Zur Karriere von Herbert Auer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Als mich einer meiner Vorgänger vor vielen Jahren fragte, welche Position ich denn einmal erreichen möchte, sagte ich: Ihre. Offensichtlich war das die richtige Antwort. Ich bin jetzt 46 Jahre alt und seit 21 Jahren in diesem Unternehmen tätig, insgesamt verbrachte ich über 90 Prozent meiner beruflichen Laufbahn hier. In den siebziger Jahren war ich bei der heutigen Salzburger Kredit- und Wechselbank beschäftigt, die damals noch im Exportgeschäft tätig war und auch Kreditgeschäfte betrieb. Ich versuchte dann eine Karriere im öffentlichen Dienst, aber die Beamtenstrukturen waren nichts für mich. So trat ich 1981 in die Factoring Bank AG ein. Vom Betriebsgegenstand Factoring hatte ich nach meiner Ausbildung mit HAK-Matura nur geringe Ahnung, durch die Praxis entwickelte ich mich bis zu meiner jetzigen Position. Ich bin heute verantwortlich für Verkauf, Marketing und Vertrieb, besuche Unternehmen und führe interessante und vertrauensvolle Gespräche. Damit bin ich immer am Puls der Wirtschaft. Das macht meine Tätigkeit auch nach so vielen Jahren noch interessant.

Zum Erfolg von Herbert Auer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich innere Zufriedenheit, wenn ich Ziele erreiche und kann auch in kleinen Dingen liegen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich erfolgreich und ich fühle mich wohl dabei.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend sind die Faktoren Konsequenz, Fleiß und Beharrlichkeit, daß ich nicht aufgebe und immer an die Sache glaube.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe bis 1986 in dieser Bank die Kreditabteilung organisiert. Das konnte ich nicht so umsetzen, wie ich es eigentlich wollte, deshalb wechselte ich in die Leasing-Branche. Nach vier Wochen holte mich mein Vorstand zurück, um mir die Funktion anzuvertrauen, für die er mich besonders geeignet hielt. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wesentlich war die Entscheidung zu gehen, aber auch der Mut, zurückzukommen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Wenn man nur imitiert, wird man als Person und als Unternehmen keinen eigenen Charakter ausbilden und keinen Erfolg haben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Das war einer meiner früheren Vorgesetzten, von dem ich sehr viel gelernt habe und der mich durch sein Handeln stark in meiner beruflichen Entwicklung beeinflußte. Er brachte mir in den Bereichen Managementfragen, Personalführung und allgemeiner betrieblicher Organisation einiges bei und ermöglichte mir einschlägige Ausbildungsseminare.Welche Anerkennung haben Sie erhalten? Ich werde von den Eigentümern unseres Unternehmens in die Entscheidungsfindung miteingebunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt recht irreführende Interpretationen des Begriffs Factoring, weiters ist es schwierig, ein Finanzprodukt im deutschsprachigen Raum zu vertreiben, das keine deutsche Bezeichnung hat. Das in Österreich gültige Abtretungsverbot, einzigartig in Europa, ist ebenfalls eine wesentliche Behinderung unserer Tätigkeit.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ein Kollege sagte bei meinem Firmenjubiläum, daß er mich als mutigen Menschen kennengelernt hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen gerade in unserem Unternehmen eine wichtige und zentrale Rolle. Sie sind für die Qualität der Dienstleistung maßgeblich verantwortlich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir setzen nicht nur auf Persönlichkeit, sondern auch auf spezielle Eigenschaften: in unserem Geschäft herrscht ein gewisser Zeitdruck, Belastbarkeit und Stabilität sind daher wichtige Eigenschaften.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Motivation besteht für uns im Miteinander, weiters gewähre ich große Entscheidungsfreiräume.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Manche kennen mich sicher als strengen Geschäftsführer, wer mich schon länger kennt, sieht mich als freundlich und kollegial, weil mir viel an persönlichen Gesprächen liegt. Grundsätzlich gelte ich als treibende Kraft im Unternehmen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke unseres Unternehmens liegt bei unseren Mitarbeitern. Wir sind ein sehr flexibles Team mit geringer Fluktuation und können sehr schnell auf Anforderungen des Marktes reagieren, bzw. in kurzer Zeit neue Angebote und Möglichkeiten realisieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Man wird in einer Führungsposition nicht daran vorbeikommen, manchmal Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Vor allem konzeptionelle Arbeit kann ich in privater Atmosphäre besser erledigen. Das nimmt aber nicht überhand, daher gibt es keinen Protest der Familie.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die schlanken Strukturen unseres Unternehmens lassen für klassische Fortbildungsmaßnahmen nicht viel Zeit. Ich interessiere mich besonders für neue Verkaufstechniken und ähnliches und bilde mich quasi permanent weiter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Nicht die Geduld verlieren und die Dinge abwarten können.