Zur Karriere von Theodor Waldherr

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Von 1972 bis 1975 absolvierte ich die Lehre zum Einzelhandelskaufmann in einem Lebensmittelgeschäft in Gols und arbeitete anschließend im elterlichen Lebensmittelhandel, den mein Vater 1952 gegründet hatte. Mein Vater war verstorben, als ich elf Jahre alt war, meine Mutter führte damals das Geschäft weiter. Als meine Mutter 1985 in Pension ging, übernahm ich die Firma. 1987 verschönerte ich den Laden und pachtete 1988 eine kleine Räumlichkeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort verkaufte ich Fahrräder und Zubehör und richtete im rückwärtigen Teil unseres eigenen Hauses eine Radvermietung ein. Ende 1988 schloß ich das Lebensmittelgeschäft und eröffnete im Frühjahr 1989 ein Fahrradfachgeschäft. In den Jahren 1993 und 1994 erfolgte ein kompletter Neubau auf vier Etagen mit 500 Quadratmeter Verkaufs- und Ausstellungsfläche. Wir führen namhafte internationale Marken wie KTM, Trek, Merida, Simplon und andere. Angrenzend an das Ladenlokal befindet sich unsere Werkstatt, in der wir jedes Problem in kürzester Zeit lösen können. Den Fahrradverleih erweiterte ich ständig, derzeit vermiete ich über 200 hochwertige und gut gewartete Fahrräder. Für Gruppen bringen wir Fahrräder auch zum Ausgangsort rund um den Neusiedlersee und holen sie auch wieder ab. Zur Zeit beschäftige ich vier Mitarbeiter, meine Gattin koordiniert den Radverleih.

Zum Erfolg von Theodor Waldherr

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn meine Firma gut läuft und ausgelastet ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich in eine fremde Branche eingestiegen bin und heute in unserer Region marktführend bin.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren meine Einsatzbereitschaft - wir verleihen unsere Räder an sieben Tagen in der Woche von acht bis 20 Uhr - und unser promptes Service für alle Radmarken.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Radgeschäft empfand ich mich von Beginn an als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die unrentable Lebensmittelbranche aufzugeben und das Radgeschäft aufzubauen, war eine erfolgreiche Entscheidung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Gattin unterstützt mich sehr. Sie führt den Radverleih, der das zweite Standbein des Betriebs darstellt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Radverleih werden oft alte, ausgediente Fahrräder zu Dumping-Preisen angeboten. Unsere Räder sind hingegen Qualitätsräder, die technisch auf dem neuesten Stand sind. Im Radgeschäft stellen auch die Billig - Fahrräder aus dem Versandhandel ein Problem dar, denn sie landen zum Großteil bereits nach kurzer Zeit in der Werkstatt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle, vorausgesetzt sie sind loyal.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Einsatzfreude, Freundlichkeit, Fachwissen und auch Genauigkeit sind mir wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir führen viele gemeinsame Gespräche, in denen auch ich meine Fehler zugebe. Meine Mitarbeiter sind schon mehr als zehn Jahre lang im Betrieb tätig.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke als fleißig mitarbeitender Chef gesehen zu werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind die Beratung, das Service und der Preis. Wir bieten erstklassige Räder, sowohl im Verkauf, als auch im Verleih.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich neutral. Wir reden miteinander und haben ein gutes Verhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben kommt oft zu kurz. Im November machen wir den jährlichen Betriebsurlaub. Während des Jahres muß ich meine Freizeit mit Hilfe meines verläßlichen Mitarbeiterteams gut organisieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich verwende ungefähr eine Woche im Jahr für den Besuch von Präsentationen und Kursen, lese aber auch Fachzeitungen. Ich nehme auch meine Mitarbeiter zu Schulungen mit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mit Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Einsatzbereitschaft kann man auch heute noch viel erreichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine großen Ziele konnte ich bereits nach relativ kurzer Zeit realisieren. Jetzt bin ich bemüht, das Erworbene zu erhalten. 2002 trat auch mein Sohn Philipp, der den Beruf des Kfz-Mechanikers erlernt hat, in den Betrieb ein. Mit ihm gemeinsam kann ich mir vorstellen, den Betrieb noch weiter auszubauen.