Zur Karriere von Rainer Wittbrodt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Lehre als Koch arbeitete ich in verschiedenen Hotels in Frankreich, Südafrika und in der Schweiz, später als Küchenchef in England, Indien und Hongkong. Bei einem Aufenthalt in den USA übernahm ich als Franchisenehmer eine Restaurantkette für Deutschland, welche in Berlin eröffnet wurde. Nach fünf Jahren wechselte ich ins Hotel Mercure Leipzig, wo ich in der Funktion des Direktors bis 31. Mai 2002 als Vorgänger von Herrn Direktor Martin Holze arbeitete.

Zum Erfolg von Rainer Wittbrodt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlich: Mensch sein! Beruflich bedeutet für mich Erfolg im weitesten Sinne das Erreichen umfassender Zufriedenheit durch die ausgeübte Tätigkeit. Das hat auch, aber nicht nur, mit entsprechendem finanziellen Erfolg zu tun.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich daran denke, daß ich als kleiner Kochlehrling begonnen habe und es immerhin bis zum Hoteldirektor gebracht habe, sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das wichtigste war mein Ehrgeiz. Ich war in allen Dingen immer bestrebt, das Beste aus mir heraus zu holen und aus einer Situation zu machen. Dabei achtete ich vor allem immer auf Qualität.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste und beste berufliche Entscheidung in meinem Leben war die Entscheidung, in die Hotel-Branche zu gehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als anständig im weitesten Sinne, fair und Prinzipien treu.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind das wichtigste Element wenn man einen Betrieb erfolgreich führen will.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Abgesehen von der fachlichen Kompetenz ist das wichtigste Auswahlkriterium der Charakter und die Freundlichkeit. Ich lege großen Wert auf Teamfähigkeit und erwarte natürlich einen entsprechenden Leistungswillen. Auf Zeugnisse lege ich nur geringen Wert. Sollte einmal ein Mitarbeiter fachliche Wissenslücken aufweisen kann man ihm das Fehlende beibringen, solange man von der Persönlichkeit überzeugt ist. Charakterliche Mängel hingegen kann man aus der Position des Vorgesetzten nich beeinflussen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Vor allem durch Gespräche, aber in Einzelfällen auch durch finanzielle Vergütungen. Wenn man gute Mitarbeiter haben will, muß man deren Leistung auch entsprechend honorieren.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter wissen, daß sie mich jederzeit ansprechen können und daß mir kein Problem zu klein ist. Meine Tür steht immer offen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich sehr pflichtbewußt bin leidet das Privatleben manchmal unter den beruflichen Anforderungen, besonders, wenn ein bestimmtes Projekt meine gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration benötigt. Allgemein trenne ich aber den beruflichen und den privaten Bereich sehr gut. Wenn die Tür des Betriebes hinter mir schließt, denke ich nicht mehr daran, bis ich mich am nächsten Tag wieder an meinen Schreibtisch setze.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen, die ins Berufsleben starten, sollten sich bewußt sein, daß einem in der Welt nichts geschenkt wird. Doch ist auch wesentlich, der jungen Generation klar zu machen, daß es eben das Vorrecht der Jugend ist, Fehler zu machen, denn ohne Irrwege kann es auch keine Veränderungen geben-gerade die Jugend ist es ja, die immer wieder alles weiter voran treibt. Die wichtigsten Voraussetzungen hierfür sind aus meiner Sicht eine gute Ausbildung, Flexibiliät und natürlich der entsprechende Arbeitseinsatz, sowie der Mut, ungewohnte Wege zu gehen. Auch sollte man als junger Mensch eine gewisse Zeit im Ausland verbringen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir selbst versprochen, niemals ein Magengeschwür oder einen Herzinfarkt zu bekommen.
Ihr Lebensmotto?
Carpe Diem.