion mit der Steirischen Fernwärme GmbH, in der ich als Abteilungsleiter für die Bereiche Betrieb, technischer Kundendienst und Akquisition zuständig war. 1996 wurde ich zusätzlich Geschäftsführer der EMG, einer österreichischen Holding für eine slowakische Beteiligung. 1997 kam ich in das Kernteam für die Privatisierung der ESTAG – Energie Steiermark Holding und arbeitete in diversen konzernübergreifenden Arbeitsgruppen mit. Im Jahr 2000 übernahm ich, in enger Zusammenarbeit mit der KPMG Consulting, die Leitung der strategischen und organisatorischen Neuausrichtung des Unternehmens, wobei ich Gelegenheit hatte, die Methoden der Unternehmensberatung kennenzulernen und mit sehr interessanten Persönlichkeiten zusammenarbeiten konnte. Anschließend übernahm ich den Aufbau und die Organisation des Bereiches Beteiligungsmanagement der Steirischen Fernwärme GmbH, ein Bereich, der im Konzern neu eingerichtet wurde, daneben leitete ich interimistisch die Bereiche Marketing und Vertrieb bis zur Bestellung einer neuen Leitung. Im Bereich Beteiligungsmanagement haben wir 26 Unternehmen in Zentraleuropa und in Österreich, die vordergründige Aufgabe besteht darin, durch die Nutzung von Synergieeffekten und durch den Aufbau eines effektiven Teams die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Zum Erfolg von Peter Trummer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, vorgegebene Ziele im Team zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, besonders im Vergleich zu ehemaligen Studienkollegen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Zum einen spielen meine Ausbildung und weiters natürlich auch das soziale Umfeld, aus dem ich stamme, eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus sehe ich systematisches Vorgehen, Konsequenz, aber auch Intuition als wesentliche Faktoren an. Für mich war aber auch sein erhebliches Maß an Phantasie und Kreativität ausschlaggebend.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich halte es nicht für zielführend, jemandem nachzueifern, ich möchte sagen, daß ich erfolgreich bin, weil ich mir nicht den Erfolg an sich sondern das Gelingen bestimmter Aufgaben vorgenommen habe.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich kann hier keine bestimmte Person nennen, ich hatte aber immer einen besonderen Bezug zu kreativen Menschen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn man Ziele erreicht hat, sollte man sie gemeinsam mit den Menschen, mit denen man sie erreicht hat, auch feiern. So gibt man auch der Freude darüber Ausdruck und sorgt auch für soziale Anerkennung. Für mich persönlich bedeutet das Erreichen von Zielen die wesentlichste Form der Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Hauptproblem ist, daß sich unsere Branche viel zu lange in einer Monopolsituation befand. Dadurch entwickelten sich die handelnden Personen weit von den Fakten weg, so daß sie bei der Konfrontation mit dem Markt und dem Wettbewerb sehr oft nicht mehr in der Lage sind, adäquat zu reagieren. Hier bedarf es noch immer einiger konsequenter Veränderungen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Karriere wird hauptsächlich als positiv gesehen, nur der erforderliche Einsatz ist manchmal dem Umfeld, also Freunden, für die man weniger Zeit hat, ein wenig ein Dorn im Auge.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große. Ohne gute Mitarbeiter kann man keinen Erfolg haben. Ich bin sehr teamorientiert uns sehe mich in meiner Funktion eher als Coach, denn als Vorgesetzter in meinem Bereich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle die Mitarbeiter nach den Kriterien, die einen Erfolg machbar erscheinen lassen, aus. Ich sehe mir auch die Lebensläufe besonders im Hinblick auf Konsequenz an.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Man kann Mitarbeiter nur motivieren, wenn man ihr Umfeld so gestaltet, daß sie gerne arbeiten. Die Höhe des Gehaltes allein ist nicht entscheidend, der Mitarbeiter muß sich auch in seiner Aufgabe wohlfühlen. Ich kehre nicht den Chef heraus, sondern vermittle das gemeinsame Ziel.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Der Beruf erfordert vollen Einsatz, daher ist es wichtig, daß man sich für sein Privatleben Zeit nimmt. Ich stelle hierbei aber keine Regeln auf, sondern organisiere das flexibel nach Bedarf.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Dadurch, daß ich in vielen verschiedenen Bereichen tätig war, habe ich schon aus den unterschiedlichen Tätigkeiten viel gelernt. Darüber hinaus besuche ich immer wieder interessante Seminare.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ausbildung ist wichtig, doch sollte man möglichst effektiv lernen. Die Ausbildung sollte nach Möglichkeit praxisorientiert sein, mit theoretischem Wissen allein läßt sich wenig anfangen. Auch Fremdsprachen halte ich für sehr wesentlich.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel.