Zur Karriere von Robert Haunschmidt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura absolvierte ich das Studium der Betriebswirtschaft an der WU Wien und leistete anschließend den Präsenzdienst ab. Danach trat ich in eine der führenden Kanzleien Wiens ein, wo ich mich als Assistent mit dem Bereich Revision und Treuhandwesen beschäftigte. In diesem Betrieb durchlief ich verschiedene Stationen und absolvierte in dieser Zeit die Steuerberaterprüfung, die mir in der Folge eine leitende Position im Bereich Beratung erlaubte. 1995 erhielt ich ein sehr interessantes Angebot, mich selbständig zu machen – ein Berufskollege hatte vor, in Pension zu gehen und übergab mir im Frühjahr 1996 zunächst im Rahmen einer Vergesellschaftung seine Kanzlei, die ich nach drei Jahren vollständig übernahm. Weiters war ich in der Kanzlei meines Vaters tätig, der mich allerdings nie drängte oder unter Druck setzte, seinen Weg zu gehen – wofür ich ihm heute dankbar bin. Er verstarb leider sehr überraschend im Jänner 2002, heute führe ich die beiden Unternehmen unter einem Dach in sehr enger Kooperation. Beide Kanzleien beschäftigen sich mit Steuerberatung, wobei die Haunschmidt & Partner GmbH auch Wirtschaftsprüfung anbietet und sämtliche Klienten – von Arbeitnehmern und Selbständigen über Klein- und Mittelbetriebe jeglicher Branche bis hin zu börsenotierten Unternehmen – betreut. Ich führe die beiden Unternehmen mit rund 20 Mitarbeitern und bin vor allem in Wien und Umgebung tätig, spreche aber auch Klienten im gesamten Bundesgebiet und teilweise über die Grenzen Österreichs hinaus (nach Österreichischen Gesichtspunkten hinsichtlich des Steuerrechts) an.

Zum Erfolg von Robert Haunschmidt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich im Allgemeinen Selbstverwirklichung und bedingt Lebensfreude. Allgemeine Wertschätzung und finanzielle Aspekte sind für mich dabei eher sekundär – es ist mir wichtig, Aufgaben, die mir Spaß machen, bestmöglich zu erfüllen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden mit dem bisher Erreichten; als bescheidener Mensch möchte ich dabei aber nicht von „Erfolg“ sprechen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr verantwortungsbewußt und kann sehr gut mit den Klienten umgehen, weil es mir gelingt, eine sehr gute Vertrauensbasis zu schaffen. Ich sehe meine Tätigkeit als Steuerberater ähnlich jener eines praktischen Arztes, der seine Patienten ebenfalls ein Stück ihres Weges begleitet; ich biete ihnen abgesehen vom eigentlichen Feld der Steuerberatung auch wertvolle Beratung hinsichtlich Vermögen, Umstrukturierungen, etc. Eine meiner großen Stärken ist meine hohe fachliche Kompetenz. Ich wurde von meiner Jugendzeit an von der Vielfalt meines heutigen Berufs geprägt und wußte schon relativ früh, daß ich diesen Weg einschlagen würde. Mein Beruf fasziniert mich, weil ich hinter den nackten Zahlen und Fakten immer den Menschen sehe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In erster Instanz muß ich eine gründliche Analyse vornehmen und einschätzen, in welchem Ausmaß mich – oder uns – ein Problem überhaupt betrifft. Ich löse kleinere Probleme ad hoc und beziehe in komplexere das Team ein, um unterschiedliche Standpunkte aufzuhellen. Wenn die Verantwortung bei mir liegt, treffe ich die fällige Entscheidung allein, bei geteilter Verantwortung wird nach einer gemeinsamen Entscheidung gesucht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
An erster Stelle steht für mich Zuverlässigkeit, die auch Pünktlichkeit in der Erledigung der Tätigkeit inkludiert. Selbstverständlich setze ich fachliche Qualifikation und eigenverantwortliches Agieren voraus, ein Mitarbeiter darf sich aber auch nicht scheuen, Hilfe zu suchen, wenn ihm ein Problem über den Kopf wächst. Deshalb lege ich großen Wert auf Teamfähigkeit und die Einstellung, daß jeder Einzelne seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Klienten arbeiten gern mit uns zusammen, weil wir als familiär geführte Kanzlei gelten, die aber doch eine gewisse Größe hat. Diese Form erlaubt sehr persönlichen Kundenkontakt durch die Entscheidungsträger der Kanzlei und kurze Reaktionszeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche, wobei es mir wichtig ist, daß sich durch das Privatleben keine Einschränkungen des Berufslebens ergeben, und umgekehrt. Ich versuche grundsätzlich, mir das Wochenende freizuhalten und an diesen beiden Tagen meine Zeit privat zu verbringen, bzw. sie nicht mit beruflichen Angelegenheiten zu vermischen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jedem jungen Menschen, persönliche Ziele zu definieren, die ruhig auch weit entfernt oder abstrakt formuliert sein dürfen. Auf dem Weg dorthin sollte er immer wieder überprüfen, ob er sich „richtig“ oder „falsch“ verhält und eventuell Korrekturen vornehmen, wenn er zu sehr vom Kurs abweicht. Ziel- und erfolgsorientiertes Handeln muß permanent hinterfragt werden, besonders in Phasen der Unzufriedenheit gilt es, Abstand zu gewinnen und über das ursprüngliche Ziel nachzudenken. Gute Ausbildung ist dabei auf jeden Fall die Basis jeglichen Erfolges.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Leben weiterhin in Eigenverantwortung führen und in einer geordneten beruflichen Umgebung tätig sein, die mir ein gewisses Ausmaß an Freizeit ermöglicht. Ich möchte in jedem Lebensabschnitt zufrieden sein, indem ich kontinuierlich mein Quantum an Arbeit leiste, daneben aber genug Zeit habe, für meine Familie und meine Hobbies zu pflegen, um wieder Kraft für den Beruf zu schöpfen.